Einkehr auf Trolleck

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Ausgabe Nummer 40 - Ingerimm 1028 BF

Einkehr auf Trolleck

TROLLECK. Auf der Heimreise von Wengenholm nach Fürstenhort machte Seine Durchlaucht in den stillen, dunklen Hallen des Klosters Trolleck Rast. Gemeinsam mit seinen Verwandten hielt er dort eine schweigende Nachtwache zu Ehren des Göttlichen Raben, der ihn und die ganze Familie vom Eberstamm noch einmal zurück ins bunte, warme Leben entlassen hatte.

Dem Kloster, dessen Äbtissin maßgeblich an seiner Rettung beteiligt gewesen, überreichte Herr Blasius eine stattlichen Spende, zudem gelobte er, eine Statue des Heiligen Golgari aus schwarzem Basalt für die Kapelle zu stiften.

Zwei weitere Tage blieb der Fürst auf Trolleck, und manch einer in seinem Gefolge machte sich bereits Sorgen um das Gemüt des Monarchen, das in den letzten Wochen und Monden so viele Schicksalsschläge hatte hinnehmen müssen. Doch sonderbar sind die Wege der Götter: So düster und nachdenklich der Fürst das Kloster betreten hatte, nach drei Tagen trat er hinaus und blickte mit heiterer Miene auf das Land, das der Frühling gerade mit bunten Blumen zu schmücken begann; und es schien, als habe er die Sorgen, die auf seiner Seele lasteten, dort abgeladen. Zur Überraschung aller bestieg er nicht die fürstliche Kutsche, sondern ließ sich sein treues Ross bringen; und als der Hofstaat in langem Zug nordwestwärts aufbrach, da griff der Wind beherzt in das grünschwarze Banner, sodass der Eberkopf stolz und trotzig über dem Haupte des Fürsten wehte.

Karolus Linneger