Redensarten

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Neben verbreiteten Redensarten gibt es auch noch die lehrreichen Sinnsprüche, die an dieser Stelle nicht aufgeführt sind.

Grundlegendes

„Das ist nicht koscher!“

Das wohl bekannteste Sprichwort der koscher Mundart geht – wie so vieles – zurück auf den berühmten Krambold Wilbur Sumspflog, der vor acht Jahrhunderten viele Bräuche der Wandergesellen begründete. Einmal soll Wilbur auf seinen Reisen in den Außerkosch gekommen sein, wo man ihm in einem Gasthof ein gar befremdliches Mahl vorsetzte. Nach dem ersten überraschten Bissen habe Wilbur ausgerufen: „Ei, das ist aber nicht koscher!“

Das Sprichwort machte mit den lustigen Erzählungen von Wilburs Erlebnissen die Runde und alsbald wurde es auf alles angewandt, was dem braven Koscher fremd und seltsam vorkommt. So soll selbst der gute Fürst Blasius auf einem Bankett an Kaisers Hof einmal „Wenn das mal koscher ist“ gemurmelt haben, als man eine Vinsalter Minzwürfelpastete in Trüffelcreme servierte.

„Wohlan, ihr Koscher!“

... ist die Einleitung des koscher Heimatliedes, das ein jeder, stamme er aus dem Schetzeneck, aus Wengenholm, dem Hügelland oder der Ferdoker Mark, mit Stolz und Freude singt – und beileibe nicht nur beim Anstoßen mit den hölzernen Bierhumpen. Der Sage nach hat schon der große Baduar, der erste Fürst des Kosch, in der Schlacht von Brig-Lo die Seinen mit diesen Worten in den Kampf geführt.


Örtlichkeiten

Außerkosch

Alles, was jenseits der heimatlichen Grenzen liegt, wird „Außerkosch“ genannt . Eine Ausnahme bildet jedoch der Hinterkosch, welcher „Hinterkosch“ geheißen wird. Diese Bezeichnung hat in der jüngsten Vergangenheit für mancherlei Zwist gesorgt.

„Fleißig wie ein Ferdoker

Im Jahre 831 v.H. änderte der Große Fluß seinen Lauf, so daß Ferdok mit einem Male von seiner Lebensader abgeschnitten war und die Stadt immer mehr an Bedeutung verlor. Erst nach hundert Jahren voll Hunger und Not gelang es, die Stadt wieder an die Ufer des Stromes zu verlegen. Dabei soll die arbeitende Bevölkerung großartige Leistungen vollbracht haben und es heißt, daß die Zunftmeister das Angebot einiger Magier, mit arkanen Kräften den Umbau zu erleichtern, empört zurückgewiesen hätten: „Mit Ingmaroschs1 Hülfe und fleißiger Hand will uns das Werk gelingen!“ – so der bekannte Spruch, der auch in goldenen Lettern in die Stadtrolle eingetragen wurde.

„Tapfer wie eine Ferdokerin.“ oder auch „...wie eine Lanzerin.“

Die Gräflichen Lanzenreiterinnen genießen nicht nur im Koscherland einen guten Ruf für ihre Tüchtigkeit auf dem Schlachtfeld. Die jungen Mädchen auf den Dörfern sehen die Reckinnen in den schimmernden Brünnen als Vorbilder und Idole, und wenn einmal eine Schar Ferdokerinnen über die Landstraßen reitet, reichen ihnen die Maiden nicht selten geflochtene Blütenkränze als Lanzenschmuck, die von den Kriegerinnen mit Stolz getragen werden.

„Wie Moorbrück am Praiostach“

...sagt man in manchen Gegenden, wenn absolute Langeweile herrscht – selbst nach den Verhältnissen der ansonsten so friedliebenden Koscher.

„Dann geh doch nach Gôrmel!“

Die kleine Stadt in der Baronie Zwischenwasser genießt – eigentlich völlig zu Unrecht – den Ruf eines langweiligen Nestes. Während der Vinsalter jemanden dorthin schickt, „wo der Benbukkel wächst“, mutet der Koscher selbst seinen ungeliebten Zeitgenossen nicht einen so weiten Weg zu …

„Lustig wie der Garneler Bär zum Mittwinter“

Dieser Spruch bezieht sich auf eine Anekdote, die sich noch zu Eslams Zeiten in der Ortschaft Alt-Garnelen im Osten des Angbarer Sees zutrug. Seit jeher ist es Sitte, daß zum Mittwintertag ein Fest an dem gefrorenen, verschneiten Dorfweiher gefeiert wird. Viele Jahre lang pflegte ein Gaukler mit einem zahmen Bären das Volk zu erfreuen, indem er das mächtige Tier possierliche Kunststücke und Tänze vorführen ließ. Eines besonders strengen und kalten Wintertages nun aber, als er in die Stadt einzog, fror es ihn und seinen Bären sehr. In einer Herberge, da er wohlbekannt war, gönnte er sich einen Becher klaren Koschwassers, um die Innereien zu erwärmen, und erbat einen Trog frisches Wasser für den Bären. Nun wissen wir nicht, ob den damaligen Wirt der Kobold zwackte oder ob es schlichtweg ein Versehen war, doch fanden auf wundersame Weise etliche Tropfen bewußten des Brannts ihren Weg in den Bärenkübel. Als nun der Fahrende sein Tier wieder losbinden und auf den Markt marschieren wollte, zur heiteren Ergötzung des Volkes, da torkelte Meister Petz und gebärdete sich wie toll, als der Weingeist seine Wirkung zeigte. Auf dem Platze angekommen, wollte er nicht die eingeübten Gaukeleien zum besten geben, sondern schwankte auf einen der ehrwürdigen Dorfältestesten zu und umfaßte ihn mit den massigen Pranken. So blieb dem Alten nichts übrig, als im Bärenrhythmus ein Tänzchen zu wagen, nicht wenig zum Spaße der Umstehenden. Endlich aber ließ der zottige Geselle sein Opfer fahren und trottete auf den geforenen Weiher, wo er mit tapsigen Bewegungen in die Kreuz und Quere schlitterte. Schließlich wurde es dem Gaukelmanne zu bunt, und er lockte sein Geschöpf mit einer Honigwabe zu sich, legte ihm die Kette an und verließ gesenkten Hauptes die Stadt. Seither ist es beim Jungvolk zu Alt-Garnelen Sitte, am Winterfest in Bärengewandung allerlei Possen zu reißen und ausnahmsweise die Alten zu necken.

„Gründlich wie Angbars Torwächter.“

Den Angbarer Bütteln wird eine besondere Sorgfältigkeit und Unbestechlichkeit nachgesagt, die zum einen auf den ordentlichen Sold zurückzuführen ist, zum anderen aber auf die Tatsache, daß der Wächterberuf häufig über mehrere Generationen in einer Familie fortgeführt wird.

„Hilfreich wie ein Bragahnsbruder“

Ein Spruch, den man besonders in Steinbrücken häufig hören kann. Die Bragahner Brüder hatten sich nach dem Orkeneinfall um viele zerstörte Ortschaften des Landes verdient gemacht und der notleidenden Bevölkerung mit Rat und Tat beim Wiederaufbau geholfen. Ihre munteren Arbeitslieder sind in vielen Gegenden längst zum Volksgut geworden.

„Bragahner Dialekt“

Im Zusammenhang mit den Bragahner Brüdern tauchte auch die Redensart vom Bragahner Dialekt auf, wenn Südkoscher etwas Unverständliches von sich geben.

„Bei Steinbrücken durch den Fluß waten“

Wie der Name des Ortes schon vermuten lässt, befindet sich dorten eine große und solide Brücke, über welche die Reichsstraße von Gareth nach Angbar verläuft. Wer also, wie anno 28 ein Greifenfurter Ochsentreiber, bei Steinbrücken durch den Fluß waten will, ist dumm wie Selemer Sauerbrot.

„Wer nichts wird, geht nach Gareth.“

Im langen Rohalsfrieden waren selbst die hochwertigen Angbarer Schmiedewaren wenig gefragt und so mancher Handwerkslehrling musste sein Gesellenglück in der fernen Kaiserstadt suchen.

„Raufen wie die Wengenhoolmer“

Im Vergleich zu den Bewohnern der tieferen Lande gelten die Bergbauern und Hirten des Wengenholmer Berglandes als ruppig, rauh und zuweilen streitsüchtig. Da wundert es nicht, wenn es an den kalten Abenden in den rauchigen Schänken zuweilen zu einer zünftigen Prügelei kommt. Diese endet jedoch meist – und hier kommt der koscher Geist zum Vorschein – mit einigen versöhnlichen Humpen Warmbier, wenn’s nicht g’rad gegen die hinterkoscher Gratenfelser geht, die nach Meinung aller braven wengenholmer Landsassen um vielfaches ungehobelter und streitlustiger sind als sie selbst.

„Der/die gehört in die Heisenbinge“ oder „Heisenbinger“

Manch biederer Koscher, der es mit einem Gauner, Schlawiner oder Nichtsnutz zu tun hat, der nur Flausen im Kopf hat, wünscht diesem, dass er im Fürstlichen Strafsteinbruch zu Heisenbinge büßen muss oder zur Vernunft gebracht wird. Ehemalige Sträflinge werden oft auch pauschal als "Heisenbinger" betitelt.

"Im Bettelgraben landen"

Meint in Angbar übersetzt: ein schlimmes Schicksal erleiden und wird vielfältig genutzt. Wortwörtlich: "Wenn er so weiter trinkt, landet er noch im Bettelgraben." Mahnend: "Du bringt uns noch in den Bettelgraben." Trotzig: "Eher will ich im Bettelgraben landen, als das ich die Quälereien des Meisters weiter ertrage."

"Nordmärker Pünktlichkeit"

Böse Zungen haben seit der Trollpfortenschlacht die Wendung von der „Nordmärker Pünktlichkeit“ geprägt. Seinerzeit kam das Heer von Herzog Jast Gorsam vom Großen Fluss - vorgeblich aufgrund eines alten kaiserlichen Ediktes, das einem Nordmärker Heer ohne ausdrücklichen Dispenz des das Überqueren der Koschberge und damit den Zug in die Inneren Provinzen des Reiches verbot - zu spät zum Ort der Schlacht, so dass Herzog Jast Gorsam vom Großen Fluss anschließend jahrelang als einziger Provinzheer über eine nicht geschwächte Heeresmacht verfügte.

Handwerk

„Das ist Zwergenwerk!“

Diese Lobesformel, die natürlich aus dem Wortschatz des Kleinen Volkes entstammt, ist in den Zunftgassen häufig zu hören – zumal viele Meister Angroschim sind; aber auch einem menschlichen Handwerker gilt diese Bezeichnung als Lob.

„Der kann doch den Balg nicht treten...“

… ist eine abfällige Bemerkung, die von den Schmiedemeistern geprägt wurde und Lehrlinge meint, die zu schwächlich oder ungeschickt sind, um ein ordentliches Feuer in der Esse zu schüren. Im übertragen Sinne bezieht sich das Sprichwort auf alle Faulenzer oder Tunichtgute.

„Ein Schank ist kein Schank“

Fremden größte Verwirrung – und in die Ferne gereisten Koschern manche Tavernenprügelei – hat eine im ganzen Kosch einhellige Überzeugung beschert: „Ein Schank ist kein Schank.“ Nur ein Maß habe ihrer Meinung nach die Bezeichnung (Bier-)Schank verdient, während das eigentliche Schank verächtlich Rohalsschank oder Viertelschank genannt wird. (zitiert nach dem Artikel „Von den rechten Maszen, welche im Koschlande in usum“ im Kosch-Kurier Nr. 20)


Personen

„Finster wie ein Magier.“

Kaum eine Provinz wurde von den Schlachten der Magierkriege so sehr gebeutelt wie der Kosch, ganze Landstriche voller unheimlicher Relikte jener finsteren Zeit (wie der Koschgau oder der Moorbrücker Sumpf) finden sich noch hier. Kein Wunder, daß den einfachen Koschern eine tiefe Abneigung gegen das Arcane innewohnt, zumal auch die vielen hier ansässigen Zwerge nichts vom Zauberhandwerk halten.

„Du kleiner Jergenquell!“

Schon nach wenigen Götterläufen galt der Sohn des ehemaligen Herrn zu Albumin, der sich dreisterweise selbst immer noch als Baron bezeichnen ließ, als Inbegriff des Aufrührers und Gesetzlosen (was der Schurke ja nun, praiosstrafihn!, im Gratenfels’schen erneut unter Beweis gestellt hat). Mit diesem Ausspruch pflegen gestrenge Eltern, ihre aufmüpfigen Sprößlinge zu rügen.

„Du treuer Lemgurd!“

Bezieht sich auf den legendären Grafen Lemgurd von Schetzeneck, der damals sienem Fürsten zu Hilfe kam und ihm so Thron und Leben rettete. Die Redensart wird heute aber häufig eher für etwas "treudumme" Gesellen verwendet, etwa wenn sie noch immer einer längst verflossenen Liebe nachhängen oder einem schlechten Meister dienen, der keine Treue verdient hätte.

"porquidstreu"

Der Begriff "porquidstreu" bezeichnet eine falsche Treue, die sich bald gegen das geschenkte Vertrauen kehrt. Er bezieht sich auf den Verrat des Grafen Porquid von Ferdok an Fürst Alphak dem Glücklosen. (Es existiert unabhängig davon auch eine Burg namens Porquidstreu.)

„Reich wie Stippwitz“/"Prall wie Stippwitzens Beutel am Markttag"

Die Angbarer Handelsfamilie Stippwitz hat es zu derart legendärem Vermögen gebracht, dass sie im Kosch gleichsam als Inbegriff des Reichtums gilt.

Tierwelt

„Einen Eber geschossen haben“

Bekanntlich ist der Eber das Wappentier unseres ehrwürdigen Fürstenhauses, und die Jagd auf dieses Tier ein strenges Adelsprivileg. Der gefürchtete Raubritter Anger von Grimsau erklärte dem Fürsten 726 BF die Fehde, indem er – nach einem vielerorts bekannten Brauch – das verstümmelte Wappentier zur Schmähung nach Burg Fürstenhort schickte. Auch der lange vergeblich gesuchte Wilderer Bortosch Grünkapp soll zum Spott über die herrschaftlichen Wildhüter häufig Eber geschossen und sich mit den Trophäen geschmückt haben. Seither bezeichnet man mit „einen Eber abschießen“ eine Tat wieder die Obrigkeit oder, scherzhafter, eine sehr unüberlegte Tat, die ihre Folgen haben wird.

„Schnarchen wie ein Hollerbär

Dem faulen und trägen Tier sagt man laute Schnarchgeräusche nach, die es einem Jäger allzu leicht machen den Bären im Schlaf zu erlegen. Es heißt Vogt Roban von Treublatt habe alleine 40 Köpfe von Hollerbären im Trophäensaal seiner Burg versammelt.

„Nur einen Bollenflug entfernt“

Bollen sind hühnerähnliche Vögel, die so dick und plump sind, dass sie sich kaum von Sumus Leib erheben können. Ein Bollenflug ist demnach eine wirklich sehr, sehr kurze Strecke. Bemerkenswerterweise sind die Bollen auf beiden Seiten des Koschgebirges heimisch und es ist bis heute ungeklärt, wie sie sich verbreitet haben. Das Gebirge zu überfliegen, ist ihnen nicht möglich, und dass sie alle im Watschelgang über den Greifenpaßgezogen sind, vermag man sich kaum ernsthaft vorzustellen …

"(Das) weiß der Hanghas"

„Bauerngeschwätz! Altweibergeschichten! Einen sprechenden Hanghasen gibt's nicht und hat's nimmer gegeben, glaubt mir: Der Orden kennt die Wälder. Weshalb die Landsassen immer ‘weiß der Hanghas’ murmeln, wenn’s sich keinen Rat wissen? Eine Redensart wie tausend andere in Wengenholm. Weil auch ein Has’ immer noch klüger sein wird als ein Bauer, das mag schon sein. Aber genug davon: Wir wollen das Wildbret nicht verschmähen, das uns mit Firuns Segen heute zufiel.“ – Hochmeister Ellerding vom Erlenschloss, weiland noch Wahrer des Geistlichen Gutes, zum Kusliker Hesindegeweihten Selphyr Sunderglast auf dessen Studienreise durchs Koscher Land (Zitat aus dem Kosch-Kurier 28)

"Abschießen wie die Hanghasen"

Meint: ein leichtes Ziel bieten

"Durst haben wie ein Hanghase am Bratspieß"

soll auf Falk Barborn zu Siebental zurückgehen

"Hol's der Hanghas!"

Ausspruch der Resignation

Sonstiges

„Das wiegt kein Nickel mehr auf.“

Dieser Spruch entstammt einer bekannten Passage aus der Lex Zwergia. Darin heißt es: „Eyn Zwergling jedoch, da er eynes Verbrechens verhafftet, werde escortiret in seyn Bergfreyheyt. Darselben werde er auffgewygeth, seyne Wichte in Eysenfeilspaenen, da er dem Handrechte entgehet, seyne Wichte in Nickeln, da er dem Halsrechte entgehet. So werde solch Losgeldt dem Keyser, dieweyl der Zwergling dem Bergkinig werde, mith ihm zu thun, wie im gefalleth.“ Zu diesem Behufe gibt es in den Bergstätten auch die großen Zwergenwaagen, die jedoch äußerst selten gebraucht werden. Eine Tat, die „kein Nickel mehr aufwiegen kann“, ist also ein besonders schlimmes, nicht wieder gut zu machendes Vergehen. Heute bezieht sich der Spruch nicht mehr alleine auf Angroschim, sondern – meist sogar viel öfter – auf menschliche Belange.

"Etwas anzetteln"

Diese, mittlerweile in weiten Teilen Aventuriens gebräuchliche, Redewendung soll ihren Ursprung von der Neuwen Mur in Angbar haben. Dort kann man gegen eine Gebühr von einem Schreiber kleine Botschaften, Gesuche und Neuigkeiten angbringen lassen. So manch Schelm oder Phexjünger hat dies dazu genutzt Gerüchte in die Welt zu setzen und seine Konkurrenten anzuschwärzen.

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