Firuns Pfade - Bergauf

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Texte der Hauptreihe:
23. Ing 1044 BF
Bergauf
Schlachtreiter


Kapitel 2

Firunprobe
Autor: Korkron

Firnholm, 1044

Die Praiosscheibe schien sich über den kleinen Tross zu freuen, der sich mühsam den Weg durch die Anhöhen suchte. Es war herrlich warm und für einen Reisetag konnte man sich kaum einen schöneren Tag aussuchen. Imposant lag das Koschgebirge vor ihnen. Der schmale Weg, Straße konnte man es seit Fürstenhort nicht mehr nennen, war weniger imposant und verlief in der Ferne in dem großen Massiv. Man gewann den Eindruck, man würde immer kleiner, je näher man seinem Ziel kam. Eulrich zu Zwietrutz ritt der Kutsche und den daran angeleinten Tieren voran.

Die vergangenen Tage waren ganz in seinem Sinne verlaufen. Im Erlenschloss war er vor knapp einer Woche endlich dem Fürsten persönlich begegnet. Nach der Enttäuschung über seine Ernennung durch den Cantzler hatte ihm dies endlich das Gefühl gegeben, dass er einen Platz gefunden hatte. Der Fürst war zwar bestimmter, als er es erwartet hatte, aber auch freundlich. Die Verabredungen der Lehensherrschaft waren in seinem Sinne und die Abgeschiedenheit wurde durch die Firungefälligkeit des Ortes mehr als wettgemacht.

Nach dem Aufbruch vom Erlenschloss war Eulrich dann über Burg Zwietrutz, wo er seine Familie und den ersten Hausstand mitnahm, nach Fürstenhort gereist.

Als ein weiterer Distanzstein das nahende Ende ihrer Reise ankündigte, wurde es hinter ihm lauter. Gorbus war von der Kutsche geklettert und lief nun neben ihr her. Sein Bruder Olbert fand dies natürlich nicht gerecht und beschwerte sich lauthals, ebenfalls laufen zu dürfen. Und während Lorinai nebenbei den krakelenden Bolzbart stillte, riss die Geräuschkulisse Eulrich aus seinen Tagträumen.

Als er sich umwandte, sein Pferd drehte und seinen Erstgeborenen auf ihn zulaufen sah, rief Eulrich seinem großen Sohn in gespieltem Ernst zu: „Stellt Euch, Räuber des Waldes“. Dieser grinste und wollte zum Vater aufs Pferd. Eulrich griff nach dem Arm Gorbus und mit einem lauten „Aua“ saß der Junge auf „Dunkelwind“, dem braunen Schlachtross des Vaters. Zwar beschwerte sich Olbert weiterhin lauthals, sich nun noch ungerechter behandelt gefühlt, aber der kleine Tross zog langsam seines Weges, ohne Olbert Genugtuung erfahren zu lassen.

Sie folgten Anstieg für Anstieg, Kurve für Kurve auf dem schlecht ausgebauten Weg, bis sie letztens hinauf zum Plateau gelangten, auf dem Firnholm stand. Endlich kam zunächst ein Turm in Sicht, dem nur etwas später ein zu allen vier Seiten geschlossenes Rittergut folgte.

Während die Reisenden in der Kutsche sich neugierig umschauten, hatte Eulrich nur einen Gedanken: „Angekommen“.