Fürst: Paligan „ein geselliger Kerl“

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Ausgabe Nummer 32 - 1025 BF

Fürst: Paligan „ein geselliger Kerl“

Am Rande der Vorbereitungen um die Gaststuben Aventuriens begegnete unser Korrespondent Wenzel von Drachenstein unverhofft Se. Durchlaucht selbstens. Der gnädige Fürst nahm sich die Zeit für ein Gespräch über den traditionsreichen Wettbewerb.

Wenzel von Drachenstein: Euer Durchlaucht, seit Eurer Knabenzeit nehmt Ihr nun schon als Mitglied des Schiedsgerichts am Angbarer Kochwettbewerb teil. Was ist das Besondere an diesem Ereignis?

Fürst Blasius: Rondragefällige Kameradschaft und traviatreue Geselligkeit sind Werte, die in schweren Zeiten leicht in Vergessenheit geraten, wo Tapferkeit und Opferbereitschaft gefragt sind. Nichtsdestotrotz sind wie Koscher von je her ein geselliges Völkchen und darum feiern wir diesen Wettbewerb zu Ehren der Götter und zur Freude für uns selbst. Warum habt Ihr eigentlich noch keinen Krug mit Bier? Schankmagd!

W.v.D.: Oh, ergebensten Dank, Eurer Durchlaucht! Ahh… wo war ich stehengeblieben? Genau, das Neue Reich ist derzeit besonders bemüht, Geschlossenheit zu zeigen, um die schweren Probleme im Inneren zu überwinden. Ist es da nicht ein großes Wagnis, einen Mann wie Goldo Paligan einzuladen, über den die Meinungen, gelinde gesprochen, doch sehr stark auseinandergehen?

Fürst Blasius: Es geht hier sicherlich nicht um Staatsgeschäfte, das ist ja gerade das Besondere. Wir kommen hier zusammen, um handwerkliches Geschick und Kunstfertigkeit in einem ansprechenden Rahmen zu würdigen. Und über Paligan mag man denken, was man will. Er ist ein sehr geselliger Kerl und schätzt die koscher Küche fast so sehr wie Wir oder Ihr, obwohl der Bursche schon ziemlich überall herumgekommen ist. Und seine Spenden an die Tempel der Stadt sind mehr als großzügig. Man lernt so einen Mann erst richtig kennen, wenn man den einen oder anderen Krug mit ihm geleert hat. Apropos, Prost zusammen!

W.v.D.: Donnerweteer, ein überaus starkes Gebräu, aber sehr schmackhaft! Der Wettbewerb steht jedem offen, der es sich zutraut. Aber hat denn der einfache Landmann überhaupt eine Chance gegen die großen Meister dieser Kunst?

Fürst Blasius: Freilich! Wir sind ja hier nicht in Vinsalt, wo jeder Koch gleichzeitig auch Apothekarius ist! An den drei Tagen werden Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise zubereitet, wie es gute Koscher Sitte ist. Da gibt es keine Ausnahmen. Ich selbst mag es herzhaft und reichlich und da bin ich nicht allein in der Jury. Und darum kann ein altes Rezept der Großmutter genauso große Chancen auf Erfolg haben wie die neueste Spielerei aus Gareth, das sage ich Euch! Es muß schmecken, sonst nichts! Zum Wohl!

W.v.D.: Hoppla, mein Notizblatt ist heruntergefallen, einen Moment. Pikanterweise hört man immer wieder Gerüchte aus dem Umfeld gerade der Traviakirche, die sich kritisch äußern. Man spricht angeblich von Völlerei und unmäßigem Genuß von Gebrautem, was sich ja wohl gar nicht mit den Lehren der Göttin verträgt.

Fürst Blasius: Nichts da! Wir Koscher sind gesellig, aber ich glaube, das sagte ich schon. Es kann schon sein, daß einige selbsternannte Großstädter hier ein wenig zu tief in den Krug blicken, weil sie unsere Geselligkeit nicht so recht vertragen. Aber dafür können wir nichts, ein gestandener Koscher macht jedenfalls nicht so leicht schlapp! Noch drei Krüge!

W.v.D.: Ja, ich müte heute eigentlich noch zu einem anderen Termin. Aber wenn Durchlaucht dies wünschen, ist’s mir eine Freude … Eine letzte Frage vielleicht noch, Euer Durchlaucht. Gerade sprachen wir über die Koscher Geselligkeit. Besonders in Sorge versetzten uns Gerüchte über Euren Gesundheitszustand. Es heißt, Euer Medicus habe Euch wiederholt vor allzu fettem Essen und zu reichlichem Bierkonsum gewarnt, da Ihr, nun ja, bereits etwas reifer an Jahren seid.

Fürst Blasius: Schwachsinn! Ich bin gesund wie ein Eber! Das könnt Ihr in Eure Gazette schreiben, damit es jeder erfährt, statt Euch auf irgendwelche Gerüchte zu berufen! Das sage ich Euch! Der Fürst vom Kosch wird allen zeigen, dass er mühelos im Stande ist, hier drei Tage lang gesellig zu sein! Und wie gesellig, das werdet Ihr erleben! Habt Ihr das?

W.v.D.: Ja, natürlich. Euer Durchlaucht, allerbesten Dank für das Gespräch. Und zum Wohle!