Graf Orsinos langer Schatten - Eberhelms Flucht: Unterschied zwischen den Versionen
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Eberhelms Gesicht verdunkelte sich. „Die Entensteger haben zuerst zugeschlagen und angegriffen! Dass Birgon zu [[Akteursnennung ist::Boron]] ging, war ein schlimmer Zufall.“ Erlan seufzte. Sein treuer Vasalle hatte sich da in eine ausweglose Situation manövriert. „Genug geplaudert. Wir müssen los.“, flüsterte nun der vermummte Anführer. Entschuldigend hob Eberhelm die Schultern. „Lebe wohl, Erlan.“ Damit wollte er sich abwenden, denn jetzt gab es so oder so für ihn keinen Weg zurück. „He, was machen wir mit den beiden?“, fuhr einer der Armbruster dazwischen. „Ihr habt die Wahl.“, knurrte der Anführer Erlan und Leonora zu. „Entweder Ihr lasst euch freiwillig einsperren oder es ergeht euch wie den beiden da.“ Dabei deutete er auf die beiden bewusstlosen Wachen. „Keine Angst, die werden wieder zu sich kommen.“ „Wir machen Euch keinen Ärger.“, antwortete Erlan schnell und ging, Leonora vorraus, in die Zelle, in die die Vermummten auch die beiden Wachen beförderten. „In ein paar Stunden seid ihr sicher hier raus.“, flüsterte Eberhelm. „Es tut mir Leid, Erlan.“ „Mir auch, Eberhelm.“, erwiderte Erlan. Die beiden Männer gaben sich die Hand, dann schloss sich die Tür und der Riegel wurde vorgeschoben. Zwei Stundengläser später entdeckte die Wachablösung den Baron und die drei anderen Insassen in der Zelle des geflohenen Treublatters. Rasch wurde auf ganz Grauensee Alarm gegeben. Die Spießgesellen und die [[Akteursnennung ist::Ritter vom See]] schwärmten in alle Himmelsrichtungen aus, aber von Eberhelm, den befreiten Söldnern und seinen Helfern fehlte jede Spur. | Eberhelms Gesicht verdunkelte sich. „Die Entensteger haben zuerst zugeschlagen und angegriffen! Dass Birgon zu [[Akteursnennung ist::Boron]] ging, war ein schlimmer Zufall.“ Erlan seufzte. Sein treuer Vasalle hatte sich da in eine ausweglose Situation manövriert. „Genug geplaudert. Wir müssen los.“, flüsterte nun der vermummte Anführer. Entschuldigend hob Eberhelm die Schultern. „Lebe wohl, Erlan.“ Damit wollte er sich abwenden, denn jetzt gab es so oder so für ihn keinen Weg zurück. „He, was machen wir mit den beiden?“, fuhr einer der Armbruster dazwischen. „Ihr habt die Wahl.“, knurrte der Anführer Erlan und Leonora zu. „Entweder Ihr lasst euch freiwillig einsperren oder es ergeht euch wie den beiden da.“ Dabei deutete er auf die beiden bewusstlosen Wachen. „Keine Angst, die werden wieder zu sich kommen.“ „Wir machen Euch keinen Ärger.“, antwortete Erlan schnell und ging, Leonora vorraus, in die Zelle, in die die Vermummten auch die beiden Wachen beförderten. „In ein paar Stunden seid ihr sicher hier raus.“, flüsterte Eberhelm. „Es tut mir Leid, Erlan.“ „Mir auch, Eberhelm.“, erwiderte Erlan. Die beiden Männer gaben sich die Hand, dann schloss sich die Tür und der Riegel wurde vorgeschoben. Zwei Stundengläser später entdeckte die Wachablösung den Baron und die drei anderen Insassen in der Zelle des geflohenen Treublatters. Rasch wurde auf ganz Grauensee Alarm gegeben. Die Spießgesellen und die [[Akteursnennung ist::Ritter vom See]] schwärmten in alle Himmelsrichtungen aus, aber von Eberhelm, den befreiten Söldnern und seinen Helfern fehlte jede Spur. | ||
Version vom 20. Januar 2020, 19:32 Uhr
◅ | Eberhelms Triumph |
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Die Stunde der Wahrheit | ▻ |
Erlan von Sindelsaum war erst am späten Abend mit seinem kleinen Segler auf Grauensee angekommen. Die Ereignisse hatten sich die letzten Tage und Wochen überschlagen. Zu Anfang hatte ihm Boronar vom Kargen Land von einem Söldner in den Farben des Hauses Alrichsbaums berichtet, der in Mistelstein untergekommen war. Dann erreichte ihn die Nachricht, dass Anghild von Entensteg und ihr Sohn Bolzer im Baduarforst verschwunden waren. Erlan hatte daraufhin seine Hauptfrau Wolfberta Sauertopf mit ihrer Lanze nach Entensteg geschickt, um dort nach dem Rechten zu sehen, doch bevor sie ihm Bericht erstatten konnte, waren sowohl die Entensteger als auch Eberhelm von Treublatt losgezogen. Nun wusste Erlan auch, worum es gegangen war, und fragte sich, ob er die ersten Anzeichen für eine Fehde auf seinem Land nicht früher hätte erkennen können. Inzwischen hatte es nun einen Angriff auf der Reichsstraße III gegeben, bei der der Junkersgemahl Birgon von Garnelhaun sein Leben verloren hatte.
Von dem, was Erlan bisher erfahren hatte, konnte er Eberhelms Motivation durchaus verstehen, auch wenn er dessen Mittel nicht guthieß. Bei seiner Ankunft hatte er sich sogleich mit dem gräflichen Richtgreven Gero vom Kargen Land beraten. Nun war er auf dem Weg zu dem Gemach, in dem Eberhelm gefangen gehalten wurde. Begleitet wurde er dabei nur von seiner Knappin Leonora von Ochs. Seinen Pagen Quendan hatte er bereits zu Bett geschickt. Leonora hatte sich oft als verständige junge Frau bewiesen, so dass sie nun ihrem Knappenherren auch den dunklen Gang auf Schloss Grauensee entlang folgte. Erlan kannte den Weg, den Leonora ihn zu der späten Stunde leuchtete, nur zu gut, und hatte daher den übermüdeten gräflichen Diener ins Bett geschickt.
Gerade bogen die beiden um eine Ecke, als sie erstarrten. Vor ihnen bot sich ein seltsamens Bild. Auf dem Boden lagen zwei Hügelländer Spießgesellen, während einige Männer und Frauen in einfacher Kleidung den Gang zum Wasser hinunter huschten. Drei kräftige vermummte Gestalten hielten derweil Wache und visierten den Baron und seine Knappin geradewegs mit ihren Armbrüsten an. Ein leiser Pfiff ließ eine weitere vermummte Gestalt herumfahren. Neben dem Vermummten stand Eberhelm von Treublatt. Erlan und seine Knappin waren geradewegs in einen Ausbruchsversuch gelaufen!
Während Erlan und Leonora mir erhobenen Händen darstanden, näherten sich die vier Vermummten und Eberhelm den beiden Eindringlingen. Einer der Armbrustschützen flüsterte: „Der Baron von Sindelsaum. Der wäre ein hübsches Sümmchen wert und seine junge Begleiterin bestimmt auch.“ Die beiden anderen Armbrustschützen lachten leise und warfen dem vierten Vermummten fragende Blicke zu. Der war offensichtlich der Anführer, aber Eberhelm war schon dazwischen getreten. „Nichts da, das ist gegen die Ehre.“ Dann wandte er sich an den Baron. „Erlan, ich habe dir immer treu gedient und nie einen Kampf in deinem Namen gescheut. Zuletzt habe ich in der Sindelfehde für Dich gestritten und war einer der letzten, die beim entscheidenden Kampf noch standen!“, eröffnete Eberhelm vorsichtig das Gespräch. Ihm war es sichtlich unangenehm, Erlan unter diesen Umständen zu sehen. „Und doch musst du dich jetzt wie ein Dieb in die Nacht davonstehlen.“, stellte Erlan fest. „Ich habe das alles nicht gewollt! Das musst Du mir glauben!“ Die Stimme Eberhelms klang flehend, ja fast verzweifelt. “Ich wollte Bolzer und Anghild einen Schrecken einjagen und vor das gräfliche Hofgericht zerren.“ „Das ist aber ziemlich aus den Fugen geraten. Warum hast du dich denn nicht an mich gewandt? Wir hätten schon einen Weg gefunden, die Sache weniger katstrophal zu lösen.“ Eberhelm schluckte. „Mir war es doch alles so peinlich. Meine eigene Frau hat mit dem Grafen, dem ich jahrelang treu gedient habe, Hörner aufgesetzt. Ich wollte die Sache selbst erledigen.“ Erlan nickte „Aber warum der Kampf auf der Reichsstraße? Das war sehr unüberlegt. Jetzt kann die Reichsacht auf dir lasten!“
Eberhelms Gesicht verdunkelte sich. „Die Entensteger haben zuerst zugeschlagen und angegriffen! Dass Birgon zu Boron ging, war ein schlimmer Zufall.“ Erlan seufzte. Sein treuer Vasalle hatte sich da in eine ausweglose Situation manövriert. „Genug geplaudert. Wir müssen los.“, flüsterte nun der vermummte Anführer. Entschuldigend hob Eberhelm die Schultern. „Lebe wohl, Erlan.“ Damit wollte er sich abwenden, denn jetzt gab es so oder so für ihn keinen Weg zurück. „He, was machen wir mit den beiden?“, fuhr einer der Armbruster dazwischen. „Ihr habt die Wahl.“, knurrte der Anführer Erlan und Leonora zu. „Entweder Ihr lasst euch freiwillig einsperren oder es ergeht euch wie den beiden da.“ Dabei deutete er auf die beiden bewusstlosen Wachen. „Keine Angst, die werden wieder zu sich kommen.“ „Wir machen Euch keinen Ärger.“, antwortete Erlan schnell und ging, Leonora vorraus, in die Zelle, in die die Vermummten auch die beiden Wachen beförderten. „In ein paar Stunden seid ihr sicher hier raus.“, flüsterte Eberhelm. „Es tut mir Leid, Erlan.“ „Mir auch, Eberhelm.“, erwiderte Erlan. Die beiden Männer gaben sich die Hand, dann schloss sich die Tür und der Riegel wurde vorgeschoben. Zwei Stundengläser später entdeckte die Wachablösung den Baron und die drei anderen Insassen in der Zelle des geflohenen Treublatters. Rasch wurde auf ganz Grauensee Alarm gegeben. Die Spießgesellen und die Ritter vom See schwärmten in alle Himmelsrichtungen aus, aber von Eberhelm, den befreiten Söldnern und seinen Helfern fehlte jede Spur.