Öl ins Feuer gegossen

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Ausgabe Nummer 79 - Rahja 1046 BF

Öl ins Feuer gegossen

Das Memorandum der Edlen von Sylbrigblick

BRN. BÄRENFANG, Ingerimm 1046 BF. – – – „Nach den erschrecklichen Erlebnissen der zwergischen Belagerung im vergangenen Jahr lag es mir am Herzen, mit meinem Buch das wohlgeneigte Miteinander unserer Völker zu fördern.“

Mit diesem Satz beginnt das „Sylbrige MemorandumGrothissa Götnischs, der Edlen von Sylbrigblick, die dem KOSCH-KURIER freundlicherweise ein Exemplar ihres frisch erschienenen Buches zur Verfügung gestellt hat.

Der Einstieg erscheint durchaus noch als gütlicher Versuch, die andauernde Zwietracht in Bärenfang zu entwirren. Doch weiteres Studieren der Schrift lässt erahnen, dass das Memorandum das Potential hat, die beiden Völker weiter zu spalten.

Grothissa Götnisch erläutert in 11 Kapiteln mit jeweils 23 Seiten ihre Sicht, warum Menschen und Angroschim nicht in enger Eintracht leben können und auch sollten. Ausgehend von der von den Göttern gewollten Trennung der Völker in Ober- und Unterwelt, zeichnet die Edle von Sylbrigblick ein Bild der Zwerge, die angeblich verborgene Vorhaben verfolgen. Diese vermeintlichen Pläne, von ihr als „die Schatten der Kürzeren“ bezeichnet, und die in der Finsternis geschmiedeten Ränke zielten offenbar darauf ab, nach der umfassenden Macht zu greifen. Auch die Passagen, in denen Grothissa die Zwerge als gierige Schatzsucher oder als „unterirdischen Fluch“ betitelt, sind nicht hilfreich, die bereits komplizierte Situation in Bärenfang zu beruhigen.

Die Autorin indes begründet ihr Werk mit dem „höheren Auftrag“, die vermeintlichen Gefahren zu enthüllen, die von den Zwergen ausgehen.

Während aus dem nahe gelegenen Nadoret von Seiten der Alttreuen bereits Zustimmung zu hören ist, reagieren einige Gelehrte, die schon ein Exemplar lesen konnten, und natürlich die Angroschim selbst mit Empörung. Ein Adliger der Baronie, der sich jedoch nur unter der Bedingung der Anonymität äußerte, bezeichnet das Buch als „ein Werk von gefährlicher Verschlagenheit, das die Flammen der bereits vorhandenen Spannungen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften weiter nährt“. Von den Richtgreven Firundal von Sindelsaum und Korkron Sohn des Kodorn wurde bislang keine Stellungnahme abgegeben. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Oberhäupter mit dieser erneuten Eskalation umgehen werden.

Andhor Kirschbäumer