Krieg unterm Hirschenbanner?

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kosch-Kurier36-.gif

Ausgabe Nummer 41 - Efferd 1029 BF

Von edelsten Geschlechtern: Krieg unterm Hirschenbanner?

Zwist im Hause Nadoret

BARONIE NADORET. Gegen den Alagrimm fielen gar viele heldenhafte Recken — darunter auch mancher von hohem Adel. Doch nur selten erwies sich die Nachfolgefrage als ähnlich heikel wie beim mächtigen Baron von Nadoret.

Noch am Abend der Beisetzung des bisherigen Freiherren Alerich Ferrik von Nadoret j.H. in der Familiengruft des uralten Geschlechtes im Praiosstift Prasunk soll es zu erbittertem Streit gekommen sein. Denn kinderlos war der hochgeborene Herr geblieben, ganz im Gegensatz zu seiner weit verzweigten Verwandtschaft. Schon lange schwelt jener Konflikt, der nun von neuem ausbrach... seit den Tagen der ersten Usurpation Answins von Rabenmund. Der damalige Baron Dajin von Nadoret ä.H. war nämlich ein glühender Verehrer des Rabenmunders, was letztlich zu seiner Absetzung und seinem schmählichen Tod führte. Damals wurde entschieden, dass der Baronstitel an den unbelasteten jüngeren Zweig der Familie gehen solle. Nach den jüngsten Ereignissen steht Answin jedoch in besserem Lichte, hat er doch nicht zuletzt Greifenfurt und Prinz Edelbrecht vor dem Orken gerettet, so jedenfalls sieht es manches Mitglied des älteren Hauses, das nun die rechte Zeit gekommen sieht, um den Baronstitel zurückzufordern. Dabei fällt vor allem der Name des jungen Falkenritters Feron von Nadoret ä.H., dem Enkel Dajins, denn sowohl sein Vater Perjin, als auch sein älterer Bruder Jerodian sind dem Herren Praios geweiht und werden demnach den Titel wohl nicht beanspruchen.

Die Vertreter des jüngeren Hauses hingegen sehen den Anspruch des älteren Hauses durch den damaligen Richtspruch erloschen, zumal Feron in den letzten Götterläufen vor allem als streitsüchtiger Raufbold in Erscheinung trat. Sie verweisen darauf, dass Baron Alerich stets seinen Vetter Perval (wie er ein Mitglied des jüngeren Hauses) wie einen Sohn behandelte und angeblich gar geäußert habe, dass er ihn als seinen Nachfolger wünsche. Leider jedoch fehlt jegliches schriftliche Zeugnis von diesem Wunsch.

Gerade angesichts des jüngst gelockerten Reichsfriedens und des möglicherweise leise sprießenden Fehdewesens befürchtet mancher schon das Dämmern eines Erbfolgekrieges unter dem Hirschenbanner. Mögen die Zwölfe die wohlhabenden Lande von Nadoret und sein stolzes Geschlecht (aus dem einst gar Ferdoker Grafen entstammten) von derlei Blutvergießen bewahren. Der Kosch-Kurier wird jedenfalls über den weiteren Verlauf berichten.

Losiane Misthügel