50 Jahre Anshold - Entlang des Angbarer Sees

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50. Geburtstag des Fürsten des Kosch, 08. Peraine des Jahres 1044 B.F., Angbar

Die „gute“ Kutsche zog gemächlich Richtung Firun. Rhondur hatte die Gruppe bereits passiert und trotz des regendurchzogenen Windes kamen die Zwietrutzer recht gut voran.

Während Lorinai mit den Kindern und die neue Amtfrau Versansa Ermelynger mit Firundra im Arm die inneren Plätze besetzten, hatte Wolfor von Roder das Fahren übernommen. Die anderen Mitreisenden hatten das Reiten vorgezogen. Vorne ließ es sich Eulrich nicht nehmen, mit der Knappin Tara von Darbonia und der Pagin Firunne einige Reitübungen zu machen. Iralda und Grimm indes zogen langsam reitend hinter der Kutsche her und schienen die gemeinsame Zeit zu genießen.

„Firunne wird die nächsten Tage nicht gut laufen können“, bemerkte Iralda. „Bitte sag Deinem Bruder, dass sie und Tara beim Turnier noch viel zu tun haben werden!“ „Habe ich schon gemacht, aber sie genießen es alle drei“, kam die prompte Antwort von Grimm. „Und Eulrich ist sehr nervös wegen der Audienz“, ergänzte er. „Und Du nicht weniger“, feixte Iralda, ritt näher an Grimm und schlug ihn auf die Schulter. „Ich dachte, Du hättest ihn und die seinen gerne auf Zwietrutz.“ „Das stimmt auch, es ist schön, ein paar gute Geister in der Nähe zu wissen. Grimm schaute seinem viel jüngeren, gerade lachenden Bruder nach. „Aber er möchte seinen Platz finden und nach Oberhartsteen im vergangenen Jahr kommt er sich wohl etwas nutzlos vor.“ „Du hättest ihm zu Deinem Verwalter machen können.“ Iralda schaute missmutig in den Himmel, der einen nächsten Schauer zu ohne nach unten schickte. „Jetzt haben wir Versansa, die noch Jahre brauchen wird, sich einzufinden, die aber schon jetzt dafür sorgt, dass Dein Burgmann kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann – jetzt spielt er schon den Kutscher.“ „Hm, lass mich überlegen, wer die Ermelynger eingestellt hat?“ Grimm schlug nun seinerseits seiner Gattin auf die Schulter: „Spüre ich da Eifersucht in Deiner Stimme?“, grinste er sie an. Gespielt gekränkt hielt Iralda ihre Stute an, stieg ab und zog ihr Schwert aus der Scheide am Pferd. Sie tat so, als würde sie ihrem Mann etwas zuwerfen: „Grimm zu Zwietrutz, nimm für diesen Frevel diesen Federhandschuh und stelle Dich Deinem Schicksal!“ Als Knappin und Pagin innehielten, da sie das Absteigen ihrer Herrin bemerkten, bremste auch Wolfor von Roder in Freude über eine Pause die Kutsche mit einem lauten „Brrrr“. „Die Wahrheit tut manchmal weh, holde Iralda“, bemerkte Grimm, während er ebenfalls vom Pferd abstieg und sein Schwert zog. Mit einem „Für die Wahrheit“, griff er lachend an.