Eine Braut für Albernia - Auf Fürstenhort: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kunar (D | B)
K
Kunar (D | B)
K (Textersetzung - „[[Jahr ist::“ durch „[[Briefspieltext mit::“)
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Teil der [[Briefspielgeschichte]] "[[Eine Braut für Albernia]]"
+
{{Briefspielindex
{{Weiterblättern|Vorseite=[[Eine Braut für Albernia – Vor dem Grauenseeer Thronsaal|Vor dem Grauenseeer Thronsaal]]|Nachseite=ENDE}}
+
|Titel=Auf Fürstenhort
 +
|Reihe=Eine Braut für Albernia
 +
|Teil=9
 +
|Datum=1035
 +
|Zeit=
 +
|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Kordan|}}
 +
|Logo=Huegellande.gif
 +
|Alternativreihen=
 +
|Postille=
 +
|Ausgabe=
 +
|Artikel=
 +
|Dichtung=
 +
|Barde=
 +
|Anderswo=
 +
|Zusammenfassung=Die Neuigkeiten erreichen den Fürstenhof
 +
}}
  
[[Fürstenhort]] im Phex [[1035]], kurz vor Mittagszeit. Zufrieden pfeifend verlässt ein
+
 
rundlicher Landedler den Audienzsaal. Zurück bleiben [[Fürst Blasius]] auf seinem
+
[[Handlungsort ist::Fürstenhort (Burg)|Fürstenhort]] im Phex [[Briefspieltext mit::1035]], kurz vor Mittagszeit. Zufrieden pfeifend verlässt ein rundlicher Landedler den Audienzsaal. Zurück bleiben [[Hauptdarsteller ist::Blasius vom Eberstamm|Fürst Blasius]] auf seinem Thron und Kanzler [[Hauptdarsteller ist::Nirwulf Sohn des Negromon]] an einem Schreibpult zu dessen
Thron und Kanzler [[Nirwulf Sohn des Negromon]] an einem Schreibpult zu dessen
+
Seite.<br/>Der Fürst scharrt mit den Füssen und fragt: „Können wir jetzt, Väterchen? Ich
Seite.<br/>
 
<br/>
 
Der Fürst scharrt mit den Füssen und fragt: „Können wir jetzt, Väterchen? Ich
 
 
rieche schon die ganze Zeit die Würste! Ich konnte meinen Magen kaum vom Knurren
 
rieche schon die ganze Zeit die Würste! Ich konnte meinen Magen kaum vom Knurren
abhalten vorhin.“ Nirwulf deutet auf eine Liste auf seinem Pult. „Einer noch,
+
abhalten vorhin.“<br/>Nirwulf deutet auf eine Liste auf seinem Pult.<br/>„Einer noch, Durchlaucht. Junker [[Nebendarsteller ist::Ermst vom See]] in Sachen Braut für Albernia.“<br/>Der Fürst seufzt und lehnt sich zurück.<br/>„Ach, ich weiss. Er will unsere kleine [[Nebendarsteller ist::Niope vom See|Niope]] mit dem [[alb:Finnian ui Bennain|Prinzen Bennain]] verheiraten, nicht wahr? Sie wird mir fehlen, wenn wir sie
Durchlaucht. Junker [[Ermst vom See]] in Sachen Braut für Albernia.“ Der Fürst
+
nach [[wikav:Havena|Havena]] ziehen lassen müssen ...“<br/>„Keine Sorge“, unterbricht Nirwulf den Fürsten. „Knappin Niope bleibt uns
seufzt und lehnt sich zurück. „Ach, ich weiss. Er will unsere kleine [[Niope vom See|Niope]] mit
+
erhalten. Aus [[Ortsnennung ist::Angbar]] hab ich vernommen, dass Graf [[Briefspieltext mit::Wilbur vom See|Wilbur]] sehr erzürnt über diesen Plan war. Stattdessen soll nun seine zweite Enkelin zur Braut werden, Ysilda. Die Tochter seines Sohnes [[Briefspieltext mit::Bork vom See|Bork]] und der Baroness Borghild von Pandlaril. Ein Vorschlag, den offenbar zahlreiche einflussreiche Adlige aus [[Ortsnennung ist::Weiden]] unterstützen.“<br/>„Na, da bin ich aber froh. Nun möchte der alte Ermst sicher, dass auch der Fürst des Kosch seinen Namen in die Waagschale wirft. Lass ihn reinrufen!“<br/>Wenig später betritt Ermst vom See den Audienzsaal, unter so tiefen Verbeugungen, wie sein vom Alter gebeutelter Rücken zulässt. Der Fürst erkundigt sich mitfühlend nach seinem Befinden, worauf der Junker nur knapp antwortet. Sichtbar drängt es ihn, gleich mit seinem Anliegen anzufangen.<br/>„Kinder, Euer Durchlaucht“, ruft er, „sie sind das Beste, was wir haben. Und darum wollen wir auch das Beste für sie! Und das sage ich Euch, die kleine Ysilda ist das Beste für diesen Prinzen! Hübsch ist sie und aufgeweckt, mutig und stark ...“<br/>Wie ein Wasserfall prasselt das Lob seiner Enkelin von Ermsts Lippen. Erst als er rot anläuft und nach Luft schnappen muss, bringt Kanzler Nirwulf eine Anmerkung dazwischen.<br/>„Habt Ihr sie denn je selbst gesehen? Sie ist doch als Knappin am Herzogshof in [[wikav:Trallop|Trallop]].“<br/>Junker Ermst verdreht die Augen.<br/>„Ich muss sie nicht selbst gesehen haben, um zu wissen, dass mein Sohn Bork ein Prachtskind gezeugt hat. Was man mir nicht alles berichtet aus Weiden!“<br/>Und
dem [[alb:Finnian ui Bennain|Prinzen Bennain]] verheiraten, nicht wahr? Sie wird mir fehlen, wenn wir sie
+
schon folgt einer Anekdote die nächste: Die Heldentaten der jungen Ritterin in spe scheinen kein Ende zu nehmen. Erst ein lautes Rumpeln aus dem Magen des Fürsten bringt den stolzen Großvater zum Verstummen.<br/>„Je nun, gewiss, das Mädel ist goldig“, überspielt Blasius das wenig durchlauchte Geräusch. „Aber was ist, wenn Prinz Finnian und Eure Ysilda nicht
nach Havena ziehen lassen müssen ...“<br/>
+
zusammenpassen und nicht glücklich werden zusammen?"<br/>Junker Ermst verzieht das Gesicht.<br/>„Durchlaucht, ich bin jetzt fast neunzig, ich habe zahllose Pärchen gesehen, und ich sage euch: Auch die werden sich aneinander gewöhnen.“<br/>„...müssen“, murmelt Nirwulf, während der Fürst antwortet: „Ich finde es halt schöner, wenn sich [[Akteursnennung ist::Travia]] und [[Akteursnennung ist::Rahja]] vermählen – äh ... Ihr wisst, was ich meine!“<br/>Der alte Junker schüttelt den Kopf so heftig, dass man fürchten muss, sein dürrer Nacken könnte brechen.<br/>„Durchlaucht, Euch muss ich doch nicht sagen, dass man manchmal Opfer bringen muss für die Familie und die Heimat. Diese Ehe stärkte unsere Verbindungen gleich mit zwei Provinzen, und auch das Reich gewinnt, wenn Albernia wieder stärker angebunden wird.“<br/>Nirwulf mischt sich ein: „Da sähe ich aber noch vorteilhaftere Möglichkeiten für beide Seiten. Zum
<br/>
+
Beispiel mit dem [[wikav:Haus Garlischgrötz|Haus Garlischgrötz]], um den [[Ortsnennung ist::Windhag]] wieder näher an Albernia zu binden. Oder gar mit einem [[Ortsnennung ist::Hinterkosch|Nordmärker]] Geschlecht, als Zeichen der Versöhnung ...“<br/>Jetzt läuft Ermst puterrot an.<br/>„Väterchen, ich muss doch sehr bitten! Wollt Ihr allen Ernstes eine Hinterkoscherin meiner ... einem Kind unseres Landes vorziehen?“<br/>„Wenn Ihr es so dreht ...“, sagt Nirwulf beschwichtigend. „Dann müssten wir aber auch die [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmineriobhanavonsalmingen Tochter des Barons von Salmingen] in Betracht ziehen.“<br/>„Salmingen!“ Ermst speit den Namen beinahe aus. „Der ist ja auch ein Hinterkoscher von Herkunft! Und die Kleine ist kaum zur Krippe heraus! Und über ihre Großtante muss ich ja wohl kein ...“<br/>Ein lautes Räuspern unterbricht die Tirade. Alle Augen wenden sich zum Eingang, wo offenbar schon seit längerem unbemerkt die Fürstinmutter [[Briefspieltext mit::Thalessia von Eberstamm-Ehrenstein-Eberstamm|Thalessia]] gestanden hat.<br/>„Ihr solltet euch schämen!“, zischt sie. „Der Traviabund ist eine heilige
„Keine Sorge“, unterbricht Nirwulf den Fürsten. „Knappin Niope bleibt uns
+
Sache und kein Viehmarkt, auf dem man Hörner und Euter gegeneinander aufwiegt! Die Göttin möge Regentin [[alb:Idra Bennain|Idra]] in der Wahl ihrer Schwiegertochter leiten und nicht kleinliches Gezänk und Machtgelüste. Davon hat das Reich wahrlich genug
erhalten. Aus [[Angbar]] hab ich vernommen, dass Graf [[Wilbur vom See|Wilbur]] sehr erzürnt über
+
gesehen! Und jetzt kommt in den Speisesaal, Kohl und Würste sind bereit. Ihr speist doch mit uns, Junker?“
diesen Plan war. Stattdessen soll nun seine zweite Enkelin zur Braut werden,
 
Ysilda. Die Tochter seines Sohnes Bork und der Baroness Borghild von Pandlaril.
 
Ein Vorschlag, den offenbar zahlreiche einflussreiche Adlige aus [[Weiden]]
 
unterstützen.“<br/>
 
„Na, da bin ich aber froh. Nun möchte der alte Ermst sicher, dass auch der Fürst
 
des Kosch seinen Namen in die Waagschale wirft. Lass ihn reinrufen!“<br/>
 
<br/>
 
Wenig später betritt Ermst vom See den Audienzsaal, unter so tiefen
 
Verbeugungen, wie sein vom Alter gebeutelter Rücken zulässt. Der Fürst erkundigt
 
sich mitfühlend nach seinem Befinden, worauf der Junker nur knapp antwortet.
 
Sichtbar drängt es ihn, gleich mit seinem Anliegen anzufangen. „Kinder, Euer
 
Durchlaucht“, ruft er, „sie sind das Beste, was wir haben. Und darum wollen wir
 
auch das Beste für sie! Und das sage ich Euch, die kleine Ysilda ist das Beste
 
für diesen Prinzen! Hübsch ist sie und aufgeweckt, mutig und stark ...“<br/>
 
<br/>
 
Wie ein Wasserfall prasselt das Lob seiner Enkelin von Ermsts Lippen. Erst als
 
er rot anläuft und nach Luft schnappen muss, bringt Kanzler Nirwulf eine
 
Anmerkung dazwischen: „Habt Ihr sie denn je selbst gesehen? Sie ist doch als
 
Knappin am Herzogshof in Trallop.“ Junker Ermst verdreht die Augen. „Ich muss
 
sie nicht selbst gesehen haben, um zu wissen, dass mein Sohn Bork ein
 
Prachtskind gezeugt hat. Was man mir nicht alles berichtet aus Weiden!“ Und
 
schon folgt einer Anekdote die nächste: Die Heldentaten der jungen Ritterin in
 
spe scheinen kein Ende zu nehmen. Erst ein lautes Rumpeln aus dem Magen des
 
Fürsten bringt den stolzen Großvater zum Verstummen.<br/>
 
<br/>
 
„Je nun, gewiss, das Mädel ist goldig“, überspielt Blasius das wenig
 
durchlauchte Geräusch. „Aber was ist, wenn Prinz Finnian und Eure Ysilda nicht
 
zusammenpassen und nicht glücklich werden zusammen?" Junker Ermst verzieht das
 
Gesicht. „Durchlaucht, ich bin jetzt fast neunzig, ich habe zahllose Pärchen
 
gesehen, und ich sage euch: Auch die werden sich aneinander gewöhnen.“ „...
 
müssen“, murmelt Nirwulf, während der Fürst antwortet: „Ich finde es halt
 
schöner, wenn sich [[Travia]] und [[Rahja]] vermählen – äh ... Ihr wisst, was ich
 
meine!“<br/>
 
<br/>
 
Der alte Junker schüttelt den Kopf so heftig, dass man fürchten muss, sein
 
dürrer Nacken könnte brechen. „Durchlaucht, Euch muss ich doch nicht sagen, dass
 
man manchmal Opfer bringen muss für die Familie und die Heimat. Diese Ehe
 
stärkte unsere Verbindungen gleich mit zwei Provinzen, und auch das Reich
 
gewinnt, wenn Albernia wieder stärker angebunden wird.“ Nirwulf mischt sich ein:
 
„Da sähe ich aber noch vorteilhaftere Möglichkeiten für beide Seiten. Zum
 
Beispiel mit dem Haus Garlischgrötz, um den Windhag wieder näher an Albernia zu
 
binden. Oder gar mit einem Nordmärker Geschlecht, als Zeichen der Versöhnung
 
...“<br/>
 
<br/>
 
Jetzt läuft Ermst puterrot an. „Väterchen, ich muss doch sehr bitten! Wollt Ihr
 
allen Ernstes eine Hinterkoscherin meiner ... einem Kind unseres Landes
 
vorziehen?“ „Wenn Ihr es so dreht ...“, sagt Nirwulf beschwichtigend. „Dann
 
müssten wir aber auch die [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmineriobhanavonsalmingen Tochter des Barons von Salmingen] in Betracht ziehen.“
 
„Salmingen!“ Ermst speit den Namen beinahe aus. „Der ist ja auch ein
 
Hinterkoscher von Herkunft! Und die Kleine ist kaum zur Krippe heraus! Und über
 
ihre Großtante muss ich ja wohl kein ...“<br/>
 
<br/>
 
Ein lautes Räuspern unterbricht die Tirade. Alle Augen wenden sich zum Eingang,
 
wo offenbar schon seit längerem unbemerkt die Fürstinmutter [[Thalessia von Eberstamm-Ehrenstein-Eberstamm|Thalessia]] gestanden
 
hat. „Ihr solltet euch schämen!“, zischt sie. „Der Traviabund ist eine heilige
 
Sache und kein Viehmarkt, auf dem man Hörner und Euter gegeneinander aufwiegt!
 
Die Göttin möge Regentin [[alb:Idra Bennain|Idra]] in der Wahl ihrer Schwiegertochter leiten und
 
nicht kleinliches Gezänk und Machtgelüste. Davon hat das Reich wahrlich genug
 
gesehen! Und jetzt kommt in den Speisesaal, Kohl und Würste sind bereit. Ihr
 
speist doch mit uns, Junker?“
 
[[Kategorie:Abenteuer]]
 
{{#set:Erstellt am=2012-09-28T20:03:36|Seitenersteller ist=Benutzer:Geron}}
 

Aktuelle Version vom 2. April 2022, 14:11 Uhr



Fürstenhort im Phex 1035, kurz vor Mittagszeit. Zufrieden pfeifend verlässt ein rundlicher Landedler den Audienzsaal. Zurück bleiben Fürst Blasius auf seinem Thron und Kanzler Nirwulf Sohn des Negromon an einem Schreibpult zu dessen Seite.
Der Fürst scharrt mit den Füssen und fragt: „Können wir jetzt, Väterchen? Ich rieche schon die ganze Zeit die Würste! Ich konnte meinen Magen kaum vom Knurren abhalten vorhin.“
Nirwulf deutet auf eine Liste auf seinem Pult.
„Einer noch, Durchlaucht. Junker Ermst vom See in Sachen Braut für Albernia.“
Der Fürst seufzt und lehnt sich zurück.
„Ach, ich weiss. Er will unsere kleine Niope mit dem Prinzen Bennain verheiraten, nicht wahr? Sie wird mir fehlen, wenn wir sie nach Havena ziehen lassen müssen ...“
„Keine Sorge“, unterbricht Nirwulf den Fürsten. „Knappin Niope bleibt uns erhalten. Aus Angbar hab ich vernommen, dass Graf Wilbur sehr erzürnt über diesen Plan war. Stattdessen soll nun seine zweite Enkelin zur Braut werden, Ysilda. Die Tochter seines Sohnes Bork und der Baroness Borghild von Pandlaril. Ein Vorschlag, den offenbar zahlreiche einflussreiche Adlige aus Weiden unterstützen.“
„Na, da bin ich aber froh. Nun möchte der alte Ermst sicher, dass auch der Fürst des Kosch seinen Namen in die Waagschale wirft. Lass ihn reinrufen!“
Wenig später betritt Ermst vom See den Audienzsaal, unter so tiefen Verbeugungen, wie sein vom Alter gebeutelter Rücken zulässt. Der Fürst erkundigt sich mitfühlend nach seinem Befinden, worauf der Junker nur knapp antwortet. Sichtbar drängt es ihn, gleich mit seinem Anliegen anzufangen.
„Kinder, Euer Durchlaucht“, ruft er, „sie sind das Beste, was wir haben. Und darum wollen wir auch das Beste für sie! Und das sage ich Euch, die kleine Ysilda ist das Beste für diesen Prinzen! Hübsch ist sie und aufgeweckt, mutig und stark ...“
Wie ein Wasserfall prasselt das Lob seiner Enkelin von Ermsts Lippen. Erst als er rot anläuft und nach Luft schnappen muss, bringt Kanzler Nirwulf eine Anmerkung dazwischen.
„Habt Ihr sie denn je selbst gesehen? Sie ist doch als Knappin am Herzogshof in Trallop.“
Junker Ermst verdreht die Augen.
„Ich muss sie nicht selbst gesehen haben, um zu wissen, dass mein Sohn Bork ein Prachtskind gezeugt hat. Was man mir nicht alles berichtet aus Weiden!“
Und schon folgt einer Anekdote die nächste: Die Heldentaten der jungen Ritterin in spe scheinen kein Ende zu nehmen. Erst ein lautes Rumpeln aus dem Magen des Fürsten bringt den stolzen Großvater zum Verstummen.
„Je nun, gewiss, das Mädel ist goldig“, überspielt Blasius das wenig durchlauchte Geräusch. „Aber was ist, wenn Prinz Finnian und Eure Ysilda nicht zusammenpassen und nicht glücklich werden zusammen?"
Junker Ermst verzieht das Gesicht.
„Durchlaucht, ich bin jetzt fast neunzig, ich habe zahllose Pärchen gesehen, und ich sage euch: Auch die werden sich aneinander gewöhnen.“
„...müssen“, murmelt Nirwulf, während der Fürst antwortet: „Ich finde es halt schöner, wenn sich Travia und Rahja vermählen – äh ... Ihr wisst, was ich meine!“
Der alte Junker schüttelt den Kopf so heftig, dass man fürchten muss, sein dürrer Nacken könnte brechen.
„Durchlaucht, Euch muss ich doch nicht sagen, dass man manchmal Opfer bringen muss für die Familie und die Heimat. Diese Ehe stärkte unsere Verbindungen gleich mit zwei Provinzen, und auch das Reich gewinnt, wenn Albernia wieder stärker angebunden wird.“
Nirwulf mischt sich ein: „Da sähe ich aber noch vorteilhaftere Möglichkeiten für beide Seiten. Zum Beispiel mit dem Haus Garlischgrötz, um den Windhag wieder näher an Albernia zu binden. Oder gar mit einem Nordmärker Geschlecht, als Zeichen der Versöhnung ...“
Jetzt läuft Ermst puterrot an.
„Väterchen, ich muss doch sehr bitten! Wollt Ihr allen Ernstes eine Hinterkoscherin meiner ... einem Kind unseres Landes vorziehen?“
„Wenn Ihr es so dreht ...“, sagt Nirwulf beschwichtigend. „Dann müssten wir aber auch die Tochter des Barons von Salmingen in Betracht ziehen.“
„Salmingen!“ Ermst speit den Namen beinahe aus. „Der ist ja auch ein Hinterkoscher von Herkunft! Und die Kleine ist kaum zur Krippe heraus! Und über ihre Großtante muss ich ja wohl kein ...“
Ein lautes Räuspern unterbricht die Tirade. Alle Augen wenden sich zum Eingang, wo offenbar schon seit längerem unbemerkt die Fürstinmutter Thalessia gestanden hat.
„Ihr solltet euch schämen!“, zischt sie. „Der Traviabund ist eine heilige Sache und kein Viehmarkt, auf dem man Hörner und Euter gegeneinander aufwiegt! Die Göttin möge Regentin Idra in der Wahl ihrer Schwiegertochter leiten und nicht kleinliches Gezänk und Machtgelüste. Davon hat das Reich wahrlich genug gesehen! Und jetzt kommt in den Speisesaal, Kohl und Würste sind bereit. Ihr speist doch mit uns, Junker?“