Koscher Namen
Namen der Zwerge
Hier sind auch im Kosch die üblichen Namen aus dem Rogolan gebräuchlich, so dass getrost auf den entsprechenden Artikel in der Spielhilfe "Angroschs Kinder" (Seite 41) verwiesen werden kann.
Vornamen
Obgleich im Fürstentum wegen der zentralen Lage die üblichen Garethi-Namen verbreitet sind, gibt es doch Namen, die sich im Kosch besonderer Beliebtheit erfreuen. Es ist getrost davon auszugehen, daß von zehn Koschern gewiß fünfe einen Namen aus den folgenden Listen tragen. Einige dieser besonders verbreiteten Vornamen sind unverkennbar zwergischen Ursprungs (Ambros, Gobrom, Xanne ...), während man umgekehrt nie von Angroschim gehört hat, die Balbine oder Eberhalm gerufen wurden. Freilich finden sich hier häufig Namen der Nachbarprovinzen Garetien, Nordmarken und Andergast (wohingegen almadanische Namen jenseits der Ambossberge nie so recht Fuß fassten). Zudem ist eine gewisse Vorliebe für weidener Namen zu verspüren, was - so vermuten die Salminger Hesindegeweihten - in der beiderseits tief verwurzelten Tradition des Rittertum begründet liegt. „Kosch" als Namensbestandteil kommt dagegen in der Provinz so gut wie nie vor - man weiß ja, wo man herkommt ...
Frauennamen
Name | Neben- und Koseformen | Vermuteter Ursprung | Bekannte Träger |
---|---|---|---|
Alma | Koschberge | volkstümlich | |
Alvide | Ferdok, Garetien | Baronin A. von Herbonia | |
Angunde | Kosch | Marschallin A. von Falkenhag-de Herisson | |
Anghild | Kosch | ||
Anglinde | Kosch | Fürstin A. die Grimme (815 – 820 BF) | |
Bachede | Wengenholm | B. von Treublatt-Salmingen (Gemahlin von Vogt Roban zu Fürstenhort) | |
Balbine | Schetzeneck | Gräfin B. von Schetzeneck | |
Barinde | Barine | Rogolan | Gräfin B. vom Eberstamm (13 BF) |
Birsel | Andergast, Weiden | B. vom See (Fürstgemahlin) | |
Boltsa | Wengenholm (weibl. für Bolzer) | B.-Mari von Rohalssteg (Erbjungfer von Rohalssteg) | |
Celissa | Cella | Garetien | Kaiserin Cella (948 – 975 BF), Baronin Neralda C. von Nadoret |
Doride | Garetien | ||
Elida | Garetien | E. von Andergast (Fürstgemahlin), E. von Cellastein (Hofjungfer und Schreiberin) | |
Firuna | Garetien, Darpatien | F. von Falkenhag (Lands-Jagdmeisterin) | |
Gidiane | unbekannt | Ratsfrau G. CaramosG. von Jergenquell | |
Govena | unbekannt | Obristin G. von Hirschingen-Berg, G. von Garnelhaun | |
Gunelde | Gunelda, Gunelida | Weiden, Garetien | G. von Quintian-Quandt (Gemahlin von Fürst Blasius) |
Hamvide | Hamwide, Hamme(rl), Wiede | Ferdok | Gräfin H. von Schetzeneck |
Harika | Garethi | ||
Hesine | Garetien (von: Hesindiane) | ||
Ifirnia | Firnia | Garetien | |
Ilma | Kosch | I. von Wengenholm (Mutter von Graf Jallik) | |
Ingrimma | Grimma | Garetien | |
Iralda | Kosch | I. von Firnholm (Heilige der Firunkirche), I. von Bodrin (Tochter des letzten Grafen von Schetzeneck) | |
Isida | Garetien | ||
Josmene | Jusmine (alt), Jossele | Garetien (von: Josmine) | |
Lana | Lane | Garetien (von: Larona) | volkstümlich |
Lorine | Rogolan | Figur der Angbarer Puppenbühne | |
Losiane | Garetien | L. Misthügel (Schreiberin des Kosch-Kurier) | |
Leta | Garethi | ||
Madane | Kosch | M. Markwardt (Vogtvikarin von Angbar) | |
Matrescha | Rogolan | volkstümlich | |
Morena | Mora | Garetien | volkstümlich |
Nale | unbekannt | Fürstin N. (237 - 270 BF) | |
Neralda | Darpatien (von: Nella) | Baronin N. von Nadoret | |
Niam | Kosch | Frühe Fürstinnen des Kosch und Gräfinnen von Ferdok | |
Palina | Garetien (von: Palinai) | volkstümlich | |
Perdita | Garetien (von: Perdia) | volkstümlich | |
Praiodane | Garethi | P. zu Stippwitz-Hirschfurten (Angbarer Ratsfrau) | |
Rena | Außerkosch | Baronin R. von Arbasien (Gemahlin Wolfhardt von der Wiesens) | |
Selissa | Garethi (von: Selinde) | Selissa (Heilige der Peraine), S. von Jergenquell (Answinistin) | |
Sephira | Sepha | Kosch | Markherrin S. von Ferdok (um 167 v. BF), S. Eisenlieb (Hüterin der Flamme) |
Thalessia | Thalia | Kosch | Schwertschwester T. von Angbar (523 BF), die Fürstenmutter, die Fürstenschwester |
Travine | Trave | Darpatien (von: Traviane) | |
Ulide | Kosch | U. von Gormel (Grafengemahlin vom Angbarer See) | |
Utsinde | Nordmarken, Garetien | ||
Vana | Garetien | ||
Vieska | Kosch | Vieska von Zwischenwasser (Name mehrer Seneschalkinnen um 200 BF), Gräfin V. von Schetzeneck | |
Wina | Nordmarken, Garetien | ||
Xanne | Rogolan | volkstümlich |
Männernamen
Familiennamen
Sippennamen sind, insbesondere im Handwerker- und Händlerstand sowie in den Städten, durchaus üblicher als in anderen Provinzen. Der Grund hierfür liegt in der besonders herzlichen und traviagefälligen Bindung der Koscher zu Heim und Familie. So manche Handwerkerin weiß noch ihren Vetter zweiten Grades zu nennen oder hat gar einen hübsch verzierten Stammbaum in der heimischen Schreibtruhe. Ein Wissen, über das andernorts nur der Adel oder die Zwerge verfügen. Der Klang der Sippennamen gleicht jenen der Hügelzwerge, wobei diese nicht selten sowohl die Garethi- als auch die Rogolan-Form kennen. Ebensowenig vermag man Freie und Hörige allein am Namen zu unterscheiden, da nur die allerärmsten (oder einsamsten) Hörigen keinen Nachnamen führen. Wohl aber ist es im Volk üblich, Nachbarn oder Schwägerin als „den Brummklos Alrich", „die Dumpfbrot Anghalme" oder schlicht "die Streuselhoferin" zu bezeichnen - wogegen sich der Herr Gobrom Siebenbeutel, Zunftmeister der Angbarer Hutmacher, oder die Großbäuerin Hamvide Sauerpflög natürlich auf das heftigste verwehren würden.
Die zumeist aus zwei Bestandteilen zusammengesetzten Namen entspringen der eigentümlichen koscher Zunge, so dass sie für den Außenstehenden oft kauzig wirken mögen. Man möge sich jedoch hüten ein Mitglied der Sirbensacks, Appelhalm oder Dumpfbrodts zu beleidigen, wenn man das Dorf heil verlassen möchte...
Beispiele für typische Namensbestandteile:
Appel, Bach(en/er), Beutel, Birn, Blum(er), Bock, Bös(en), Butter, Garnel, Grobb, Halm, Hangen, Has(en), Li(e)b(en), Moor, Pflög, Rüb, Sack, Sauer, Sau, Stein, Straun, Strunk(en), Süß(en), Topf, Zwieb(el)
Nur als Anghängsel gebräuchlich:
-anger, -brodt, -fold, -haun, -inger, -klos, -ler, -saum
Das Namenswiegen
In den Tagen vor einer Hochzeit, oft am Vorabend derselben, treffen sich Freunde und Familie von Braut und Bräutigam zum "Rabbatzabend". Während dieser gemütlichen Feier werden allerlei Geschenke überbracht, die dem Brautpaar nicht nur als Grundlage für den zu gründenden Hausstand dienen, sondern die von einem ehrbaren Bürger (meist der Geweihten, die später auch die Trauungszeremonie vollziehen wird) hinsichtlich ihres tatsächlichen und ideellen Wertes geschätzt werden. Derjenige von beiden - Braut oder Bräutigam - welcher letztlich die wertvolleren Geschenke erhielt, bringt auch den Namen in die Ehe. Hat man sich bereits vorher geeinigt, wird dies durch einen symbolischen Zwergentaler entschieden, der als letztes Geschenk überbracht wird. Auf diese Art haben sich wohlhabende und ehrbare Familien über die Wirren der Jahre bis in die heutige Zeit gehalten ohne auszusterben, während manch entehrter Name schnell erlosch. Es soll aber auch seltene Fälle gegeben haben, bei denen sich zwei Familien nach einem solchen Fest böse verstritten.
Da dieser Brauch zunehmend auch im Adel wiederentdeckt wird, ist die Zahl der anderswo weit verbreiteten Doppelnamen spürbar rückläufig.