Angbars Münze erhält Kaiserrecht

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Ausgabe Nummer 27 - Travia 1023 BF

Angbars Münze erhält Kaiserrecht

Reichsschatzmeisterin überbringt Prägestock

ANGBAR. Ein wahres Fest war der diesjährige Tag der Heimkehr, der erste Travia, gleich in doppelter Hinsicht. Überreichte doch an diesem Tag die Schwester unseres geliebten Fürsten, Reichsschatzmeisterin Thalia von Eberstamm-Weidenhag, in Begleitung des Leiters der kaiserlichen Münzen, Kanzleirates Truzum, Sohn des Nugrod, dem Säckelmeister der Provinz, Baron Stoia, in einem feierlichen Festakt innerhalb des schwer bewachten Fürstlichen Schatzamtes die Prägestöcke für die kaiserliche Dukate.

Damit vollzog sie den auf Cumrat gefaßten Beschluß, der Fürstlichen Münze zu Angbar endlich das Recht zuzugestehen, welches sie eigentlich schon lange verdient hat. Seit dem ersten Travia ist es dem Fürsten gestattet, kaiserliche Dukaten schlagen zu lassen, somit zählt die Angbarer Münze wie die in Gareth, Havena, Punin und Wehrheim als Kaiserliche Münze.

Die feierliche Einsegnung und der erste Schlag wurde von dem ehrwürdigen Hüter der Flamme, Seiner Erhabenheit Hilperton Asgareol höchstselbst zelebriert. Die ersten der Angbarer Dukaten befinden sich inzwischen im Umlauf und werden begeistert von den Koschern aufgenommen verwendet.

Ob aber die Angbarer Dukaten die Verwendung der Reichsdukate allgemein im Kosch erhöhen wird, bleibt abzuwarten, wurden doch bisher von jenen, die über solche Mengen Geldes verfügen, die edlen Herrschaften, die ehrbaren Handwerksmeister und Kaufherren weit häufiger der Beutel zu 20 Talern sowie der weitaus offiziellere und respektierte Zwergentaler zu 12 Silbertalern verwendet.

Diese längst überfällige Erhebung verdankt das Königreich leider einem weniger erfreulichen Umstand, da die Angbarer Münze nun die Aufgaben der vom Feind eingeschlossenen Beilunker Münze übernehmen soll. Zu exponiert ist Beilunk, zu stark die Abschottung durch die Schergen der unheiligen Heptarchen, als daß der Transport von und zu Beilunk möglich, geschweige denn praktikabel wäre.

Überfällig ist diese Auszeichnung aus mehreren Gründen. Zum ersten, weil die Angbarer Minen einen großen Anteil an Gold für das Kaiserliche Schatzamt liefert – da nun dieses Gold direkt in der Talerburg geprägt werden kann, entfällt nun wohl auch eine große Anzahl der aufwendigen Transporte in die Kaiserstadt.

Zum zweiten bringen die Koscher Berge nicht nur Gold, nein überhaupt ist der Kosch die Rüstkammer des Reiches, mit Silber, Kupfer und Eisenerz bringen die Berge alle wichtigen Rohstoffe für das Wohl der Reichsregentin zu Tage. Und zum dritten ist doch das Haus der Fürsten vom Eberstamm — ohne irgendwelchen anderen Geschlechtern zu nahe treten zu wollen — unbestritten eines der ältesten und loyalsten Häuser des Reiches.

Somit wurde nun endlich der Angbarer Münze zu dem Status verholfen, den der verstorbene ehemalige Schatzmeister Kariel Bosper von Steenback zeit seines Lebens vergeblich forderte, wie sein Nachfolger die Festgäste in einer kurzen Ansprache erinnerte.

Bordusch, Sohn des Borgham