Eitel und intrigant die Darpaten? IV

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Ausgabe Nummer 15 - Phex 1019 BF

Eitel und intrigant die Darpaten?

(Ein Notenwechsel der Fürstlichen Kanzleien)

IV.

Unserer durchlauchten Schwester Irmegunde von Rabenmund zu Darpatien.

Blasius vom Eberstamm, Fürst von Kosch zu Angbar auf Fürstenhort, etc.,

Durch Unsereren Cantzler, überbracht vom erhabenen Großvater Herdan in persona.

Liebe, verehrte Schwester!

Entschuldigt, wenn Wir Euch etwa ungebührlich lange einer Respondenz harren ließen. Aber Ihr versteht es gewißlich, daß kaum ein Praioslauf ins Land geht, ohne das wichtige Regierungsgeschäfte zu tätigen und darüber selten genug einmal Zeit für die Correspondenz — und sei sie noch so erquicklich — bleibt.

Nun verfügen Wir praiosseidank über einen tüchtigen Cantzler, den guten Herrn Duridan, der fleißig wie ein Ferdoker ist und Uns allerlei lästige Kleinigkeiten erspart, während Wir uns den wirklich dringlichen Belangen widmen können. Verzeiht also, wenn wir Eurer Botschaft keine übermäßige Eile zumaßen und eine recht schnelle Beilegung erwarten: Wir denken nämlich, daß es für einen Fürsten des Reiches wahrhaftig wichtigeres gibt, als ob einer solchen Sache in Hader zu verfallen. Wenn sich eines Herrschers Vasallen derart aufsässig gebärden, ja, sein ganzes Land in Verruf bringen, wie Ihr es schriebt, ist’s wohl Praios gefälliger, jene Mißstände zu beseitigen, als jene anzuklagen, die allein das Offensichtliche reportierten .

Man soll doch im Reiche wahrhaftig nicht glauben, Ihr, Unsere Schwester, wäret von ähnlich engstirnigen Gemüte und streitsüchtiger Natur, wie jener Eurer Verwandten, der soviel Unglück über Euren Namen und den Eures Hauses brachte. So wollen Wir alsbald einen Gesandten bestimmen, von dem Wir hoffen, daß er an Eurem Hofe freundliche Aufnahme finden wird, auf daß solcherlei Mißverständnisse fürderhin der Vergangenheit angehören. Ebenso soll Uns ein Emissär Eurer Durchlaucht allhier und jederzeit willkommen sein.

(Zeichen des Fürsten)