Ritterin Rondralieb und die Liebe - Krisenrat

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Krisenrat

Die Burg Ingen in der Mark Ferdok, Anfang Ingerimm 1038 BF

Gero vom Kargen Land blickte auf seine Verwandten, die sich heute in der Feste der Markvögte versammelt hatten. Wann hatte es das letzte Mal eine so große Zusammenkunft der Familie gegeben? Beim Begräbnis von Ritter Born vor fünfzehn Jahren vielleicht?

Von seinen Kindern waren alle da bis auf Halmar, der wie so oft auf Reisen war. Eine andere hatte sich aus verständlichen Gründen entschuldigen lassen: Holdwins Frau Mechtessa von Marking kümmerte sich daheim in Valpos Horn um die gemeinsamen Kinder. Sogar von den entfernten Verwandten waren einige anwesend, etwa Travine vom Kargen Land, die wie immer still und mit leicht traurigem Blick auf das harrte, was da kommen möge, die neuerliche Geweihte der Tsa, Palina vom Kargen Land, welche völlig unpassend zur Lage fröhlich in die Runde schaute, sowie der Gelehrte Denkbert vom Kargen Land, der leicht verträumt in Richtung Decke schaute, als ob er über etwas nachdenken würde.

Gero tauschte einen raschen Blick mit seiner Frau aus. Also gut, irgendwann müsste er ja beginnen! Er begrüßte alle Anwesenden und dankte dafür, dass sie so schnell gekommen waren. Dann fasste er kurz zusammen, was im Rahmen des Uztrutzer Erbstreits bisher geschehen war, und schilderte die letzten Entwicklungen. Bei der Erwähnung des Duells fasste sich Holdwin reflexartig an den Kopf, auch wenn der Verband inzwischen längst abgenommen war. "Mit anderen Worten", beendete Gero seine Ausführungen, "das Haus vom Kargen Land ist in einer so ernsten Lage wie schon lange nicht mehr. Wir sind offiziell auf einer Seite einer Familienstreitigkeit." "Und für so einen Unsinn läßt Du mich aus Garetien holen?", polterte Yasmina los. "Da hast Du ja etwas schönes angerichtet, Vater!" Unter anderen Umständen hätte Gero seine Tochter ob ihres Tonfalls ermahnt, aber er musste sich eingestehen, dass sie gewissermaßen recht hatte. Er schaute zu seinem Bruder Boronwyn und dessen Frau Avesinda, aber das ansonsten lebensfrohe Paar wusste zunächst ebenfalls nichts zu sagen. Ihr Sohn Boronar hatte für die Verbindung mit Rondralieb gekämpft. Durch ihre zukünftige Schwiegertochter waren sie in den Konflikt innerhalb des Hauses Uztrutz hineingezogen worden. In gewisser Weise war das eingetreten, wovor Boronwyn seinen Sohn gewarnt hatte. Aber genutzt hatten alle mahnenden Worte am Ende nichts.

"Dein Vater hat getan, was er für das richtige hielt", beschwichtigte Niam ihre Tochter nun. "Aber auch dann wird einem nicht immer alles gelingen. Deswegen sind wir heute hier, um uns zu besprechen." "Recht so, Schwägerin", brach Boronwyn nun vorsichtig sein Schweigen. "Bruder, Du brauchst Dir keine Vorwürfe zu machen. Lasst uns lieber überlegen, was wir tun können und müssen." Gero erwiderte: "In jedem Fall werden wir als Haus offiziell Grimbarts Anspruch auf Uztrutz unterstützen. Ich habe auch zugesagt, dass seine Verbündete bald hier Rat halten können." "Das ist gar nicht so schlecht", überlegte Boromil. "Burg Ingen ist weit weg von Uztrutz selbst. Es ist unwahrscheinlich, dass in der Grafschaft Ferdok jemand überfallen wird oder verschwindet. Mit der Zusammenkunft sollte unsere aufrechte Unterstützung außer Zweifel stehen." "Es bedeutet auch nicht, dass wir alle zum Kampf gerüstet in Uztrutz einmarschieren müssen", dachte Morena weiter. Zumindest, solange sich der Konflikt nicht zuspitzt und auf eine militärische Lösung hinausläuft." "Das sollten wir mit allen Mitteln verhindern!", warnte Avesinda. "Kein aufrechter Koscher kann ein Blutbad wollen." "Unser Problem ist, dass die Personen, die hinter den Vorkommnissen stecken, offensichtlich keine redlichen Absichten haben.", warf Travine ein. "Wie kann man nur den Frieden so wenig achten?", wunderte sich Palina. Gero schloss kurz die Augen. Dass ausgerechnet sie das vorbrachte! Wegen ihr hatten die Treublatts schließlich gefordert, das Haus vom Kargen Land möge die andere Seite stärken. Aber gut, politische Vorgänge schienen sie nicht groß zu interessieren. "Also gut, wie wollen wir weiter vorgehen?", warf er in die Runde. "Ich reise zurück nach Garetien.", beschloss Yasmina trotzig. "Ich bin nur gekommen, weil ich dachte, es sei etwas wirklich Schlimmes passiert. Diese kleinlichen Streitigkeiten im Koscher Adel können mir gestohlen bleiben!" Gero war sichtlich getroffen ob der harten Worte seiner Tochter. Daher stand ihm Niam ein weiteres Mal zur Seite. "Wir brauchen nicht alle nach Uztrutz zu ziehen oder aktiv für Grimbart in Erscheinung zu treten. Du natürlich schon, Liebster, doch gegen den Markvogt Graf Growins wird wohl niemand so einfach Hand anlegen." "Ich werde natürlich an Rondraliebs Seite bleiben", sprach nun Boronar zum ersten Mal, "aber das wird hier wohl niemanden verwundern. Heiliger Argelion, gemeinsam werden wir es schon schaffen, dass die Uztrutzer Angelegenheit nicht zur Familienfehde ausartet." "Ich komme auch mit.", sagte Holdwin kurz und knapp. Seine Eltern schauten ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Besorgnis an. "Keine Sorge, ich habe meinen Sturz gut überstanden. Als Unterlegener des Duells steht es mir gut zu Gesicht, der Siegerin persönlich beizustehen. Mit Deiner Klugheit, Vater, Boronars Entschlossenheit und meinem Waffenarm sollten wir Zeichen genug setzen, dass wir unser Versprechen einhalten." Gero nickte erleichtert. "Danke. Ich glaube, damit haben wir tatsächlich eine Chance. Ihr anderen, die Ihr im Kosch lebt, wartet auf Nachricht. Ich hoffe, es wird nicht zum Äußersten kommen." Damit war der wesentliche Teil der Zusammenkunft erledigt. Die Runde löste sich auf. Während einige der Verwandten noch in kleinen Gruppen miteinander redeten, während sie die Tafel verließen, stapfte Yasmina wie angekündigt so schnell wie möglich aus dem Raum.

"Was meinst Du?", fragte Gero seine Frau. "Ich glaube, das ist ein gutes Ergebnis", antwortete Niam. "Du bist nicht alleine. Jeder weiß von dem Ernst der Lage. Gleichzeitig haben viele einen kühlen Kopf bewahrt. Wir können die besten Tugenden dieser Familie in die Waagschale werfen." Gero nickte und seufzte. "Dann ist es nun der Wille der Götter, wie der Zwist um Uztrutz und die Krise unserer Familie ausgehen." "Der Wille der Götter... oft versuchen wir ihn nicht zu erkennen, sondern nur unsere eigenen Taten mit ihm zu rechtfertigen...", erklang da eine leise Stimme. Gero und Niam drehten sich zum Tisch um und sahen Denkbert, der noch immer dort saß, alleine und den Kopf nach oben gerichtet in die Luft starrend. Er runzelte die Stirn und schaute dann Gero an. "Was Du Krise nennst, kann durchaus von den Zwölfen gewollt sein. Ein traditionell neutrales Haus in einem Konflikt soll vielleicht eine besondere Rolle spielen... aber welche, das wissen wir nicht. Sei wachsam..." Geros Erleichterung wich Nachdenklichkeit. Ob sie erkennen würden, was für ein Spiel um den Baronstitel gespielt wurde?