Aus unserer Schreibstube - Kosch-Kurier 16

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Ausgabe Nummer 16 - Praios 1020 BF

Aus unserer Schreibstube ...

In höchster Sorge ist Se. Durchlaucht an das Krankenlager seines Sohnes geeilt, doch welch großmütiger Vater der Fürst auch in guten Zeiten ist, zeigt er anläßlich der jüngsten Eskapade seines Zweitgeborenen Edelbrecht:

Eines Tages nämlich fanden sich die Lakaien auf Schloß Thalessia einer überaus beharrlichen Zwergendame gegenüber, die sich nicht von guten, nicht von bösen Worten zu bewegen war, sich von ihrem Platz zu verfügen, bis schließlich Seine Durchlaucht selbst sich, vom Lärm aus dem Mittagsschläfchen geschreckt, aufmachte, die Ursache des Lärms zu erkunden.

Dem Fürsten schilderte Mütterchen Bolruma, Tochter des Bromh, wie tags zuvor eine Schar Reiter in ihr Gemüsegärtlein gesprengt sei und allerhand zertrampelt habe. Ihr Anführer habe seinen hübschen Hut verloren, den wolle sie ihm erst herausgeben, wenn der junge Herr für den Schaden mit gutem Silber aufkomme.

Da lachte der Fürst vom Eberstamm, denn er kannte den Kopfputz seines Sohnes wohl. Mit seinen jungen Gefährten hatte der übermütige Prinz Edelbrecht nahe Angbar Jagd auf einen vermeintlichen Kumpanen des Schurken Jergenquell gemacht und diesen über Weg und Feld gehetzt — um ihn schlußendlich gerade in jenem Garten zu stellen.

Zwar war’s mitnichten ein Jergenqueller, weil’s aber in gutem Willen geschah, lobte Fürst Blasius den eifrigen Sohn und gab auch der braven Zwergin Gold für ihren Schaden.

Magister Stitus Fegerson, Schriftleiter.