Sonnenfürsten: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter den Rittern, Junkern, Baronen und Grafen aber waren viele, die die Frau [[Rondra]] und den Herrn [[Praios]] gleichermaßen in Ehren hielten, ohne daß sie zu sagen vermochten, welche Gottheit ihnen lieber sei. So aber zerfielen die Edlen bald in solche, die sich der neuen Herrschaft dienlich zu sein mühten, und solche, die nicht von ihrem Glauben an die Leuin lassen wollte, und Kampf und Tod waren die Folge.
 
Unter den Rittern, Junkern, Baronen und Grafen aber waren viele, die die Frau [[Rondra]] und den Herrn [[Praios]] gleichermaßen in Ehren hielten, ohne daß sie zu sagen vermochten, welche Gottheit ihnen lieber sei. So aber zerfielen die Edlen bald in solche, die sich der neuen Herrschaft dienlich zu sein mühten, und solche, die nicht von ihrem Glauben an die Leuin lassen wollte, und Kampf und Tod waren die Folge.
  
Die Angbarer Geweihten fielen auf den Stufen der Tempelburg, die hernach – gleich den Tempeln von [[Ferdok (Stadt)|Ferdok]], [[Koschtal]], [[Gerrun]], [[Leuwensteyn]] und [[Alt-Garnelen]] – mit dem Greifensiegel verschlossen wird. Einzig Rondras Halle zu [[Rhôndur[[ blieb dank selten nachsichtiger Praioni verschont.
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Die Angbarer Geweihten fielen auf den Stufen der Tempelburg, die hernach – gleich den Tempeln von [[Ferdok (Stadt)|Ferdok]], [[Koschtal]], [[Gerrun]], [[Leuwensteyn]] und [[Alt-Garnelen]] – mit dem Greifensiegel verschlossen wird. Einzig Rondras Halle zu [[Rhôndur]] blieb dank selten nachsichtiger Praioni verschont.
  
 
Ihrer Göttin treu blieb auch [[Leonore vom Eberstamm]]. Die Muhme des Fürsten [[Odoardo vom Eberstamm]], selbst eine Geweihte der Leuin, verweigerte die Herausgabe der Reichsinsignien, die Kaiser Ugdalf ihr als Burggräfin zu [[Uztrutz]] in Verwahrung gab. Über ein Jahr lang ward die kaiserliche [[Alt Rudes Schild|Pfalz]] von den Truppen des Priesterkaisers Noralec belagert, bevor die ausgehungerten Verteidiger einem verzweifelten Ausfall wagten – und allesamt niedergemacht wurden. Die Burg des ersten Rude hatte den Parteigängern des zweiten Namensträgers kein Glück gebracht. Seit jenem Tage verschwunden aber sind die alte Greifenkugel und die Gürtelschließe Rauls des Großen …
 
Ihrer Göttin treu blieb auch [[Leonore vom Eberstamm]]. Die Muhme des Fürsten [[Odoardo vom Eberstamm]], selbst eine Geweihte der Leuin, verweigerte die Herausgabe der Reichsinsignien, die Kaiser Ugdalf ihr als Burggräfin zu [[Uztrutz]] in Verwahrung gab. Über ein Jahr lang ward die kaiserliche [[Alt Rudes Schild|Pfalz]] von den Truppen des Priesterkaisers Noralec belagert, bevor die ausgehungerten Verteidiger einem verzweifelten Ausfall wagten – und allesamt niedergemacht wurden. Die Burg des ersten Rude hatte den Parteigängern des zweiten Namensträgers kein Glück gebracht. Seit jenem Tage verschwunden aber sind die alte Greifenkugel und die Gürtelschließe Rauls des Großen …
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Leonores Schwestersohn Odoardo freilich – welcher in Gareth weilte und den Lichtboten wieder und wieder seiner Ergebenheit versichert – verlor zwar den Fürstentitel (doch nicht den Kopf, und dessen konnte ein jeder gewißlich froh sein in den Tagen der Priesterkaiser) und blieb nurmehr Burggraf der [[Mark Ochsenblut]] bei Gareth, wie alle seine Nachkommen, denn keiner von diesen sollte sich jemals wider die Geweihtenschaft empören.
 
Leonores Schwestersohn Odoardo freilich – welcher in Gareth weilte und den Lichtboten wieder und wieder seiner Ergebenheit versichert – verlor zwar den Fürstentitel (doch nicht den Kopf, und dessen konnte ein jeder gewißlich froh sein in den Tagen der Priesterkaiser) und blieb nurmehr Burggraf der [[Mark Ochsenblut]] bei Gareth, wie alle seine Nachkommen, denn keiner von diesen sollte sich jemals wider die Geweihtenschaft empören.
  
Wie im ganzen Reiche herrschten auch im Kosch allein die Geweihten des Greifen in all ihrer strahlenden Schrecklichkeit. Einzig die Grafschaft Ferdok blieb als Lehen eines [[Graf-Inquisitor]]s erhalten. Die nördlichen Baronien Wengenholms unterstanden hingegen dem Greifenfurter Hochgeweihten des Praios, Schetzeneck fasste die Kirche mit allem Land bis zum Zusammenfluß von Ange und Breite zusammen und hieß das Land fortan [[Lichtei Greifenpass]]. Verwalter dieser Herrschaft blieb [[Vinan V.]], der sich weihen ließ und die einst der [[Rondra]] geweihte Abtei [[Leuwensteyn]] bis 650 v. H. zu einer Zwingfeste der Sonnenpriester ausgebaute. Alsbald strahlte die Kuppel der Klosterkapelle in Gold, das einst Angbars [[Halle der Kämpfer]] schmückte.
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Wie im ganzen Reiche herrschten auch im Kosch allein die Geweihten des Greifen in all ihrer strahlenden Schrecklichkeit. Einzig die [[Ferdok (Grafschaft)|Grafschaft Ferdok]] blieb als Lehen eines [[Graf-Inquisitor]]s erhalten. Die nördlichen Baronien Wengenholms unterstanden hingegen dem [[Greifenfurt]]er Hochgeweihten des Praios, Schetzeneck fasste die Kirche mit allem Land bis zum Zusammenfluß von Ange und Breite und weiten Teilen der Grafschaft [[Gratenfels]] zusammen und hieß das Land fortan [[Lichtei Greifenpass]]. Verwalter dieser Herrschaft blieb [[Vinan V. von Zwischenwasser|Vinan V.]], der sich weihen ließ und die einst der [[Rondra]] geweihte Abtei [[Leuwensteyn]] bis 650 v. H. zu einer Zwingfeste der Sonnenpriester ausgebaute. Alsbald strahlte die Kuppel der Klosterkapelle in Gold, das einst Angbars [[Halle der Kämpfer]] schmückte und das Kloster geriet derart prächtig, dass Leuwensteyn zur eigentlichen Residenz der Lichtei wurde (nur selten das eigentlich dafür vorgesehene [[Gratenfels]]).
  
 
Ihr hartes Los trugen die braven Koscher in praiosgefälliger Demut – doch nicht allein der zwiefache und bald abermals verdoppelte Gottesdank (wie der Zehnt geheißen) wog schwer. Streng waren die Gesetze der Priester streng, die Bußen hart und Barmherzigkeit ihnen fremd.
 
Ihr hartes Los trugen die braven Koscher in praiosgefälliger Demut – doch nicht allein der zwiefache und bald abermals verdoppelte Gottesdank (wie der Zehnt geheißen) wog schwer. Streng waren die Gesetze der Priester streng, die Bußen hart und Barmherzigkeit ihnen fremd.

Version vom 3. Mai 2007, 12:46 Uhr