Auf Adelung folgt Plünderung

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Ausgabe Nummer 76 - Efferd 1046 BF

Auf Adelung folgt Plünderung

Der Efferdmond bringt Freud’ und Leid nach Bärenfang

DRABENBURG, Efferd 1046 BF. Dass der Herr Efferd unberechenbar ist, weiß man ja schon immer. Dies musste Baron Erzbart von Drabenburg nun erneut feststellen, als es zum 12. Tag des Efferd ging.

Für eine Zeremonie bestellte der Baron alle Edlen Bärenfangs nach Drabenburg ein. Der diesen zunächst vorenthaltene Anlass führte dann jedoch für die Anwesenden zu einer großen Überraschung.

Baron Erzbart erläuterte die Wichtigkeit dieses Datums für ihn und gedachte anschließend seiner Nichte Erethia von Drabenburg, der früh verstorbenen Tochter Baron Balinors, der ihm sehr nah gestanden haben soll.

Die Edlen Bärenfangs mochten dies als aufmerksame Geste und möglichen Anlass eines Austausches gewertet haben. Doch danach erfolgte eine nicht erwartete Zeremonie, die, auch aufgrund des gewählten Datums und des Gedenkens an Erethia, in den Bärenfänger Gasthäuern nun zu manchem Klatsch und Tratsch führen wird und die Konstellation in der Baronie nicht einfacher zu machen scheint.

Nach der Einladung in den Hochsaal Drabenburgs nahm Erzbart das Familienschwert und hob zu einer kurzen Rede an, an deren Schluss er seine Vögtin ohne viel Federlesens zur Vögtin Grothissa Götnisch, Edle von Sylbrigblick, adelte und zeitgleich dem Bund der Alttreuen ein weiteres adeliges Mitglied bescherte. Grothissa selbst schien wenig überrascht, nahm in einem gelb-grünschwarzen Kleid und im Beisein ihres mittlerweile einjährigen Sohnes Baduar die Adelung entgegen und kümmerte sich zum anderen nicht weiter um den zeremoniellen Ablauf, indem sie nach dem Knien aufstand und den Baron herzlich drückte.

Neben der zumindest für die Vögtin glücklichen Erinnerung an den 12. Efferdtag, schien jedoch noch jemand weiteres dieses Tages gedenken zu wollen.

Unweit Drabenburgs erfolgte exakt fünf Jahre nach dem dreisten Überfall auf des Grafen Steuereinnahmen, der als „Schetzenecker Räuberhatz“ bekannt wurde, ein erneuter Überfall, nun auf den Zehnt des Barons. Der Wagen der drei Bergjäger, der sowohl den barönlichen Rentmeister Hesindor Tiefmoor als auch die Abgaben von Schwertschluchtswacht sowie des Arbacher und Zwietrutzer Landes beinhaltete, wurde vom Rondrageweihten Ronkor von Stippwitz unbemannt und völlig leer auf der Straße nach Grunsbirn aufgefunden. Seine Gnaden brachten den Wagen anschließend, zeitlich passend zum Beginn des Festbanketts zu Ehren der Edlen von Sylbrigblick, nach Drabenburg, was dazu führte, dass das Lächeln auf den Gesichtern der Feiernden gefror.

Mit Iralda von Salzmarken war auch die Ritterin zugegen, die bereits damals die Verfolgung der Räuber übernommen hatte. Und so zogen die Edlen Bärenfangs mit einem Trupp Bergjägern, geführt von Ronkor von Stippwitz, nach Grunsbirn, um etwaige Spuren zu suchen.

Anders jedoch als in der früheren Räuberhatz konnte man nichts Brauchbares finden: Weder die vier verschwundenen Begleiter der Kutsche noch das Geld oder die Räuber wurden bislang gefunden. Baron Erzbart lobte daher eine hohe Summe für Hinweise aus, wodurch man das Gesindel dingfest machen könne.

Andhor Kirschbäumer