Hartsteiger Berggschicht`n - Besondere Geschwister

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Im Hartsteiger Thal, Mitte Peraine 1047 BF

Danach wandte sich Baerwin zu den letzten Wartenden, einem Geschwisterpaar. Beide waren hoch gewachsen, etwas dürr, der Mann wirkte gewöhnlich, die Frau sah aber recht gut aus obwohl sie dies unter ihrer Kapuze, welche ihr Haar abschirmte, augenscheinlich verbergen wollte. Gebrechen konnte der Ritter nicht feststellen und beide wirkten körperlicher fit. „Was ist mit denen?“ erkundigte sich Baerwin leise und Rigolosch erwiderte grimmig. „Die Frau ist wohl eine Bunferatosch.“ erklärte der Angroscho dem erstaunten Ritter. „Wir sollte uns besser von ihr fern halten, nicht das sie uns noch verhext.“ Meinte Hildrik unsicher, aber das hörte sich für Baerwin dann doch etwas lächerlich an. Stattdessen begann er die junge Dame selbst zu befragen. So fand er heraus, dass es sich bei ihr tatsächlich um eine Halbelfe aus Koschgau handelte. Ihr Name war Cildariel Sarindelgruber. Sie stellte sich Baerwin gegenüber als Baderin und Heilkundige vor. Das hörte sich für den jungen Hartsteiger sehr gut an, denn bisher hatten sie niemanden, der sich um Verletzungen kümmern konnte. Sie erklärte ihm auch, dass sie gemeinsam mit ihrem jüngeren Halbbruder Arnhelm hier war. Bei diesem handelt es sich allerdings um einen Menschen und nicht um einen Halbelfen. Die Geschwister würden ihm jedoch nur folgen, wenn er Beide einstellen würde, denn sie wollten nicht getrennt werden. Der Ritter sah darin kein Problem, doch der Angroscho meldete erhebliche Zweifel an und so musste Baerwin etwas mit seinem geschworenen Schildbruder diskutieren.

Schließlich gab Rigolosch enttäuscht auf und meinte „Tu was du willst, aber ich warne dich. Falls es so kommt, wie ich dir gerade gesagt habe, dann werde ich dir jahrelang mit dem Satz, Ich hab es dir doch gesagt, in den Ohren liegen.“ Diese Drohung war für den Ritter allerdings akzeptabel und so verkündete er Cildaril und Arnhelm, dass er mit ihrem Eintritt in sein Gefolge einverstanden war. Die Halbelfe und der Mensch wirkte etwas erleichtert und sprachen dann eiligst den Treueschwur. Als nun alles soweit geregelt war, wurden die Krüge gebracht und man stieß freudig mit gutem Bier an. Heute würde noch gefeiert werden, aber schon Morgen sollte der Marsch beginnen.

Erleichtert darüber, dass der erste Teil geschafft war, setzte sich Baerwin zu seinem Großvater. Er wollte mit ihm anstoßen und sich dafür bedanken, dass er ihm so tatkräftig unter die Arme gegriffen hatte. Mit ruhiger Mine trank Rodhelm zusammen mit seinem Enkel, erklärte ihm aber, dass sein Dank auch dessen Vater gelten sollte. „Er hat mitgeholfen die nötigen Mittel aufzutreiben.“ Wie sie dies allerdings angestellt hatten, darüber wollte der alte Ritter kein weiteres Wort verlieren sondern meinte lediglich, „Falls du noch irgendetwas brauchst, komm morgen zu mir oder zu deiner Mutter. Wir wollen dich so gut ausrüsten wie möglich. Aber denk auch daran, dass es danach nichts mehr geben wird. Unsere Geldmittel sind fast verbraucht, also mach etwas daraus. Das ist die einzige Möglichkeit die ich dir bieten kann Ritter Baerwin.“ Diese Worte trafen den Jungen von Hartsteig doch etwas. Er wollt schließlich auf keinen Fall seiner Familie zur Last fallen. Zwar wusste er von dem beschränkten finanziellen Spielraum seiner Familie, aber bisher hatte es niemand so offen ausgesprochen. Daher nahm er sich fest vor, Erfolg zu haben, koste es was es wollte. Doch die Tatsache dass ihn sein Großvater als Ritter angesprochen hatte, tat ihm sehr gut. Bisher hatte er ihn meistens nur Bursche, oder mit seinem Spitznamen angeredet. Diese spezielle Betonung seines Titels, sollte ihm daher wohl zeigen, dass sein Großvater ihm vertraute, was für ihn ein sehr befreiendes Gefühl war. Er würde sich dieses Vertrauens als würdig erweisen.