Ratsherren-Humpen geschändet!: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Keine Gnade für Scherzbolde'''
 
 
ANGBAR. Wie tief der Schreck bei den Zunftvorstehern sitzt, zeigt sich auch daran, dass der sonst eigentlich recht tolerante Rat mit deutlicher Strenge gegen einen Bänkelsänger verfahren ist, der von dem Vorfall mit den Ratten Wind bekommen und ihn in seine Possen eingebaut hatte.
 
 
So erging er sich zwischen seinen Liedern und Gedichten in Spötteleien, darunter das Wortspiel, dass man bei Haubinger kein Rats-Bräu bekomme, sondern Ratz-Bräu. („Ratze“ ist bekanntlich ein volkstümlicher Ausdruck für Ratte.) Hätte er dergleichen in der [[Ortsnennung ist::Neue Bastey|Neuen Bastey]], etwa im [[Ortsnennung ist::Pfeffersack]] oder [[Ortsnennung ist::Hinkefuß]] getan, hätte wohl kein Hahn danach gekräht. Aber am hellichten Tage auf dem Neumarkt, just, als die Herren [[Nebendarsteller ist::Odoardo Markwardt]] und [[Nebendarsteller ist::Anghalm Eisenstrunk]] des Weges kamen - das ist etwas anderes. Gerade, als der Scherzbold seine Zuhörer fragte, was denn der Unterschied zwischen einem Bierhumpen und einer Rattenfalle sei, legten sich ihm zwei schwere Pranken auf die Schultern, und er ward abgeführt und zu zwei Stunden Pranger verurteilt - zu mehr nicht, da er erwiesenermaßen zum Zeitpunkt der „Rattenplage“ nicht in der Stadt gewesen war.
 
 
 
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Sicherlich die unwahrscheinlichste Variante, wie schon Ratsherr Wackertopf bemerkt hat. Was sollte ein Geweihter des finsteren Gottes damit bezwecken? Doch vielleicht ist der Täter ein Irrer, der sich nur als Priester wähnt und einen hanebüchenen Plan zusammenfabuliert hat?
 
Sicherlich die unwahrscheinlichste Variante, wie schon Ratsherr Wackertopf bemerkt hat. Was sollte ein Geweihter des finsteren Gottes damit bezwecken? Doch vielleicht ist der Täter ein Irrer, der sich nur als Priester wähnt und einen hanebüchenen Plan zusammenfabuliert hat?

Version vom 25. März 2021, 20:28 Uhr


Kosch-Kurier36-.gif

Ausgabe Nummer 55 - Rondra 1035 BF

Ratsherren-Humpen geschändet!

Dummer Streich oder unheiliges Treiben?


ANGBAR. Als sich die Angbarer Zunftherren nach der Versammlung vom ersten Rohalstag im Peraine 1034 zum traditionellen Mahl im Ratskeller setzen wollten, wurden sie durch einen schrillen Schrei aufgeschreckt. In der Küche fanden sie die Schankmaid Salmissa besinnungslos vor dem Humpenschrank liegen. In diesem wuchtigen Eichenschrank bewahrt der Kellerwirt Binsbart Haubinger die Trinkgefässe der Ratsmitglieder auf, allesamt reich verziert, meist mit Namensgravur und oft alte Familienerbstücke. Phexseidank waren die Humpen noch alle da, säuberlich auf den Tablaren des Schranks aufgereiht – doch in jedem steckte kopfüber eine tote Ratte. Die Schwänze der Tiere waren kunstvoll um die Henkel geknotet.

„Der Appetit ist uns natürlich allen gleich vergangen“, berichtete Alma Schratmaul, Zunfträtin der Fenstermacher, gegenüber dem KOSCH-KURIER. Stattdessen habe sich, während noch der Apothekermeister Olber Bocksaum nach der armen Schankmaid schaute, eine hitzige Diskussion entsponnen, was nun zu tun sei. Laut Meisterin Schratmaul wollten die einen die Kadaver sofort entfernen und verbrennen, während andere meinten, man solle nichts anfassen, bis ein Praiote sich die Sache angesehen hätte. Auch nach der berühmten Spürnase von Väterchen Nirwulf Sohn des Negromon wurde gerufen. Ratsherrin Gidiane Caramos hätte gar einen Rohalswächter beigezogen, doch blieb sie allein mit dieser Forderung. Wie so oft wurde sich der Rat nicht einig, so dass man Wirt Haubinger schliesslich eine Liste übergab, welche Humpen er leeren und reinigen solle, welche zur Einsegnung dem Travia- oder Ingerimmtempel übergeben, welche gleich mit der Ratte in die Kerichtgrube werfen und welche gar zu Händen der Stadtgarde oder der Inquisition aufbewahren. Bisher kam es allerdings nach Informationen des KOSCH-KURIERS zu keiner offiziellen Untersuchung des unge- heuerlichen Vorfalls.

Damit unzufrieden, hat Ratsherr Metzel Wackertopf von der Kannenmacherzunft einen Anschlag an der Neuwen Mûr angezettelt. Für jeden nützlichen Hinweis zur Aufklärung der Untat verspricht er zwölf Si bertaler zu zahlen. Auf Anfrage des KURIERS äusserte er auch gleich ein paar Vermutungen:

„Nuja, wer Ratten sieht, denkt natürlich gleich an den Praiosseibeiuns! Mögen die Zwölfe verhüten, dass sich solch unheiliges Gesindel tatsächlich im schönen Angbar herumtreibt. Aber im Vertrauen, was hätte denn so ein Kultist davon, ein paar Humpen zu besudeln, und seien sie noch so prächtig... Da drängen sich mir weltlichere Verdachte auf. Ich bin gewiss kein Nirwulf, aber ich denke da an einige Damen und Herren, die sich in jüngerer Zeit von Ratsentscheiden ungerecht behandelt fühlten. Ein Racheakt, vielleicht auch gar nicht gegen uns gerichtet, sondern gegen den Wirt? Jemand müsste sich auch mal die Schanksleute genauer ansehen, bei Ingerimm!“ Auf der Straße kam dem KOSCH-KURIER zudem das Gerücht zu Ohren, um den Neumarkt seien in jüngerer Zeit öfters Kobolde gesichtet worden. Entpuppt sich das Ganze am Ende bloss als übler Scherz?


Stordian Mönchlinger



Meisterinformationen

Szenariovorschläge zum Artikel „Ratsherren-Humpen geschändet“

Im Rahmen des KOSCH-KURIERs wird dieser seltsame Fall nicht aufgeklärt werden – das sollen Helden übernehmen! Hier einige Vorschläge, wie sie vorgehen könnten:

  • Wie kam der Täter in den Ratskeller? Man muss das Personal befragen. Vermutlich wurde jemand bestochen, oder ein Schlüssel wurde entwendet.
  • Woher kamen die Ratten? Vom Seeufer, aus den Minen im Hügel Braxod oder aus den Kanalstollen? Vielleicht haben die Dämmrigen, die nächtlichen Straßenfeger Angbars, etwas gesehen – oder war der Täter gar einer von ihnen?
  • Was wissen die Opfer? Helden von höherem Sozialstatus können sich stundenlang mit den Zuftmeistern unterhalten. Fast jeder hat seine eigene Theorie zu der Sache und zudem eine Menge Klatsch loszuwerden.
  • Was sagt die Magie? Hellsicht ist für die Ermittlungen sehr nützlich, aber von manchen nicht gern gesehen. Es braucht einige Überzeugungskraft, bis der Wirt die Helden im Ratskeller - gar auf die Humpen - Zauber sprechen lässt. Das Ergebnis hängt natürlich davon ab, wen der Meister zum Täter erkoren hat.


Mögliche Hintermänner und Motive könnten sein:

Sicherlich die unwahrscheinlichste Variante, wie schon Ratsherr Wackertopf bemerkt hat. Was sollte ein Geweihter des finsteren Gottes damit bezwecken? Doch vielleicht ist der Täter ein Irrer, der sich nur als Priester wähnt und einen hanebüchenen Plan zusammenfabuliert hat?


  • Furcht und Schrecken

Ein Feind Angbars oder des Kosch könnte damit eine Kampagne begonnen haben, mit der er die Bevölkerung verunsichern will. Die Borbaradianerin Charissia oder die Finsterzwerge sind wohl die naheliegendsten Drahtzieher.


  • Rache am Rat

Die Zunftherren haben jemandem übel mitgespielt, ihn durch ihre Beschlüsse in den Ruin getrieben. Gut möglich, dass diese Person nun zu den Dämmrigen gehört. Ein passender Kandidat ist der ehemalige Wirt Bork Brackbier, der mit falschem Maß ausschenkte und deshalb aus der Zunft verstoßen wurde (Patrizier und Diebesbanden, S. 63).


  • Rache am Wirt

Ein wandernder Schmiedgeselle aus dem Außerkosch hat sich in die schöne Tochter Binsbart Haubingers verliebt, doch dieser wies sein Werben mit groben Worten ab. Nachdem sich seine Angebetete dem Willen des Vaters unterordnete, kochte der Geselle vor Zorn. Er hält es für sehr schlau, wie er mit den Ratten den Verdacht auf namenloses Gesindel gelenkt hat.


  • Schlechte Scherze

War es wirklich ein Kobold, der die Humpen geschändet hat? Dann sind zwei Dinge zu vermuten. Erstens, dass bald weitere Streiche dieser Art folgen werden. Zweitens, dass den Kobold ein böses Erlebnis zu so finsterem Humor getrieben hat. An den Helden liegt es, ihn wieder aufzumuntern – wenn sie ihn erst mal gestellt haben.