Der Cronconsul Darpatiens

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Ausgabe Nummer 34 - 1026 BF

Der Cronconsul Darpatiens im Koscher Zwiegespräch

Nach einer freundlichen Anfrage unserer Gesellschaftsschreiberin Elida von Cellastein folgte eine überaus höfliche Einladung ins Darpatische Cronconsulat zu Angbar. In einer mit erstaunlich vielen Büchern ausgestatteten Studierstube — es mag sich um eine der größten Privat-Bibliotheken im Koscher Land handeln, stellte sich der Hausherr ihren zwölfgöttergefälligen Fragen …

Exzellenz, Euer vollständiger Name nebst Titulatur?

Edric Erlgrimman von Firunslicht, Cronconsul ihrer Allertraviagefälligsten Durchlaucht, Junker zu Cravolds Haag. (rückt kurz die Brille zurecht mit nachdenklicher Miene) Nun, ja, vollständig ist das nicht. Da mag noch die eine oder andere kleinere Liegenschaft drin fehlen, die mir gerade entfallen ist. Derzeit bin ich auch noch erster Obmann einer fürstlich priviligierten Compagnie, aber das nur im Übergang, vertraglich bedingt aufgrund meiner Verhandlungen. Im allgemeinen genügen aber die zuförderst genannten auch völlig.

(TSA) Wann und wo seid Ihr geboren?

Am 13. INGerimm des achten Jahres der Herrschaft von Kaiser Reto. Mein Geburtsort ist Rommilys, soweit ich weiß.

(TRA) Habt Ihr eine Familie?

Nun, falls diese Frage darauf abzielt, ob ich Familienvater bin, muß ich verneinen. Mir war es leider nie vergönnt, eine Gattin zu finden. Zu oft rief mich meine Pflicht in ferne Länder und nahm mich zu sehr in Anspruch (schmunzelt leicht). Außerdem bin ich wohl nicht unbedingt das Ideal eines strahlenden Ritters, der einer Jungfer Herz erobert.

(Nach einem kurzen Räuspern:) Eine Familie habe ich dennoch. Ich bin allein fünfmal Onkel, zweimal Bruder und werde demnächst zum ersten Male Großonkel. Meine Nichte Rutmaide nämlich — vielleicht erinnert ihr euch an sie? Sie weilte einst auch hier in Angbar... — kommt in einigen Monden nieder. Im TSA, glaube ich, ja. Aber um zurückzukommen: Ja, es gibt eine gute Reihe Leute, die dem Haus Firunslicht zuzuordnen sind und der Kontakt ist nahe genug, um sie als Familie zu bezeichnen. Nicht zuletzt Verdienst meines Herrn Vater, der mit fester Hand die Verwandtschaft anführt.

(PRA) Welche Gottheit, glaubt Ihr, steht Euch am nächsten?

Nun, welche Gottheit mir am nächsten steht, ist für einen einfachen Mann schwer zu sagen. Allerdings verehre ich HESinde zuförderst. Ich interessiere mich sehr für Geschichte, Geographie, die Sitten fremder Völker … nun, genau genommen eigentlich alles (er deutet auf eine durchaus beachtliche Zahl Bücher in den Regalen). Wissen fasziniert mich. Was ich nicht selbst erwerben kann aus erster Hand versuche ich durch Lesen zu finden. Ich denke aber, PHEx ist mir auch hold. Allerdings nur, wenn ich nicht gegen den Hallinger auf den Ausgang von Tjostepaarungen wette (der Cronconsul verzieht kurz das Gesicht und lacht dann auf ). Sei’s drum, davon ab jedenfalls flieht mir das Gold nicht unter den Händen davon.

(ING) Was seht Ihr als Eure Lebensaufgabe?

Hm (wiegt kurz den Kopf hin und her und streicht sich durch den Bart, rückt die Augengläser erneut zurecht und blickt dann kurz zur Seite, schüttelt den Kopf und sieht wieder auf). Das ist keine einfach zu beantwortende Frage. Eine Lebensaufgabe in dem Sinne habe ich mir nie gestellt, sondern immer nur einige Ziele gesetzt und verfolgt. Da aber die meisten damit zusammenhingen, meinen Fürstinnen zu dienen, wird das wohl meine Lebensaufgabe sein. Dazu vielleicht noch, daß ich dereinst das Oberhaupt meines Hauses sein werde, was so BORon will hoffentlich noch ein gutes Weilchen hin ist...

(HES) Was würdet Ihr als Eure größten Talente und Vorzüge bezeichnen?

Mir liegt Selbstlob recht fern. Allerdings zeigte man sich recht beeindruckt von meinem Verhandlungsgeschick. Vielleicht sind es auch Neugier und allgemein Interesse (zuckt mit den Schultern). Ich denke, ihr solltet lieber andere dazu befragen, meine Dame...

...und was als größte Schwächen?

Jemand sagte einmal: „Die größte Schwäche eines Menschen ist die, die er zugibt!“ (zwinkert kurz, wird dann aber wieder ernst) Ich denke, auch dafür gilt dasselbe wie für meine Stärken: Mögen andere darüber urteilen.

(RAH) Womit verbringt Ihr am liebsten die freie Zeit?

Das ist bei weitem leichter: Zum einen Lesen, zum anderen auch den Erzählungen eines Erfahrenen, Gebildeten oder Weitgereisten lauschen — vor allem aber schätze ich einen gepflegten Disput über verschiedene Themen aktueller, historischer oder theologischer Bedeutung bei einem guten Becher Wein oder Bier. Auch fröne ich ab und an dem Brettspiel.

(PER) Wenn Euch ein Festmahl gereicht würde, was sollte auf der Tafel stehen?

Ihr seht mich etwas verwundert — gehört die gedeckte Tafel nicht eigentlich zu Travias Aufgaben, nicht denen ihrer göttlichen Schwester? Nun, ich bin mir da sogar ziemlich sicher, aber vielleicht mag dies im Koschland ein wenig anders gehalten werden als anderorts. Ich will Euch die Frage trotzdem beantworten: Ich habe auf meinen Reisen viele Speisen aus ganz Aventurien kennengelernt. Bei einem echten Festmahl würde ich wohl vieles davon erwarten, aber alle Lande haben ihren eigenen Reiz in der Küche, so daß sie meine Ansprüche auch jedes für sich allein stillen können.

Ausgenommen vielleicht …Ja, doch. Ihr müßt wissen, ich hatte einst die Gelegenheit, thorwalsches Essen zu kosten. Die Nordleute sind wahre Kochkünstler, fürwahr, doch ist ihre Kunst eher etwas fürs Auge denn für den Gaumen. Gerade Angbar birgt aber in dieser Hinsicht ein Juwel, wie ihr ja sicher wißt. Aber mich haben die Gaststuben Aventuriens hier in Heimeling damals wirklich überrascht und dann begeistert. Fürwahr eine gute Idee, die ich so hier nicht erwartet hätte. Einzig den Rindsbraten nach darpatischer Art bereitet meine Köchin besser als ich ihn hier sonst bekommen könnte.

...und mit wem würdet Ihr es am liebsten zu Euch nehmen?

Zum Festmahl gehört ein Fest. Und ein Fest ist erst dann ein fest, wenn Menschen dabei sind, die mir nahe stehen. Familie, Freunde, gute Bekannte... ihr wißt schon.

(RON) Wenn Ihr Euch duellieren müsstet, womit und mit wem würdet ihr dies am liebsten tun?

Travia bewahre, daß es je dazu kommen möge! Zum einen sind Duelle ja durch einen Artikel des Reichsfriedensedikts untersagt und zum anderen bin ich alles andere als ein Kriegsmann. Von „am Liebsten“ ist somit überhaupt nicht zu reden … Mir fiele auch niemand ein, mit dem ich derartigen Streit hätte.

(EFF) Welche drei Dinge würdet Ihr auf eine einsame hinterkoscher Insel mitnehmen?

(Nach einer kurzen Überlegung:) Nun, zuförderst meine Augengläser, ohne die ich mich nicht zurechtfände. Dann wohl Schreibzeug, um niederzulegen, was ich dort Neues entdecken mag. Am wichtigsten aber wohl ein Schiff samt Mannschaft, daß mich danach an bekannte Gestade zurückträgt, vielleicht mit einem Umweg über weitere unbekannte Küsten und Inseln.

(FIR) Was war der bislang größte Fang/die größte Heldentat Eures Lebens?

Das muß wohl differenziert werden. Mein größter Erfolg bislang war sicherlich die Wiederherstellung guter Beziehungen zwischen unseren Fürstentümern. Im Hesinde neunundzwanzig gab es ja einige schwere Mißstimmigkeiten. (Ein Kopfschütteln begleitet den Stoßseufzer). Nun aber haben wir feste Bande durch Handel und Freundschaft. Wenn es euch nach echten Heldentaten verlangt, dann wohl am ehesten meine Begegnung mit einem Strauchdieb in den Koscher Bergen, damals, als es galt, den Fluch des Erzherren abzuwenden. Ich habe den Bewaffneten ungerüstet und nur mit einem Dolch bewaffnet in einem Stich niedergestreckt.

(PHE) … und was war die bisher größte Torheit?

Genaugenommen sicherlich die gleiche Sache. Ich kann mit Waffen wahrlich nicht umgehen und wahrscheinlich ist es nur den Göttern zu danken, daß ich hier sitze.

(BOR) Wie sollte dereinst Euer Gang zu Boron geschehen?

Ich muß zugeben, viele Gedanken habe ich mir darüber noch nicht gemacht. Hmm … nun, wahrscheinlich wäre es mir lieb, vorher noch meine Angelegenheiten regeln zu können. Danach würde ich abends noch gerne mit meinen Lieben zusammensitzen, mich dann zur Ruhe begeben und einfach von BORons Armen in sein Reich übergehen.

Welches sind Eure weiteren Vorhaben?

Die nächsten Wochen werden recht anstrengend werden. Zuerst reise ich nach Rommilys zum Adelsrat der Fürstin, um Bericht zu erstatten und derlei. Danach habe ich vor, mein Lehen aufzusuchen, was recht strapaziös werden wird, da es in den Bergen liegt und ich Mitte Rondra schon wieder im Wehrheimschen sein muß. Auf Gut Dorngras hält mein Herr Vater ein Turnier ab zu seinem 75. Tsatag. Spätestens Anfang Efferd werde ich in Weiden zu Unterhandlungen erwartet und im Travia findet in Rommilys die darpatische Handelswarenschau statt. Ihr seht, meine Aufgabe ist kein Zuckerschlecken (Er schmunzelt kurz und setzt dann hinzu:). Nun, aber dennoch meist recht angenehm. Allerdings frage ich mich, ob es mir so je gelingen wird, eine Ehefrau zu finden.

Vielen Dank, für das Gespräch, Exzellenz!

Oh, nichts zu danken, Frau von Cellastein. Ich habe eure Fragen gerne beantwortet. Aber bleibt doch ruhig noch ein wenig, denn vielleicht mögt ihr mir ja auch ein paar Fragen beantworten …