Wolfsplage in Wolkenfold?

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Ausgabe Nummer 16 - Praios 1020 BF

Wolfsplage in Wolkenfold?

„Jäger der Nacht“ versetzt Bevölkerung in Panik

BAR. DOHLENFELDE / GFT. ISENHAG / HZM. NORDMARKEN. Das kleine Edlengut Wolkenfold im Norden der Baronie Dohlenfelde ist unlängst zum Schauplatz ungeklärter Vorkommnisse geworden. Als stünden die Zeiten nicht ohnehin schon schlecht genug, machten sich Unruhe und Panik breit unter den Untertane des Edlen, die nur unter Mühen der Büttel im Zaume gehalten werden konnte.

Nichtsdestotrotz ließen sich einige wenige unerkannte Aufrührer zu Hetzparolen wider Seine Wohlgeboren hinreißen, welche auf fruchtbaren Boden bei der aufgewühlten Bevölkerung fielen. Wer der Urheber dieser Kampagne war ließ sich leicht ausmachen, gab es doch zahlreiche Rufe und Stimmen, die für jenen jungen Mann sprachen, welcher aus dem Hause Rhán zu stammen angibt, den vormaligen Edlen dieses Landstriches.

Doch was löste diese Tummulte aus? Alles soll mit unheimlichen Wolfsgeheul begonnen haben, welches Reisende im Dachsteinwald entlang des Großen Flusses gehört haben. Dies ist jedoch keine Seltenheit, verlassen doch in den Firunsmonden regelmäßig die Jäger der Nacht die höher gelegenen Landstriche der Baronie und brechen in die Niederungen am Ufer des Flusses ein. „So war es halt alle Jahre und wird es wohl auch die kommenden Jahre sein,“, sagen sich die Bewohner der Dörfer und Weiler, doch trat in diesem Götterlauf das Geheul erstmals im Rahjamond auf. Auch schien es näher und näher zu kommen und schon bald darauf erreichte es die Grenzen des Edlengutes.

Wenig später beklagten die ersten Bauern das Fehlen von Federvieh, doch blieb es nicht dabei, riß das heulende Untier doch wenige Nächte später das erste Schaf. Bald darauf traf der Dorfschulze auf Burg Wolkenfold ein, den Edlen um Hilfe und Schutz bittend, die Seine Wohlgeboren auch zusagte, allein die zusätzlichen Patrouilliengänge und das Auslegen von Fallen und Ködern nützte nichts.

Das Untier trieb weiterhin sein Unwesen und riß noch mehrere Schafe und Ziegen, bis sich Seine Wohlgeboren, selbst ein erfahrener Jägersmann aus dem Elfenvolke aufmachte, den Jäger selbst zu jagen. Firuns Jagdglück schien dem Jäger jedoch nicht hold zu sein, der seine Jagd nach wenigen Tagen abbrechen und wegen wichtiger Angelegenheiten Elenvina, die Capitale des Herzogtums, aufsuchen sollte.

Das Unheil, welches das Land überzog, wütete jedoch noch schlimmer, riß der Wolf doch in den frühen Morgenstunden des 2. Tages im Göttermonat Praios erstmals eine Magd auf den Wiesen. Ob dieses Umstandes und des Verweilen des Edlen im fernen Elenvina, nahm dieser dorten eine Waidfrau in seine Dienste, die dem Treiben ein Ende bereiten sollte. Auch dieser gelang es nicht, das Untier zu fassen und der Schrecken der Bevölkerung war groß, als die Waidfrau samt ihrer Hunde mit durchbissener Kehle des morgens vor dem Weiler Buchenhain lag!

Seine Wohlgeboren kehrte der Reichsstadt sogleich den Rücken und eilte heimwärts, während das Untier weiter mordete und dabei einen Knaben und eine weitere Magd tötete. Dorten angekommen machte der Edle sich ohne große Umschweife wieder auf die Suche nach dem Tiere, doch war es schon zu spät, hatte der ‚Bauernfänger’ aus dem Hause Rhán doch die ansonsten braven Bauersleute schon wider den Edlen aufgebracht.

Alldieweil sucht Seine Wohlgeboren noch immer das Tier zu finden und dessen Mordlust zu stillen, mittlerweile bereits den sechsten Tag, bislang jedoch ohne Erfolg. Einzig der Jäger der Nacht scheint sich seines neuen Gegners bewußt zu sein und wartet fernab der Dörfer und Weiler im Walde des Dachsteins, so daß es zu keinen weiteren Todesfällen kam.

F.G.