Entführung des Prinzenpaares - Vor der Scheune

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Erlenschloss, 1031

Vor der Scheune:

"Ein merkwürdiger Schuhabdruck. Das ist nicht viel, aber immerhin. Wohin sind die Banditen dann eigentlich gegangen?"
Erlan blickte die Hofdame fragend an und winkte dann ab.
"Warten wir doch kurz auf den Cantzler und den Prinzen. Mir scheint, sie kommen dort gerade des Weges."
Und so wartete Erlan auf die Gruppe der Adligen, die sich den Tatort ansehen wollte.
Nun wurde die Sache interessant. Urion wollte unbedingt die Kutsche des Prinzenpaares untersuchen. Er würde sie von oben bis unten durchsuchen. Wenn es brauchbare Spuren gab, würde man sie sehr wahrscheinlich hier finden.
Die Entführer hatten bis zur Flucht alle Vorsicht walten lassen, jedoch hatten sie auch daran gedacht ihre Spuren an und auf der Kutsche zu verwischen? Denn hier mussten sie schnell handeln und wer schnell handelte machte eher Fehler. Mit einigen langen Schritten holte er den Cantzler ein.
"Väterchen Nirwulf, verzeiht, habt ihr die Kutsche hierher gebracht, und wo sind die Kutschpferde jetzt? Ich würde sie mir sehr gerne genauer ansehen. Ich glaube hier könnten sich entscheidende Hinweise zu den Entführern ergeben. Ferner würde ich im Anschluss noch gerne mit dem Stallmeister sprechen, wenn ihr erlaubt?"
"Die Kutsche befindet sich mittlerweile wieder in den Stallungen - ihr könnt sie gerne einsehen, wenn ihr versprecht Acht zu geben. Um die Rösser und den Stall hat sich stets die Kutscherin Vieska von Plötzbogen gekümmert, die allerdings mit dem Prinzenpaar verschwunden ist. Lediglich ein Stallbursche stand ihr zur Seite - ich nehme an, er schläft bereits."
Die Gruppe erreichte das Seitenportal, trat hinaus in den Hinterhof und traf zu ihrer Überraschung auf den Edlen Erlan von Sindelsaum in Begleitung einer jungen Dame. Erlan nickte dem Cantzler leicht zu.
"Ich habe mir erlaubt, nochmal die Hofadme Perainhild von Leihenhof zu befragen. Leider habe ich dadurch keine neuen Erkentnisse gewinnen können, aber man weiss ja nie."
Anscheinden hatte Erlan die letzten Gesprächfetzen von Cantzler und Urion noch hören können, und so brachte er das Gespräch auf dieses Thema.
"Auch ich würde mir gerne die Kutsche ansehen. Merkwürdig erscheint es mir auch, dass der Stallmeister verschwunden ist. Wenn er auf dem Weg ermordet worden wäre, hätte man ihn wohl mittlerweile gefunden, oder? Also muss er wohl zu der Bande dazugehören. Aber erzählt doch erstmal, was es mit diesem Schuhabdruck auf sich hat, den ihr gefunden habt."
Während des ganzen Weges grübelte Antara weiter über den Fall. Bei den neuen Asuführungen des Cantzlers horchte sie auf.
"Sagt, Eure Excellenz, ist noch anderes Gesinde oder Wachen verschwunden? Und was könnt Ihr uns über die Kutscherin berichten?"
Das erscheinen des Edlen und der jungen Frau liess sie innehalten in ihren Fragen. Urion horchte auf, als die junge Boroni bezüglich der Kutscherin fragte.
"Natürlich, Väterchen Nirwulf, die Kutsche musste jawohl erst angespannt und fahrbereit gemacht werden. Das dauert für gewöhnlich einige Zeit. Wie gut kennt ihr die Kutscherin? Könnte sie etwas mit der Entführung zu tun haben? Ihr sagtet "von Plötzbogen"? Eine Adelige als Kutscherin? Hat die Familie von Plötzbogen irgendwelche Ambitionen im Kosch oder könnte sie mit Verbrechern im Bunde stehen? Und den Stallburschen werde ich noch vor der Untersuchung der Kutsche befragen."
Zum Hundsgraber gewandt fragte der Rittmeister: " Würdet Ihr mich dabei unterstützen? Ihr seid gewiss der bessere Befrager."
Answin von Boronshof war aufmerksam den Ausführungen des Cantzlers gefolgt, doch hatte er immer noch keinen Hinweis entdecken können, der ihm irgendwie weiterhalf. Es war auch kaum zu erwarten, wenn schon so viele des Ortes Kundige nach dem kleinsten Zeichen gespäht hatten, doch hielt er weiterhin seine Augen offen - vielleicht gab es Dinge die gerade des Auges eines Außenstehenden bedurften.
Noch einmal wälzte er in Gedanken die Worte der Prophezeiung herum - nicht das ganze Gerede vom Baum und seinen Zweigen, sondern vor allem das Ende mit dem Wind, der den Baum eigentlich pflegen wollte und ihm einen Zweig pflückte und entführte und die letzten Wortfetzen - wenn sich überhaupt ein Hinweis fand, dann dort!
"Wer war der Wind?" murmelte der Vogt verärgert, bevor sich hin bevor er seine Aufmerksamkeit wieder ganz den Worten des Cantzlers zuwandte...
Der Wehrmeister meldete sich zu Wort:"Ein Plötzbogen ist doch unter den Knappen des Fürsten, die Kutscherin ist sicher mit ihm verwandt. Die Familie hatte es schwer die letzten Jahre. Das die Kutscherin noch nicht tot gefunden wurde, ist nicht verwunderlich, selbst, wenn sie nichts mit der Entführung zu tun hatte. Es gibt viele Stellen, an denen sie ungesehen liegen könnte, ebenso gut könnte ihr Kadaver aber von den Wölfen und Krähen beseitigt worden sein, es ist schließlich Winter.
Aber nun laßt uns die Kutsche ansehen und dann morgen den Stallburschen befragen, ausgeschlafen fallen uns bestimmt die besseren Fragen ein."
Mit einem feinen Lächeln fügte er hinzu:"Aber zuerst muß uns der Erlan seine bezaubernde Begleiterin vorstellen, deren Gesellschaft er genießen durfte, während wir uns hier die Köpfe über den Hergang der Entführung zerbrachen."
Erlan nickte dem Wehrmeister zu.
"Dies ist Perainhild von Leihenhof. Die Schwester des Barons Roklan und Hofdame der Erbprinzessin. Sie war es, die die Banditen bei ihrem Tagewerk aus der Ferne beobachten konnte und so zumindest einige wenige Informationen geben konnte."
Urion wandte sich dem Wehrmeister zu.
" Ihr habt recht, lassen wir den Stallburschen bis morgen in Borons Armen ruhen. Nachdem der Sindelsaumer sich erklärt hat, machen wir uns an die Untersuchung der Kutsche. Aber verzeiht Väterchen NIrwulf, Ihr hattet Euch noch nicht zu den Plötzbogens geäußert?"
"Sicher", antwortete der Angesprochene. "Womöglich ist es auch gut, wenn ich die Kutscherin ablenke, während Ihr Euch das Gefährt genauer anseht."
"Die erste Kutscherin, eine "von Plötzbogen" ist nach Auskunft des Cantzlers ebenso verschollen, werter Anselm. Am besten durchsucht ihr mit dem Wehrmeister den Innenraum, ich kümmere mich um Boden, Dach und Seiten", sagte Urion und öffnete das zweiflügelige Tor der Remise. Der Hof war nur wenig beleuchtet und in der Remise waren nur die Umrisse einiger Gefährte zu erkennen. Und so rief der Rittmeister einige Bedienstete herbei.
"Bringt sofort einige Blendlaternen und Kerzen herbei. Wir müssen die Kutsche noch heute abend untersuchen. Keiner rührt das Gefährt mehr an, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind."