Rohalja die Weise

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Ausgabe Nummer 74 - Phex 1045 BF

Rohalja die Weise

Überraschung bei den Salminger Hesindespielen

SALMINGEN, Phex 1045 BF. Für Hesindegläubige ist Salmingen zu jeder Zeit ein bedeutender Ort, doch alle sieben Götterläufe, in der letzten Woche des Fuchsmondes, wird das Städtchen an der Rakula geradezu ein Magnet für Gelehrte, Wissensdurstige und Schaulustige aus aller Herren Ländern. Dann finden nämlich die berühmten Mysterienspiele statt, umrahmt von Andachten, nandusgefälligen Vorträgen und allerlei Kurzweil.

Die Ankunft der Pilger

Schon lange vor dem eigentlichen Fest herrschte reges Treiben in dem Ort. Immerhin galt es, eine Schar von Pilgern willkommen zu heißen, welche die Einwohnerzahl des Ortes um ein Vielfaches übersteigen sollte. Wenn alles gut ging. Denn mit Schaudern erinnerte man sich an die letzten Spiele von 1038 BF, die wahrlich unter keinem guten Stern gestanden hatten: Stürme und heftige Unwetter schreckten viele Gläubige von der Reise ab oder ließen sie verspätet eintreffen; ein Brand zerstörte Teile der Bühne; Krankheiten unter den Darstellern zwangen zu einer Umbesetzung in letzter Stunde … An diese Dinge und noch manches mehr erinnerte man sich im Tempel der Weisheit und sandte fromme Gebete um gutes Gelingen gen Alveran. Und Hesinde sei Dank, sie wurden erhört. Die heurigen Spiele erfüllten so gut wie alle Hoffnungen: die der Priesterschaft auf zahlreiche Besucher, die der Gläubigen auf neue Erkenntnis, die der Kunstkenner auf geistreichen Genuss, die der Wirte auf volle Kassen – und die der Taschendiebe auf reichliche Beute, wie man leider auch feststellen musste.

Ja, so viele Pilger waren nach Salmingen gekommen wie in keiner Heptade zuvor. In sämtlichen Herbergen und Gasthäusern hörten die zuletzt Eingetroffenen den Satz: „Bedaure, aber alle Betten sind belegt.“ Und obwohl auch viele Bürger einen Schlafplatz in ihren Stuben anboten, mussten etliche Gäste doch im Stroh bei Pferd und Esel übernachten. Dies galt freilich nicht für die angereisten Adligen und hohen Herrschaften, von denen etliche auf der Burg des Barons Hagen von Salmingen gastliche Aufnahme fanden – so etwa Graf Wilbur und Hesine vom See, die mit ihrer Mutter Sephira angereist war.

Die nandusgefälligen Vorträge

Eröffnet wurden die Hesindespiele am 24. Phex durch Ihre Hochwürden Sephira Birninger, die Hohe Lehrmeisterin zu Salmingen, bei strahlendem Sonnenschein auf dem Tempelvorplatz. Dann wurde das bronzene Tor geöffnet, und das Innere des Tempels wurde wahrlich zu einer Halle der Weisheit, denn an diesem und den folgenden Vormittagen fanden allerlei nandusgefällige Vorträge statt, insgesamt zwölf an der Zahl.

Den Auftakt bildete kein Geringerer als Voltan von Falkenhag, der Fürstliche Hofmagus. Er dozierte über die Frage, welche Formen der Magie vertretbar seien und wo man die Grenze zu ziehen habe; ob der Zweck die Mittel heilige oder ob es unumstößliche Verbote gebe: „Um es auf den Punkt zu bringen: Darf ein Magus, der das allgemeine Wohl im Sinn hat, auch jene Cantiones studieren, die aus der Feder des Zwölfmalverfluchten stammen“ (an dieser Stelle gab es lautstarke Zwischenrufe), „freilich nicht in der Absicht, sie selbst zu wirken, aber doch, sie zu erkennen, aufzuhalten, ihre Wirkung zu brechen, um sich selbst und die Gefährten zu schützen, ganz im Zeichen des alten Satzes: Kenne deinen Feind!“ Bezeichnenderweise gab Herr Voltan auf diese Frage keine eindeutige Antwort, und auch bei dem sich anschließenden Disput gingen die Meinungen stark auseinander. Es zeigte sich aber, dass vor allem diejenigen, die in den Schwarzen Landen gestritten und das unheilsame Wirken jener finsteren Magie erfahren hatten, durchaus geneigt waren, die Frage mit Ja zu beantworten.

Konkreter und praktischer ging es am folgenden Tag zu, als Meister Raloxom Rotwang eine neuartige Rechenmaschine präsentierte. Mit dieser, so erläuterte der Sohn des berühmten Uhrmachers Relox, könne man nicht nur erheblich schneller und präziser zu einem Ergebnis kommen als mit dem herkömmlichen Abakus, sondern auch mit weitaus größeren Zahlen arbeiten. Die Beispiele, die er nannte, sorgten bei einigen im Publikum für Verwirrung. „Wozu soll das gut sein“, rief eine Krämerin aus Nadoret dazwischen. „Nicht einmal die Stippwitze oder Markwardts haben so viel Geld gescheffelt, dass sie derartige Summen verbuchen müssten.“ Daraufhin drehte sich eine Dame nach ihr um und fragte mit erhobenen Brauen: „Das wisst Ihr so genau?“ Es war Vieska Markwardt, die älteste Tochter des Angbarer Kaufherrn.

Eine kleine, aber durchaus erlesene Zuhörerschaft hatte Halmdahl von der Wiesen am sechsten Vormittag um sich versammelt. Der Hesinde-Geweihte, der seit vielen Jahren im Salminger Tempel seinen Dienst an der Göttin verrichtet, gilt als Experte auf dem Gebiet der Elementarlehre. In seinem Vortrag setzte er sich mit einer neuen Theorie auseinander, die vor einigen Jahren in Khunchom aufgekommen war und besagte, dass Eis und Wasser nicht zwei verschiedene Elemente seien, sondern nur eines, wohingegen es sich bei Fels und Erz nicht nur um eines, sondern um zwei getrennt zu sehende Elemente handle. „Auf den ersten Blick leuchtet dies ein“, so Seine Gnaden Halmdahl, „ist doch Eis nichts anderes als gefrorenes Wasser; und Erz lässt sich gießen oder schmieden, Fels aber meißeln und behauen. Doch wer nur dies betrachtet, greift zu kurz und übersieht das Spannungsfeld im Hexagramm der Elemente!“ Diesen Gedanken führte er nun weiter aus, und ein Stundenmaß später gelangte er zu dem Schluss, dass die neue Lehre abzulehnen sei – sehr zur Erleichertung der Zuhörerschaft.

Nach so viel geistiger Nahrung durfte natürlich auch die derische nicht fehlen. Nicht umsonst heißt es im Brevier für den reisenden Adepten: „Der Mensch lebt nicht allein vom Wissen.“ Daher wundert es nicht, dass die Schankmaiden und -burschen in den Tavernen alle Hände voll zu tun hatten. Größter Beliebtheit erfreuten sich natürlich die „geistreichen“ Mischgetränke der berühmten Alchimistenstube, doch auch in den anderen Schänken und natürlich auf dem Marktplatz „tanzte der Bär“, wie man so sagt. Für gute Laune sorgte nicht nur das süffige Bier, sondern auch die Angbarer Puppenbühne, die zu einem Gastspiel nach Salmingen gekommen war. Die Truppe um Meister Baldur Staubgesicht wartete mit einem neuen Stück auf: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ lautete nicht nur der Titel, sondern auch die praios-, boron-, phex- und hesindegefällige Lehre, die Wengel am Ende ziehen konnte … oder eben nicht. Mehr sei nicht verraten! Wer das Stück in Salmingen verpasst hat, kann das in Angbar noch nachholen, wie Meister Staubgesicht dem KOSCH-KURIER gegenüber versicherte.

Das große Mysterienspiel

Mit größter Spannung wartete man natürlich auf das zentrale Ereignis des Festes, das Mysterienspiel. Groß waren die Erwartungen, denn schon lange im Voraus hatte sich herumgesprochen, dass das diesjährige Stück aus der Feder des Dichters Wolfhardt von der Wiesen stammte. Auch der Titel war bereits in aller Munde: „Rohals Verklärung“. Was aber lange Zeit geheim blieb, war die Antwort auf die Frage, wer aus der Salminger Bürgerschaft die Titelrolle übernehmen sollte. Wie so oft in der langen Geschichte der Festspiele hatte es über diesen Punkt viel Zwist und Hader gegeben; hauptsächlich zwei Bewerber stritten sich erbittert um diese Ehre: zum einen Bosper Spatenstich, der mit seinen buschigen weißen Brauen und dem Rauschebart so aussieht, wie sich Klein-Alrik Rohal den Weisen vorstellt; auf der anderen Seite Valpo Flickärmel, der als einer der belesensten und klügsten Köpfe in Salmingen gilt. Am Ende sah sich die Hohe Lehrmeisterin genötigt, ein geradezu rohalisches Urteil zu fällen, indem keiner der beiden Streithähne die Rolle des Friedensstifters und Weisen erhielt, sondern eine dritte Person. Und dies war, man höre und staune, eine Frau, und zwar Alwide Mühlensteiner. Von Natur aus war sie zwar nicht mit einem Bart gesegnet, doch dieses Problem war leicht zu lösen; ansonsten besaß sie alles, was es für die Rolle brauchte, vor allem ein wunderbare, weithin tönende Bassstimme.

Doch genug der Vorrede, kommen wir zum eigentlichen Stück: Wir befinden uns auf einer Wiese vor der Stadt; hier ist eigens für das Fest eine Bühne errichtet worden, in einem Halbkreis davor die Bänke für das Publikum. Die Szene ist der Angbarer See, genauer gesagt, der sagenumwobene Rohalssteg, der freilich erst später so heißen wird. Ein Fischer, ein Hirtenjunge und eine Korbflechterin besingen im Wechsel die Schönheit des Angbarers See, doch warnen sie auch davor, wie plötzlich ein Sturm heraufziehen kann, der die Binsen knickt, die Herden auseinandertreibt und die Boote kentern lässt. Dann betritt Rohal die Bühne, gefolgt von einer Schar seiner Schüler.

ROHAL DER WEISE. Die Zeit ist bald vorbei, da ich auf Deren weile. / Die Abschiedsstunde naht, dies war die letzte Meile. / Dort seh’ ich schon den Strand, schon nah’ ich mich dem Stege, / Dem Ende dieses Seins, dem Anfang neuer Wege.

ERSTER SCHÜLER. Du sprichst in Rätseln, Herr! Was heißt hier Abschied nehmen? / Das Wort allein genügt, um meinen Geist zu lähmen! / Ich kann mir diese Welt nicht ohne Rohal denken! / Wer sonst soll denn das Reich durch alle Stürme lenken?

Mit diesen Versen beginnt die eigentliche Handlung. Schon nach den ersten Worten des Meisters erhebt sich Gemurmel im Publikum: ein weiblicher Rohal? Eine Rohalja? Soll dies etwa eine Anspielung auf die Kaiserin sein? So geht das Getuschel hin und her zwischen den Bänken. Doch ein lautes „Schscht!“ bringt die Schwätzer zur Ruhe. Das Drama nimmt seinen Lauf: Die Schüler bestürmen Rohal mit der Bitte, sie nicht zu verlassen. Sie erinnern ihn an all das Gute, das er vollbracht hat, an die Gefahren, die sie gemeinsam überstanden haben:

ZWEITER SCHÜLER. Der Priesterkaiser Macht, du brachtest sie zum Wanken! / Allein für diese Tat muss dir das Volk schon danken! / Dass wir nun frei und froh in unsrem Lande wohnen, / Muss jeder Koscher dir mit seiner Liebe lohnen.

Und so geht es weiter. Bei der Erwähnung der segensreichen Rohalsmaße huscht ein Schmunzeln über die Lippen der meisten, haben wir Koscher uns doch nie dazu durchringen können, das so genannte Rohalsschank anzuerkennen. Freilich sind alle Bitten und Aufzählungen der Schüler vergeblich, der Weise bleibt bei seinem einmal gefassten Entschluss, er betritt den Steg. Da erscheint ein Schiff mit schneeweißen Segeln – die Salminger Bühnenbildner haben wirklich keine Mühen gescheut! Schon ist der Weise an Bord, da geschieht etwas Unerwartetes: Von der anderen Seite her drängt eine Horde Dämonen heran; das Böse hat wohl nur gewartet, bis der Meister Abschied genommen hat, nun glaubt es zu triumphieren. Fürchterlich sehen sie aus mit ihren rotschwarzen Mänteln und den schauderhaften Masken. Aus dem Publikum hört man Schreckensrufe, ein Kind fängt an zu weinen, jemand murmelt: „Nur gut, dass Ritter Falk nicht da ist!“*

Auf der Bühne wird es nun turbulent, das Stück nimmt merklich Fahrt auf. Die Schüler stellen sich den dunklen Gestalten in den Weg, doch einer nach dem anderen sinkt getroffen zu Boden. Jeder Hieb wird durch einen Schlag auf eine Zwergenpauke untermalt. Endlich greift Rohal ein, er hebt den Stab und ruft eine Zauberformel: Die Dämonen erstarren und werden zu Felsen. Einfach köstlich, wie die Darsteller sich niederkauern, ihre Mäntel wenden und die grauen Innenseiten nach außen kehren! Der Angriff ist abgewehrt. Nur einer von Rohals Schülern ist noch am Leben. Noch einmal bittet er den Meister zu bleiben, doch der Weise hat sich schon von ihm abgewandt und preist die Seligkeit und Ruhe Alverans. Das Schiff entschwindet, zugleich erscheint der Chor der Alveraniare und begleitet die Fahrt des Weisen mit einem mystischen Hymnus. Rohal ist verklärt, das Publikum entzückt – und das Drama vorüber.

Das Große Orakel

An sechs aufeinander folgenden Tagen wurde das Schauspiel aufgeführt, und am Ende waren alle Beteiligten erschöpft, aber glücklich. Dann kam der letzte Tag des Phexmondes wie auch der Feierlichkeiten heran, das Versenkungsfest. Als zu früher Morgenstunde der Gong die Gläubigen zur Andacht rief, lag dichter Nebel über der Stadt; auch das Innere des Tempels war von wabernden Schwaden erfüllt, doch das war freilich kein Nebel, sondern heiliger Weihrauch, der einen süßlich-herben Duft verströmte. Unter bosparanischen Gesängen hielt die Geweihtenschaft feierlich Einzug, angeführt von der Hohen Lehrmeisterin. Prächtig sah sie aus in ihrem Ornat, und manch einer staunte nicht wenig bei ihrem Anblick, schlängelte sich doch um ihre Schultern eine echte, lebendige Smaragdnatter.

Mit leiser, aber klarer Stimme begann die Geweihte zu sprechen: „Seid willkommen in der Heiligen Halle der Herrin Hesinde, dem Hort der Ewigen Weisheit, der Wiege des Wissens, dem Garten der Künste, dem Ort der Erkenntnis. Sieben Jahre sind vergangen, seit die Göttin uns ihr Wissen offenbart hat. Sieben Jahre, in denen unser Geist beladen wurde mit Trauer und Glück, mit Sorge und Hoffnung, mit Wissen und Torheit, mit Tugend und Laster. Von all dem müssen wir uns losmachen und uns reinigen, um frei und offen zu sein für ihre Botschaft.“

Und so geschah es. Alle schlossen die Augen und wiegten sich im Takt zum Singsang der Geweihten, lösten sich vom Hier und Jetzt und traten die Reise ins eigene Selbst an, ins Labyrinth der Träume, Wünsche, Sorgen und Ängste. Schließlich ertönte der Gong, und alle öffneten die Augen. Da war die ganze Halle in ein mildes, smaragdgrünes Licht getaucht, dessen Quelle sich nicht bestimmen ließ. Und eine Stimme (es war nicht die Sephira Birningers, auch wenn sie die Lippen bewegte) sprach die unten zitierten, rätselhaften Worte.

Das war das Große Orakel, das jeder mit Spannung erwartet hatte. Als die Stimme verklungen war, ging ein Raunen durch die Halle. Sephira Birninger wankte, und eine Novizin eilte herbei, um sie zu stützen. Doch die Hohe Lehrmeisterin fing sich wieder und schaffte es, wenn auch mit Mühe, die Zeremonie zum Abschluss zu bringen. „Gehet hin im Namen der Göttin!“, sprach sie den Abschlusssegen. „Hesinde sei mit euch, und Nandus erleuchte euren Geist!“ Nach diesen Worten verließ sie den Tempel, um sich mit den übrigen Geweihten zur Beratung zurückzuziehen.

Es versteht sich von selbst, dass nicht nur die Priesterschaft sich über den rätselhaften Orakelspruch den Kopf zerbrach. Überall in der Stadt, vor dem Tempel, auf dem Markt, in den Tavernen wurde diskutiert, spekuliert, gewarnt, gemahnt, beruhigt, erinnert und gedeutet. Einig waren sich die meisten aber darin, dass das Orakel im Grunde etwas Gutes vorausgesagt hatte; doch der Hinweis auf „die Verfluchte“ im letzten Vers klang „verdammt noch mal nach dieser Hexe Charissia“, wie ein Pilger es etwas unfromm, aber durchaus präzise auf den Punkt brachte. Immerhin schien das angekündigte Ereignis nicht unmittelbar bevorzustehen, weshalb man irgendwann zu anderen Themen überging.

So endeten die Salminger Hesindespiele für dieses Mal, doch wie uns zu Ohren kam, haben die Planungen für das Jahr 1052 BF bereits begonnen. Denn: „Gut Ding will Weile haben“ – und diese Hesindespiele sind fürwahr etwas Gutes!**

Karolus Linneger

  • Ritter Falk war durchaus anwesend, nur an einem anderen Tag. Allerdings machte er keine Anstalten, gegen die niederhöllischen Gestalten zu wettern oder gar blank zu ziehen, sondern er beschränkte sich darauf, das dramatische Geschehen durch lautes Schnarchen zu untermalen.
    • Dies bestätigte auch der ebenfalls angereiste Erbgreve Grumosch Gimmelding, obgleich die Schlangenhaftigkeit der Herrin Hesinde ihm nach wie vor Bauchschmerzen bereite.

Anm. der Schriftleitung


Empfangen wurde der Samen.

Noch hat es keinen Namen.

Und schwer ist’s zu begreifen.

Neun Monde muss es nun reifen,

Dann wird es kläglich geboren.

Zu Großem ist’s auserkoren,

Die Welt das Staunen zu lehren,

Den Hort des Wissens zu mehren.


Fernab von Türmen und Zinnen,

Wo talwärts die Wasser rinnen,

Wo nie das Feuer gelodert

Und ein Jahrtausend vermodert,

Geschützt vor eisigen Winden,

Da wird das Kind man finden,

Sofern man es ernsthaft suchte.

Sonst holt es sich die Verfluchte.


Stimmen aus dem Volke

„Also, mir hat das Stück gefallen. Vor allem, als die Dämonen kamen!“ – Alrik Sauerbier, Tischlergeselle aus Salmingen

„Alwide war ja nicht übel, aber Valpo hätte die Rolle sicher besser gespielt!“ – Gesine Flickärmel aus Salmingen

„Die Verwendung des Langverses brachte die notwendige Ruhe und Erhabenheit in die Dialoge, passend zum Charakter Rohals des Weisen, doch leider auch eine gewisse Schwerfälligkeit in der Diktion, was durchaus zu bedauern ist.“ – Miro di Atro, Gelehrter aus Kuslik

„Was für ein Spektakel! Ein großes Lob an alle Beteiligten! Und damit meine ich nicht nur die Darsteller. Auch die Kostüme und das Bühnenbild waren erstklassig! Das sollen die in Vinsalt erstmal so hinkriegen!“ – Viburn Finsterblick aus Angbar

„Also, dieser so genannte Beilunker Reiter, den sie im Alchimistenstübchen anbieten … hui, das ist ein Stöffchen, kann ich Euch sagen! Mir brummt noch jetzt der Schädel davon. – Wie war die Frage noch gleich?“ – Boromil Brotkrum, Lebenskünstler

„So ganz verstanden habe ich das Stück ja nicht. War das jetzt wirklich eine so gute Idee von Rohal, mit dem Schiff einfach davonzusegeln, während doch offenbar noch immer finstere Mächte das Reich bedrohen? Oder steckt hinter allem ein göttlicher Plan, der mir entgangen ist? Ich glaube, ich muss noch eine Nacht darüber schlafen.“ – Hagen Notheller, Schreiber aus Steinbrücken

„Ich bin wirklich froh, dass ich das grüne Kleid angezogen habe. Blau wäre doch gar nicht passend gewesen für diesen Anlass, auch wenn es gut zu meinen Haaren passt. – Was? Ja, das Stück war nett.“ – Travine Mehltheuer aus Garetien

„Mein großer Bruder war einer der Dämonen, der zweite von links. Er musste sich gar nicht verstellen, in echt ist er genauso fies. Neulich hat er mir ein Zuckerplätzchen gestohlen …“ – Die kleine Josmene Grünrock aus Salmingen