Baron von Rohalssteg will nach Punin pilgern: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Handlungsort ist::Rohalssteg]]. Kurz nur hielt es Hochgeboren [[Hauptdarsteller ist::Conrad Salfridjes von Rohalssteg|Conrad Salfridjes]] im ihm anvertrauten Lehen. Bereits zwei Monde, nachdem er vom [[Briefspieltext mit::Fürstliches Hofgericht|Fstl. Hofgericht]] für unschuldig an dem von ihm in langanhaltender geistiger Verwirrtheit begang’nen Untaten befunden ward, kehrte er seinen Untertanen wieder den Rücken — um dem [[alm:Punin|Punin]]er [[wikav:Gebrochenes Rad|Borontempel]] ein großes Opfer darzubringen und dem Gott des ''Schlafes'' und des Vergessens für das an ihm vollbrachte Wunder zu danken, um Einsicht darin zu gewinnen und um für seine mit dem Blut Unschuldiger auf ewig befleckte Seele zu beten.
 
[[Handlungsort ist::Rohalssteg]]. Kurz nur hielt es Hochgeboren [[Hauptdarsteller ist::Conrad Salfridjes von Rohalssteg|Conrad Salfridjes]] im ihm anvertrauten Lehen. Bereits zwei Monde, nachdem er vom [[Briefspieltext mit::Fürstliches Hofgericht|Fstl. Hofgericht]] für unschuldig an dem von ihm in langanhaltender geistiger Verwirrtheit begang’nen Untaten befunden ward, kehrte er seinen Untertanen wieder den Rücken — um dem [[alm:Punin|Punin]]er [[wikav:Gebrochenes Rad|Borontempel]] ein großes Opfer darzubringen und dem Gott des ''Schlafes'' und des Vergessens für das an ihm vollbrachte Wunder zu danken, um Einsicht darin zu gewinnen und um für seine mit dem Blut Unschuldiger auf ewig befleckte Seele zu beten.
  
Nicht lange hielt es ihn auch in [[Ortsnennung ist::Tobrien]] auf dem Schlachtfelde. Kaum hieß es, [[Briefspieltext mit::Schlacht an der Trollpforte|die entscheidende Schlacht]] sei geschlagen, ließ er sein Roß satteln, um den Ereignissen den Rücken zu kehren. Dabei hieß es aus dem Kreise der [[Ortsnennung ist::Kosch]]-Barone, der Rohalssteger habe förmlich darauf gebrannt, sich im Kampfe auszuzeichnen. Doch hat er wohl erkennen müssen, daß sein Vorleben nicht mit einem Schlage abgeschüttelt werden kann. Starke Defizite seien im Bereich der Etikette aufgetreten — wohl kaum ein Wunder, nach dem der Baron solange unter Räubern und Geächteten gehaust hatte, ja ihresgleichen geworden sei ([[Von Schuld und Vergessen|der Kosch-Kurier berichtete zuletzt in Ausgabe 21]]). Gerüchte nach habe er darauf bestanden, einen Oberst [[wikav:Wehrheim (historisch)|wehrheimer]] Schule mit „Bruder“ zu titulieren — eine Anrede, die sonst nur im brieflicher Verkehr souveräner Majestäten üblich ist und Sprecher unterhalb des Fürstenranges lächerlich erscheinen läßt. Bezeichnend ist weiterhin, daß der Rohalssteger sich auf der Heerfahrt aufs beste mit dem Ritter [[Briefspieltext mit::Falk Barborn zu Siebental|Falk Barborn]] verstanden — sehr zum Verdrusse Baron [[Nebendarsteller ist::Graphiel Blauendorn-Lacara von Metenar|Graphiels von Metenar]], der besagten Ritter bekanntlich [[Depesche von Graphiel Blauendorn-Lacara von Metenar|in dessen Abwesenheit entlehnte]].
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Nicht lange hielt es ihn auch in [[Ortsnennung ist::Tobrien]] auf dem Schlachtfelde. Kaum hieß es, [[Briefspieltext mit::Schlacht an der Trollpforte|die entscheidende Schlacht]] sei geschlagen, ließ er sein Roß satteln, um den Ereignissen den Rücken zu kehren. Dabei hieß es aus dem Kreise der [[Ortsnennung ist::Kosch]]-Barone, der Rohalssteger habe förmlich darauf gebrannt, sich im Kampfe auszuzeichnen. Doch hat er wohl erkennen müssen, daß sein Vorleben nicht mit einem Schlage abgeschüttelt werden kann. Starke Defizite seien im Bereich der Etikette aufgetreten — wohl kaum ein Wunder, nach dem der Baron solange unter Räubern und Geächteten gehaust hatte, ja ihresgleichen geworden sei ([[Von Schuld und Vergessen|der Kosch-Kurier berichtete zuletzt in Ausgabe 21]]). Gerüchte nach habe er darauf bestanden, einen Oberst [[wikav:Kaiserlich Wehrheimer Akademie für Strategie und Taktik|wehrheimer Schule]] mit „Bruder“ zu titulieren — eine Anrede, die sonst nur im brieflicher Verkehr souveräner Majestäten üblich ist und Sprecher unterhalb des Fürstenranges lächerlich erscheinen läßt. Bezeichnend ist weiterhin, daß der Rohalssteger sich auf der Heerfahrt aufs beste mit dem Ritter [[Briefspieltext mit::Falk Barborn zu Siebental|Falk Barborn]] verstanden — sehr zum Verdrusse Baron [[Nebendarsteller ist::Graphiel Blauendorn-Lacara von Metenar|Graphiels von Metenar]], der besagten Ritter bekanntlich [[Depesche von Graphiel Blauendorn-Lacara von Metenar|in dessen Abwesenheit entlehnte]].
  
 
Bei der Rohalssteger Bevölkerung löste die Kunde von der Pilgerfahrt des Barons nach unserem Dafürhalten eine gewisse Erleichterung aus. Nicht, daß man sich vor seiner Hochgeboren gefürchtet hätte — zu gut kannte man ihn noch aus damal’ger Zeit, als sein Ruf als aufrechter Recke für die Gerechtigkeit durch den ganze Kosch scholl — doch konnte man sich einer gewissen Beklommenheit nicht erwähnen. Früher, wenn der Baron zur [[Ortsnennung ist::Rohalssteg (Stadt)|Rohalssteger]] Ratsversammlung ritt, getraute sich manch ein Stadtbürger, ihm freundlich zuzuwinken. Als er nun sich wieder zum ersten Male dorthin wandte, wich man ihm jedoch scheu aus.
 
Bei der Rohalssteger Bevölkerung löste die Kunde von der Pilgerfahrt des Barons nach unserem Dafürhalten eine gewisse Erleichterung aus. Nicht, daß man sich vor seiner Hochgeboren gefürchtet hätte — zu gut kannte man ihn noch aus damal’ger Zeit, als sein Ruf als aufrechter Recke für die Gerechtigkeit durch den ganze Kosch scholl — doch konnte man sich einer gewissen Beklommenheit nicht erwähnen. Früher, wenn der Baron zur [[Ortsnennung ist::Rohalssteg (Stadt)|Rohalssteger]] Ratsversammlung ritt, getraute sich manch ein Stadtbürger, ihm freundlich zuzuwinken. Als er nun sich wieder zum ersten Male dorthin wandte, wich man ihm jedoch scheu aus.

Aktuelle Version vom 31. Mai 2023, 21:16 Uhr


Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 24 - Boron 1022 BF

Baron von Rohalssteg will nach Punin pilgern

Sohn Enno wird Knappe Baron Kordans von Blaublüten-Sighelms Halm

Rohalssteg. Kurz nur hielt es Hochgeboren Conrad Salfridjes im ihm anvertrauten Lehen. Bereits zwei Monde, nachdem er vom Fstl. Hofgericht für unschuldig an dem von ihm in langanhaltender geistiger Verwirrtheit begang’nen Untaten befunden ward, kehrte er seinen Untertanen wieder den Rücken — um dem Puniner Borontempel ein großes Opfer darzubringen und dem Gott des Schlafes und des Vergessens für das an ihm vollbrachte Wunder zu danken, um Einsicht darin zu gewinnen und um für seine mit dem Blut Unschuldiger auf ewig befleckte Seele zu beten.

Nicht lange hielt es ihn auch in Tobrien auf dem Schlachtfelde. Kaum hieß es, die entscheidende Schlacht sei geschlagen, ließ er sein Roß satteln, um den Ereignissen den Rücken zu kehren. Dabei hieß es aus dem Kreise der Kosch-Barone, der Rohalssteger habe förmlich darauf gebrannt, sich im Kampfe auszuzeichnen. Doch hat er wohl erkennen müssen, daß sein Vorleben nicht mit einem Schlage abgeschüttelt werden kann. Starke Defizite seien im Bereich der Etikette aufgetreten — wohl kaum ein Wunder, nach dem der Baron solange unter Räubern und Geächteten gehaust hatte, ja ihresgleichen geworden sei (der Kosch-Kurier berichtete zuletzt in Ausgabe 21). Gerüchte nach habe er darauf bestanden, einen Oberst wehrheimer Schule mit „Bruder“ zu titulieren — eine Anrede, die sonst nur im brieflicher Verkehr souveräner Majestäten üblich ist und Sprecher unterhalb des Fürstenranges lächerlich erscheinen läßt. Bezeichnend ist weiterhin, daß der Rohalssteger sich auf der Heerfahrt aufs beste mit dem Ritter Falk Barborn verstanden — sehr zum Verdrusse Baron Graphiels von Metenar, der besagten Ritter bekanntlich in dessen Abwesenheit entlehnte.

Bei der Rohalssteger Bevölkerung löste die Kunde von der Pilgerfahrt des Barons nach unserem Dafürhalten eine gewisse Erleichterung aus. Nicht, daß man sich vor seiner Hochgeboren gefürchtet hätte — zu gut kannte man ihn noch aus damal’ger Zeit, als sein Ruf als aufrechter Recke für die Gerechtigkeit durch den ganze Kosch scholl — doch konnte man sich einer gewissen Beklommenheit nicht erwähnen. Früher, wenn der Baron zur Rohalssteger Ratsversammlung ritt, getraute sich manch ein Stadtbürger, ihm freundlich zuzuwinken. Als er nun sich wieder zum ersten Male dorthin wandte, wich man ihm jedoch scheu aus.

Doch nun ist er fort und das Aufatmen, das seitdem durch die kleine Seestadt geht, ist an jeder Ecke vernehmbar. Gar wünscht sich manch einer im Stillen, dieser unheimliche Baron bleibe auf ewig fort, hat er doch diesemal ausdrücklich sein ihm angetrautes Weib, Baronin Nyagra, beauftragt, die Regierungsgeschäfte an seiner Statt zu führen (weshalb von Angbart von Salzmarken-See, des Barons nomineller Stellvertreter, das Nachsehen hat). Und die meisten Bürger sind froh, wissen doch um der Novadi Milde, die im starken Gegensatz zur Strenge Vogt Angbarts steht.

Darüber, was er nun genau in Punin vorhaben, hielt sich der Baron allerdings bedeckt. Opfer werde er, beten. Mit vielen hat er wahrlich keine vertraulichen Gespräche geführt in der kurzen Zeit seit dem Freispruch zu Ferdok. Die Bevölkerung weiß, daß er den örtlichen Hochgeweihten der Leuin, Hochwürden Thalor, den Ältesten der Hügelzwerge von Skretin, Odmar, den Sohn des Olbar, und Dorella Feuerstein, die Vorsteherin des Ingerimm-Heiligtums zu Ingrahall, zu sich gebeten hat. Doch ob er ihnen mehr anvertraut hat als die Sorge um die Sicherheit der Baronie, bezweifelt ein jeder — war der Baron doch von jeher ein verschlossener Mensch, dessen einzige Vertraute stets seine Frau war. Für diese scheint es ein schwerer Schlag zu sein, ihren Mann so kurz, nachdem sie ihn wiedergewonnen hat, wieder ziehen lassen zu müssen und so blickt das Volk voller Verständnis, wenn die hohe Frau gesenkten Blickes und nur mühsam der Tränen Herrin werdend durch die Stadt schreitet. Zudem muß sie noch ihre beiden Kinder hergeben.

Daß ihre Tochter, die Erstgeborene, Baron Graphiel Stragon-Lacara von Metenar in Obhut gegeben wird, wurde bereits im Urteilsspruch verkündet. Nun wurde bekannt, daß ihr Sohn Enno in die Geistmark, Baron Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm zu eigen, komme. Diese Entscheidung des Barons hat viele überrascht, hatte man doch vermutet, er komme nach Vinansamt, zumindest aber nach Zwischenwasser oder Garnelhaun. Doch dabei darf nicht vergessen werden, daß der Baron stets im Herzen ein Krieger geblieben ist, und ein solcher wird als Knappe Baron Kordans gewißlich auch aus seinem Sohne. Diese Entscheidung, so munkelt, man, sei besonders bei den Rohalssteger Zünften auf viel Wohlwollen gestoßen — haben die Meister doch dem Vernehmen nach weit lieber einen wackeren Kämpen denn einen fähigen Verwalter zum Lehnsherren.

Das ist’s, was es aus dem Baronat zu berichten gibt. Viel geschehen ist nicht und sowohl die Baronin als auch die Bevölkerung scheint momentan erst einmal abzuwarten.

Angbart Götterfried