Dohlenfelder Thronfolgestreit - Eisensteiner Treue

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Texte der Hauptreihe:
K28. Sieg
K95. Kajax
F25. Epilog
1033 BF
Eisensteiner Treue
Kajax


Kapitel 96

Der Tommelsbeuger Ritt

Nordmarken, 1033

Auf der nördlichen Seite des Schlachtfeldes beobachtete Alvide von Eichental die beginnende Schlacht.
Die Truppen begannen vorzurücken und soeben gab sie den Befehl die Geschütze abzufeuern, als ihre Schwester Kormunde auf die linke Flanke deutete.
„Die bleiben einfach stehen“, rief die Eichentalerin fassungslos.
Alvide blickte wütend zu den Bannern der Eisensteiner und Fuchsgauer Truppen hinüber und musste zu ihrem Entsetzen mit ansehen, wie der gesamte linke Flügel und die Hälfte der Reiterei einfach kehrt machte und sich vom Schlachtfeld zurückzog.
Die Gefahr lag auf der Hand. Wenn die Lücke zwischen Darlin und Hagens Heer nicht so schnell als möglich geschlossen würde, könnte Angronds rechte Flanke Hagens Heer umschließen und aufrollen. Alvide hatte dem Eisensteiner noch nie über den Weg getraut, aber dass er derart ehrvergessen war, Verrat in der Schlacht zu verüben, überraschte sie dann doch.
Alvide brauchte bei ihrem persönlichen Gefolge keine großen Worte zu machen. Der Rohenforster war der erste, der das Visier hinunter klappte und die Lanze fester packte. Ein rascher Blick zeigte Alvide jedoch, dass ihre übrigen Truppen durch den plötzlichen Rückzug der Flanke unruhig geworden waren. Die Söldner diskutierten miteinander und die gebrüllten Kommandos der Hauptleute drangen kaum durch das Stimmengewirr.
Alvide lehnte mit einer raschen Handbewegung die Lanze ab, die ihr ihre Knappin Birsel Has von Hügelsaum reichen wollte. Stattdessen zog sie ihr Schwert und preschte auf die Mitte ihrer Reserve zu. Für einen Moment wünschte sie sich, dass sie in der Lage gewesen wäre, ihr Pferd steigen zu lassen, aber Alvide war eben keine Heldin aus einem Märchenbuch, die sich auf ihrem weißen Pferd an die Spitze eines edlen Ritterheeres setze und gegen böse Kreaturen zu Feld zog.
Nein sie stand an der Spitze eines Söldnerheeres und stritt gegen ein Ritterheer. Wenn sie heute verlieren sollten, würde sie die böse Heerführerin aus den Geschichten der Barden sein. Die düsteren Gedanken verschwanden genauso schnell, wie sie gekommen waren. In den Nordmarken mochten sie denken was sie wollten, aber Alvide war hier um den letzten Willen ihres Vaters durchzusetzen und dabei würde sie sich von ein paar Hinterkoschern nicht aufhalten lassen.
Sie hob ihr Schwert und langsam verstummte ihr kleines Heer.
„Koscher“, brüllte Alvide mit rauer Stimme.
„Wir sind hier fern der Heimat, um den letzten Willen eines Mannes durchzusetzen, der den Sohn einer Koscherin dem einer Außerkoscherin vorzieht. Wer kann es ihm verdenken?“
Der ein oder andere Söldner grinste ob der Beleidigung, doch die Mehrzahl war ob des Blicks auf Angronds Heer nicht zum Lachen zu Mute.
„Verrat hat uns heimgesucht und unsere falschen Freunde laufen davon wie die Hasen. Ich sage, lasst sie laufen. Wir sind ohne die Feiglinge besser dran. Der Feind mag zahlreich sein, aber an Zwergenpforte und Guldehang haben Koscher Heere schon einmal über Nordmärker triumphiert. Ich sage, lasst es uns noch einmal tun. Gestern war Baduarstag, doch auch der heutige Tag steht unter seinem Segen.“
Alvide schwang sich aus dem Sattel.
„Am Guldehag stritt Fürst Ontho zu Fuß mit seinen Streitern und errang einen großen Sieg. So soll es auch heute sein. Lasst uns den Fürsten ehren und diesen Hinterkoschern zeigen was eine Hellebarde ist.“
Kurz herrschte Stille in Alvides Heer, bis Barthalm von Rohenforsten „BADUAR!“ brüllte und dazu die gepanzerte Faust auf den Schild donnerte. Dass er dabei seine Lanze verlor schien den Ritter wenig zu kümmern. Sowohl Barthalm, als auch die übrigen Reiter aus Alvides Heer sattelten ab und verteilten sich unter den übrigen Truppen. Alvide hoffte so einer Massenpanik besser vorbeugen zu können und ihrem Heer auf diese Weise mehr Schlagkraft zu geben.
Ihre Knappin Birsel eilte mit ihrem Zweihänder herbei. Alvide steckte ihr Langschwert in die Scheide, ergriff den Zweihänder mit beiden Händen und hob ihn in die Luft.
„Schilde und Schützen nach vorn und VORRÜCKEN!“ brüllte sie, drehte sich um und begann gen Süden zu stapfen. Dabei hoffte sie, dass ihr nicht nur der Rohenforster folgen würde.
Ein Wimpernschlag verging, dann erklang der dumpfe Takt der Marschtrommeln und die Erde erzitterte, als sich die Reserve in Bewegung setzte.
Düstere Gedanken erfüllten Alvides Kopf. Während sie bereits die gesamte Reserve in die Schlacht werfen musste hatte sich Angronds Nachhut noch kein Stück bewegen müssen. Kein guter Anfang für die Schlacht. Zumal sie an den Fürsten Ontho denken musste. Der Fürst hatte zwar gesiegt, aber dafür doch mit seinem Leben bezahlt. Sie hoffte, dass es heute nicht so weit kommen würde.
Immerhin hatte sie keine allzu schwere Rüstung gewählt. Koscher Ritter waren gewohnt, zu Fuß zu kämpfen, was doch der halbe Kosch für Pferde ungeeignetes Gelände und viele Koscher Ritter waren zu arm, um sich Schlachtrösser zu leisten. Ihre Angbarer Platte würde sie vor viel Schaden bewahren. Ihre linke Flanke wurde von ihrer Knappin Birsel und ihre Rechte vom alten Haudegen Barthalm geschützt. So würde sie dem Ansturm trotzen und sich durch die gegnerischen Reihen hacken.
Irgendwo ertönte eine einzelne Stimme und nach und nach fiel das gesamte Heer in den Schlachtgesang ein.
„Wohlan ihr Koscher stolz voran!
Baduar gilts zu ehren.
Es marschiere, wer kämpfen kann
Zum Klang von Horn und Leiern.
Schwingt die Axt, werft den Speer
Baduar dich feiern wir.
Im Ingerimm am Guldehang
Da errang der Fürst den Sieg.
Mit Donnerklang und Bogensang
Brachten sie den Tod.
Drum marschiere, wer kämpfen kann
Zum Klang von Horn und Leiern
Schwingt die Axt, werft den Speer.
Ontho dich feiern wir.
Im Rondra an der Greifenklamm
Der Fürst den Sieg errang
Mit Horn und Donnerschall
Des Fürsten Reiter den Sieg errangen
Drum marschier wer kämpfen kann
Zum Klang von Horn und Leiern
Schwingt die Axt, werft den Speer.
Holdwin dich feiern wir.
Bei Flammenschein am Grauen See
Der Vogel, der dort brannte
Bracht Tod mit Flammenhand
Docht der Fürst der nicht wankte
Drum marschier wer kämpfen kann
Zum Klang von Horn und Leiern
Schwingt die Axt, werft den Speer.
Blasius dich feiern wir.“
So wälzte sich die Koscher Reserve mit raschem Schritt auf die Stelle zu, an der vor kurzem noch die linke Flanke gestanden hatte. Dabei bildeten sie einen kompakten Haufen aus blitzendem Stahl und über all dem wehte der Dachs Sindelsaums. Fast schien es, als würde das sonst so niedliche Wappentier seine Zähne entblößen.
„Ha! Der Eisensteiner! Hagen hätte es wissen müssen, dass er sich auf diesen Buben nicht verlassen kann!“
Baronin Derya sprach aus, was viele der Parteigänger Angronds dachten, als sich schon nach wenigen Augenblicken eine große Lücke in der Formation der Gegner auftat.
'Es könnte aber auch eine waghalsige List sein', überlegte Ritter Koromar, 'um die Reihen Angronds auseinander zu ziehen'.
Der Baron von Eisenstein galt zwar als unzuverlässig, doch wusste der Gratenfelser nicht, welchen Ruf die beiden Vögte besaßen. Gut möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich, dass sie der Sache Hagens treu waren und ein geschicktes Manöver ausführten, um die zahlenmäßige Unterlegenheit der Angrondverbündeten früh auszugleichen.
Bevor er aber noch diesen Gedanken weitergeben konnte, nahm die Sturmfelserin das Heft des Handelns in die Hand.
„Das ist unsere Gelegenheit!“, rief sie den sie umgebenden, noch unschlüssigen Reitern zu, „Lasst sie uns ergreifen! Wir stoßen bis zur Lücke vor und werden Tumult in die östliche Flanke des Feindes tragen! Mir nach!“
Die sonst so fröhliche Abenteurernatur riss den Schildarm nach oben, damit die um sie gescharten Gefolgsleute erkennen konnten, dass die zuvor besprochene, keilförmige Angriffsformation einzunehmen sei. Mit einem Tritt in die Flanken ihres Rosses preschte sie los. Koromar zögerte nicht und gab auch Rambert die Sporen. Der Rappe kam anfänglich aufgrund der Rüstung und der beruhigenden Kräuter nicht so schnell voran wie gewohnt, holte dann aber auf. Nach wenigen Augenblicken galoppierte das Schlachtross des Zellners eine Schweiflänge hinter Deryas.
Mit geübter Hand wuchtete der Ritter aus Urbeltor die drei Schritt lange Kriegslanze aus der Sattelbefestigung in Angriffshaltung und hielt durch die Sehschlitze des Visiers Ausschau nach einem würdigen Gegner. In jenem Bereich, zu dem Derya ihre Mitstreiter in weitem Bogen führte, konnte er auf diese Entfernung und inmitten des aufwehenden Staubs zuerst allein den Wappenschild Alvide von Eichentals ausmachen; ansonsten schienen dort nur Fußtruppen in die Schlacht zu rennen.
Die Baronin von Sindelsaum musste die Befehligerin dieses Abschnitts sein. Damit würde auf sie allen Regeln rondrianischen Gefechts wohl Deryas Wahl als erste Gegnerin fallen. Hoffentlich war die Sturmfelserin der koscher Adeligen gewachsen! Um sich selbst hätte Koromar sich keine Sorgen gemacht – er hatte Alvide bei Hagens Krönungsturney erlebt und fürchtete weder Lanzengang noch Schwertspiel mit ihr. Aber Derya...?
Seine dahineilenden Gedanken kehrten zum Jetzt und Hier zurück. Die Hälfte der Strecke bis zur zerfasernden rechten Flanke von Hagens Heer war zurückgelegt. Gleich würden die Schützen ihren Teil des Blutzolls fordern.
'Herrin Rondra, schütze mich vor Verstümmelung und Tod', sandte Koromar ein halblautes Stoßgebet in seinen vom Donnern der Pferdehufe dröhnenden Helm.
Bernhelm von Lîfstein, der neben seiner Lehensherrin und Tochter seines verstorbenen Freundes ritt, führte die Landwehr seines Neffen und die der Baronie Ambelmund gerade vorwärts. Langsam und gemächlich bewegte sich die rechte Flanke von Angronds Heer auf die linke Flanke der Gegner zu.
Der alte Junker schaute währenddessen nach links und beobachtete, wie die Reihen der Ritter aufeinander trafen. Auch die Mitglieder der Landwehr schauten, teils angsterfüllt, teils mutig, zu und beobachteten das Schauspiel, während sie vorrückten.
Auch die junge Baronin von Ambelmund verfolgte das Geschehen in der Mitte des Schlachtfelds, waren die eigenen Gegner doch noch weiter entfernt, da die Landwehr aus Tommelbeuge, Meilingen, Liepenstein, Lyngwyn und Ambelmund deutlich langsamer vorrückte.
„Hochgeboren schaut!“
Alinde von Lîfstein, die Schwester Darians und Nichte Bernhelms, deutete auf die gegnerische Flanke, die vor ihnen lag. Wunnemine und Bernhelm schauten kurz auf den Weibel und folgten dann dessen Arm. Bernhelm fiel die Kinnlade herunter, als er sah, was dort vor sich ging…
Die gesamte linke Flanke von Hagens Heer zog sich zurück.
Die Gedanken im Kopf des schlachterprobten Kämpen rasten: Hatten sie Hagen verraten? War es ein Manöver um Angrond Flanke dazu zu verleiten, ihnen zu folgen?
Neben ihm wirkte Wunnemine leicht erschrocken, war dies doch ihre erste wirkliche Schlacht, an der sie teilnahm und dann auch noch gleich so was. Sie schaute den Freund ihres Vaters, den Kommandeur ihrer Truppen, fragend an.
Während Bernhelm weiter die Gegner beobachtete, wie sie sich zurückzogen, überlegte er immer noch fieberhaft, was sie damit bewirken wollten.
Links von ihnen brach eine kleine Gruppe, an die dreißig Reiter aus der Ritterschar aus und ritt genau in die Lücke, die Flanke um die beiden Vögte und den Baron von Eisenstein hinterlassen hatten.
Der Junker zu Lîfstein fluchte lautstark, als er das Banner erkannte, das knapp hinter der Reiterin, die sich an die Spitze der Gruppe gesetzt hatte, wehte. Dieses Banner hatte schon einmal gesehen, vor Jahren in der Schlacht auf Crumolds Auen. Dort hatte die Besitzerin des Wappens, das auf dem Banner prankte, das Kommando über ein Teil des nordmärkischen Heeres an sich gerissen und hatte es gegen die Albernier geführt. Dabei hatten sie einige Verluste erlitten, die nicht hätten sein müssen. Es war unschwer zu erkennen, auf wen sie der kleine Trupp zu bewegte… auf die Reserve des gegnerischen Heeres, das gut das Zehnfache an Männern hatte. Das wirklich schlimme daran war, dass es sich bei den Männern nicht um Landwehr handelte, sondern um professionelle Kämpfer, die die kleinen Ritterschar ganz schnell in Stücke hauen würde.
Bernhelm hämmerte seine Sporen in die Seite seines Rosses und bewegte sich ein wenig vor die eigene Schlachtreihe.
„SEHT! SCHAUT EUCH DEN MUT DER BARONIN VON TOMMELBEUGE AN, SIE GREIFT EINE ÜBERMACHT AN! ZEIGEN WIR IHR, DASS DIE LANDWEHR MUT HAT UND SICH NICHT SCHEUT SIE ZU UNTERSTÜTZEN!
Bernhelm wusste, dass er nicht der ranghöchste Adlige in der Flanke war, wohl aber einer der Kampferprobtesten. In Gesichtern einiger anderer Adliger sah er die Gedanken widerspiegeln, die ihm auch durch den Kopf geschossen waren. So dass er mit seiner kurzen Rede fort fuhr.
„AUF IHR WACKEREN STREITER DER NORDMARKEN, VERTREIBEN WIR DIE FREMDEN VOM BODEN DOHLENFELDES, VOM BODEN DER NORDMARKEN! FÜR DIE NORDMARKEN, DOHLENFELDE UND BARON ANGROND!!!“
Er wendete sein Pferd wieder in Richtung der Gegner und deutete mit dem Schwert auf diese. Hinter ihm nahmen erst seine eigenen Männer und Frauen und die Ambelmunds, den Ruf auf. Es dauerte nicht lange, bis fast die gesamte Flanke den Schlachtruf aufgenommen hatte und sich schneller, aber immer noch ungeordnet, bewegten, um Derya von Sturmfels zur Hilfe, die sie wahrscheinlich bald benötigen würde, zu eilen.
Wunnemine von Fadersberg hatte sich neben den Herrn vom Lîfstein gesetzt und führte mit ihm dir Truppen vorwärts. Dabei bemerkte sie nicht den fast flehenden Blick des alten Kämpen der hinter die eigenen Reihen flog. Zu der eigen Reserve….dort wo sein Neffe mit seinen Söldnern darauf wartet in die Schlacht eingreifen zu können.
Der Blick Bernhelms glitt zum Himmel.
„Rondra, bitte lass meinen Neffen die richtige Entscheidung treffen und schnell in die Schlacht eingreifen!“
Sein Blick senkte sich, während er das Visier schloss, so dass er nicht sah, was hinter der rechten Flanke vor sich ging.
Darian beobachtete mit dem Teil der Reserve, die unter seinem Kommando stand, wie sich die beiden Vögte und der Eisensteiner Baron feige zurückzogen. Er sah, wie die Baronin von Tommelbeuge ihre kleine Reiterschar gegen Hagens Reserve, die sich in Bewegung gesetzt hatte führte. Sein Blick wanderte weiter zu der Landwehr vor ihm, die nun ihre Schritte beschleunigten. Vor diesen meinte er seinen Onkel und die junge Baronin von Ambelmund zu sehen, die sich, wie einige andere Adlige, vor die Schlachtreihe gesetzt hatten.
Ein weiterer Blick auf die Reserve Hagens genügte um zu wissen, wie das ausgehen würde. Das Massaker auf Crumolds Auen würde sich mit diesem hier messen können.
Darians Blick wanderte zu seinem Lehensherrn, der das Heer führte und wieder zu den Gegnern.
In den Augen des Edlen von Schrazelroth wich das Grübeln einem entschlossenen Blick, er hatte eine Entscheidung getroffen.
„GERION, VORRÜCKEN! Helft der Landwehr, sie wird nicht lange gegen die Kämpfer der gegnerischen Reserve stand halten!“
Der Hauptmann der Söldner deutete an, dass er verstanden hatte. Er brüllte Befehle, die von seinen Weibeln aufgenommen wurden.
Kurz darauf war der Klang von genagelten Stiefeln, die im gleichmäßigen Takt auf den Boden trafen zu hören, als sich die Hellebardiere der Schwarzen Adler in Bewegung setzten um in die Schlacht ein zu greifen.
Hinter ihnen schaute Darian noch einmal zu Garmwart.
„Selbst mit meinen Jungs wird die Flanke wahrscheinlich nicht halten. Du willst doch nicht hier warten und schauen, wie die Sache ausgeht oder?“ fragte Dartan di Salsavûr, der immer noch mit seinem Ross neben Darian stand und diesen gerade ebenso fragend anschaute.
„Nein! Werde ich nicht, möge es mir mein Lehensherr verzeihen, aber ich werde nicht zu schauen, wie Landwehr abermals von professionellen Kämpfern in Stücke gehauen wird. Vorwärts!“
Mit einem Gesichtsausdruck, der mehr aussagte, als alle Worte schloss der Edle von Schrazelroth das Visier seines Helms und zog seinen Rabenschnabel. Neben ihm grinste der Condottiere der Schwarzen Adler wölfisch. Endlich konnten seine Jungs zeigen, weswegen sie angeheuert wurden. Dartan zog seinen Kusliker Säbel und riss ihn in die Höhe.
„PRO GLORIA ET PECUNIA!“
Der Condottiere brüllte den Schlachtruf seiner Einheit und gab seinem Ross die Sporen damit er zu seinem Auftraggeber aufschließen konnte. Die berittenen Söldner nahmen den Ruf ihres Anführers auf und der Boden erbebte, als sich die schwer gepanzerten Reiter in Bewegung setzten.