Vom Kampfe mit dem Schlachtbeil

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Ausgabe Nummer 13 - Praios 1019 BF

Vom Kampfe mit dem Schlachtbeil

Wie jedes Mal beim Wettberwerb der Axtkämpfer in Kosch stellten die Zwerge die weitaus größte Gruppe unter den Axtkämpfern. Vor allem Angroschim aus dem Volk der Erzzwerge waren hier vertreten, knapp gefolgt von den Kämpfern der Amboßzwerge, die allgemein zu den größten Favoriten zählten, und schließlich gab es auch einige Hügelzwerge, die sich hier behaupten wollten. Sowohl aus den Bergfreiheiten, als auch aus den Städten, allen voran Angbar und Ferdok — wen wunderte’s? — und sogar von noch weiter her waren die Zwerge zum Kampf mit der Streitaxt hier zusammengekommen.

Unter 54 Teilnehmern in dieser Konkurrenz wollten sich auch acht Menschen den vorwiegend zwergischen Kontrahenten stellen. Als einzigem von diesen gab man dem Krieger Randal von Ryborn, der sich sogar noch kurz vor Beginn des Wettbewerbs eine turniergemäße, stumpfe Streitaxt zulegen mußte, gute Chancen, sich zu behaupten.

Über die Hälfte der Menschen, wie der Bornländer Neerjan Sewerski und der leicht indisponierte Koscher Rittersmann Falk Barborn schieden bereits in den ersten Runden, die am Vormittag ausgetragen wurden, aus.

Sechzehn Streiter traten somit am Mittag dieses Tages zu den nächsten Runden an, in denen die vier besten unter ihnen ermittelt werden sollten.

Mit Randal von Ryborn und dem Krieger Alrich von der Hochgreve trafen gleich zwei der verbliebenen drei Menschen aufeinander. Der Favoritenrolle, die sich Randal von Ryborn in den ersten Runden erkämpft hatte, wurde er spürbar gerecht und hatte den Mann von der Hochgreve nach kaum zwei Minuten bezwungen. Nun mußte der Garetier darauf warten, daß sich ihm mit dem Ferdoker Schmiedemeister Drorim, Sohn des Dergasch ein nächster Gegner entgegenstellte.

Diese beiden lieferten sich darauf die längste Auseinandersetzung dieses gesamten Wettbewerbs. Die Vorteile in diesem verbissenen Kampf lagen von Anfang an auf Seiten des hochgewachsenen Kriegers, doch der Angroschim konnte sich wieder und wieder den gewaltigen Schlägen erwehren und einer Niederlage entgegenstemmen. Letztendlich jedoch, als die übrigen drei Finalisten längst gefunden waren, sackten die Knie Drorims immer weiter zusammen und er mußte sich doch geschlagen geben.

Der dritte der verbliebenen menschlichen Kombattanten, der Krieger Torben Gorbal, traf nach seinen beiden gewonnenen Vorkämpfen auf Arthokk, Sohn des Argok, den Streiter, der die Bergfreiheiten des Amboß vertrat und obwohl er auf den hiesigen Turnierplätzen gänzlich unbekannt war, mußte man Arthokk sicherlich zu den hohen Favoriten zählen. Torben Gorbal gab sein bestes und lieferte dem Angroschim aus Lûr einen wackeren Kampf, war dem zwergischen Recken letztendlich doch unterlegen.

Arthokks nächster Gegner, Larix, Sohn des Nortim, der zuvor gegen Rhekom, Sohn des Rorik, dem offiziellen Streiter aus Hügelland gewinnen konnte, hatte dem erfahrenen Amboßzwerg am Ende auch nicht viel entgegenzusetzen.

Alle Kämpfer der Hügelzwerge waren recht früh ausgeschieden, aber eine Zwergin, Antria, Tochter der Alamne, schickte sich an, die Ehre ihres Volkes zu verteidigen. Ihr erstes hartes Gefecht gewann sie gegen Lormax, Sohn des Larkol und stand dann dem erfahrenen Amboßzwerg Dwarusch, Sohn des Bengram gegenüber.

Dwarusch hatte zuvor gleich drei Zwergenstreiter aus dem Kosch, von denen der bergkönigliche Kämpfer Nurmin, Sohn des Nathok der sicherlich namhafteste war, besiegt. Schiere Kraft und Leidenschaft des Amboßzwerges trafen auf die kraftvolle Eleganz und Gewitztheit der Hügelzwergin.

Diese überließ ihrem Gegner zunächst die Initiative und beschränkte sich auf Paraden und Ausweichmanöver , konnte aber durch geschickte Finten und gezielte Angriffe ihren körperlich überlegenen Opponenten immer wieder überraschen. Nachdem Dwarusch etwas müder geworden war und seine Konzentration nachließ, schaffte Antria tatsächlich das Unerwartete — mit einer Serie exzellenter Attacken schickte sie Dwarusch, Sohn des Bengram, zu Boden..

Der vierte Finalist sollte ein weiterer Amboßzwerg namens Andrasch Rotbart sein, jedoch kein bergköniglicher Streiter, sondern als Söldner des Sturmbanners aus dem fernen Tobrien angereist. Sein erstes Gefecht an diesem Nachmittag gewann er ohne Mühe gegen den jungen Amboßzwerg Dengal, Sohn des Drorim und traf dann auf Rhantak, Sohn des Runtol. Der geübte Kämpfer aus dem Koschgebirge hatte zuvor einen nahezu ausgeglichenen Kampf gegen Zinkhal, Sohn des Kunhang, einem aus Xorlosch stammenden Erzzwerg, geführt, aber auf einmal wollte keinem der Kämpfer noch irgendetwas gelingen.

Beide schlugen nur noch Attacken gegen nicht-vorhandene Phantomgegner, stolperten über ihre eigenen Beine und ohne Einwirkungen des Gegners verloren sie ihre Äxte. — Man sprach hinterher sogar davon, womöglich hätte ein unverschämter Schelm hier sein Unwesen getrieben, doch die anwesenden Magier konnten keinen fassen. Schon hatten die beiden ihre Auseinandersetzung eingestellt und warfen sich nur noch wüste Beschimpfungen entgegen, bis sie sich doch dazu entschlossen, weiterzukämpfen. Es schien jetzt wieder normal zu gehen und am Ende gewann Rhantak gegen den erschöpften Zinkhal, hatte anschließend aber einfach nicht mehr die Kraft, sich Andrasch in angemessener Weise entgegenzusetzen.

So gewann Andrasch Rotbart auch dieses Duell ohne größere Mühe, steckte sich hernach seine Pfeife an und versuchte im Glanze seines frisch erworbenen Ruhmes Mitglieder für sein Söldnerbanner zu werben.