Erste Anschaffungen und Bericht aus Omlad

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10. Bor 1046 BF
Erste Anschaffungen und Bericht aus Omlad


Kapitel 1

Autor: Marakain

Reichsstadt Angbar, 10. Boron 1046 BF

Landvogt Metzel d. J. von Uztrutz passierte gerade den Torbogen des Fürstenschlosses Thalessia und nickte den beiden Wache haltenden Hellebardieren kurz zu. Sein Blick schweifte kurz über die Brückenzwerge, während er die Brücke, die das Schloss mit dem Fürstengarten verband, überquerte. Den ganzen Weg durch den Garten, bis er das Fürstentor erreichte und durch sein kunstvoll geschmiedetes Portal schritt, blieb er in seinen Gedanken noch einmal bei dem eben beendeten Gespräch mit Fürst Anshold vom Eberstamm. Der Fürst hatte Metzel direkt nach seiner Ernennung zum neuen Lehnsherren über Uztrutz mit einer Mission betraut. Nach Omlad sollte er reisen, wohin auf Bitte des Greifenthrons Tulameth saba Malkillah von Gareth, Tochter des Kalifen und Schwägerin der Kaiserin, geladen hatte. Ein Rat von Gesandten beider Kaiserreiche sollte gehalten werden und gemeinsam mit Vertretern des Kalifats und anderer Reiche besprechen, was das Treiben im Kalifat für Ursachen hatte. Beunruhigendes war von dort zu hören. Metzel seufzte einmal mehr schwer. Er hatte den Fürsten enttäuscht. Zwar konnte er ihm versichern, dass im Moment keine direkte Gefahr aus dem Kalifat bzw. vom Kalifat drohte. Für Handwerker und Händler des Kosch die Möglichkeit von guten Geschäften bestand. Gleichzeitig aber davor warnen, dass Koscher besser nicht in die Wüste reisen sollten … warum auch immer man das vorhaben sollte. Leider aber konnte er nicht mehr sagen. In Omlad hatte ein sehr meinungsstarker anwesender Praiosgeweihter aus dem Hinterkosch dafür gesorgt, dass alle Mitglieder der Gesandtschaft aus dem Mittelreich niemandem außerhalb der Gesandtschaft von den genauen Vorkommnissen berichten konnte. Sie alle hatten schwören müssen und der Geweihte hatte eine Liturgie des Götterfürsten gewirkt. Würde Metzel dagegen verstoßen und den Schwur brechen, würde er das Mal des Frevlers tragen. Selbst gegenüber seinem Landesherrn. Metzel war gänzlich unglücklich darüber und der Meinung, dass es von dem Geweihten grundfalsch gewesen war, den Schwur so zu formulieren. Aber nun war es so geschehen und Metzel musste schweigen. Metzel war vom Fürsten schließlich entlassen worden mit dem Versprechen, dass, sollte sich im Kalifat etwas ereignen, was die Lage veränderte und doch noch Gefahr für den Kosch bedeutete, er sein Schweigen brechen würde. Metzel hatte dem sofort zugestimmt und war dankbar, dass Fürst Anshold nicht weiter nachgebohrt hatte.

Erleichtert, das Gespräch hinter sich zu haben, durchschritt Metzel das Fürstentor und war in der Stadt Angbar angekommen. Metzel entschied sich dagegen, sich sofort zum Geritterhaus aufzumachen. Selbstverständlich hatte er dort im Uztrutzer Gemach, seit Ewigkeiten im Familienbesitz, Quartier genommen. Doch es war noch früh genug, um einige Handwerker aufzusuchen, bei denen er verschiedene Dinge in Auftrag gegeben hatte, nachdem er bei seinem Besuch vor ein paar Götternamen zum Landvogt ernannt worden war. Wenn er das heute noch erledigen konnte, würde er schon morgen die Reise nach Uztrutz antreten können, was er für dringend angemessen hielt. Dort gab es mehr als genug zu tun und er war durch die Reise nach Omlad gleich lange weg gewesen.

Dieser Intention folgend suchte Metzel im Lauf der nächsten beiden Stunden verschiedene Handwerker auf. So hatte er sich bei der Familie Stiepenbrink eine Amtskette anfertigen lassen. Keine übertrieben protzige Arbeit, aber eine Kette aus Silber, die mittig auf der Brust das Wappen von Uztrutz zeigte und auf weiteren Plättchen andere Wappen aus der Baronie Uztrutz. Metzel hatte vor, diese Kette stets als Zeichen seines Amtes zu tragen. Die Baronskrone von Uztrutz würde er nicht tragen. Sie hatten den letzten Trägern, er selbst war einer davon, kein Glück gebracht und er überlegte noch, ob er vielleicht bis zu dem Tag, wenn Vieska alt genug war, eine neue würde anfertigen lassen.

Nach den Stiepenbrinks führte sein Weg ihn zu Meister Maurix Hügelbruns. Von diesem hatte er sich eine besondere und leider doch recht kostspielige Armbrust anfertigen lassen. Metzel hatte sich sehr lange außerhalb der Jagd nicht mehr in Waffenfertigkeiten geübt. Er hatte nicht vor, damit wieder zu beginnen und zum Beispiel an einer Tjost oder dergleichen teilzunehmen. Er fühlte dies einfach nicht mehr trotz der guten Ausbildung durch seinen Schwertvater seinerzeit. Aber vollkommen unfähig, sich zu verteidigen oder im schlimmsten Fall seinen Pflichten in der Waffenfolge nachzukommen, wollte er nicht werden, und so würde er sich weiterhin beständig darin üben, ein guter Schütze mit der schweren Armbrust zu bleiben. Dazu hatte er sich noch ein kurzes Schwert der Katzbalgerart anfertigen lassen und ebenfalls vor, sich darin zusammen mit einem Schild soweit in Übung zu halten, dass, sollte es zu einem Nahkampf kommen, er nicht sofort Schwertfutter sein würde.

Sein nächster Weg führte ihn zu einem Schneidermeister. Bei diesem hatte er ein paar neue Banner mit dem Wappen von Uztrutz anfertigen lassen. Metzel war immer noch erleichtert, dass er damals noch besonders deutlich gewesen war, dass es um das aktuelle und eigentlich immer gültige Wappen von Uztrutz gegangen war. Der Schneidermeister war recht jung und hatte die Werkstatt erst vor kurzem von seinem Vater übernommen. Dieser hatte ihm ein Muster hinterlassen von einem Auftrag, den Metzels Großvater Ontho mal aufgegeben hatte. Dieser hatte seinerzeit versucht ein neues Wappen für Uztrutz einzuführen. Nach wenigen Jahren hatte er dies aber wegen des Widerstandes aus diversen Richtungen wieder eingestellt.

Nach einigen weiteren Besorgungen nahm er ein vorzügliches Abendessen im Kupfernen Kessel ein. Anschließend begab er sich zum Geritterhaus und ging früh schlafen. Am nächsten Morgen verließ er Angbar in Richtung Uztrutz.