Neulich in Sindelsaum - Ein Besuch in Barabein

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Ende Rondra 1047 BF, Dachsbau

„Warum bezahlen wir eigentlich noch Roglom als Burgvogt zu Barabein?“, wunderte sich Perainhild von Leihenhof. „Die Burg ist doch vor Jahren abgebrannt und seither nicht mehr wieder aufgebaut worden.“ „Echt? Das war mir noch gar nicht aufgefallen.“ Überrascht kratzte sich Halmar am Hals. Normalerweise würde er jetzt Grimwulf, den Verwalter der Baronie rufen, aber der war gerade in Angbar.

Drum machten Halmar und Perainhild sich auf zur Senfmühle in Hügelsaum, um Halmar Vater und Vorgänger Erlan zu besuchen. Der war damit beschäftigt, gemeinsam mit seinem Pagen Idamil verschiedene Neukreationen an Senf zu probieren. Das wollte er natürlich ungern unterbrechen und so probierten Perainhild und Halmar mit. Eine Kreation, die mit Salz „verfeinert“ worden war, wurde als ungenießbar zurückgewiesen, aber die Version mit Honig war schon ganz gut, wenngleich noch nicht perfekt.

Als die Probe schließlich vorbei war, lenkte Perainhild das Gespräch auf Roglom. "Ach, das hatte ich bei der Übergabe vergessen zu erzählen." Kurz überlegte Erlan und lächelte dann. "Am besten schaut ihr euch Barabein vor Ort noch einmal selber an. Garosch kann dir alles vor Ort zeigen." Mehr ließ er nicht aus sich heraus bekommen und so machte sich das Ehepaar tatsächlich am nächsten Tag auf nach Barabein. Zur Mittagszeit erreichten sie den Ort und kehrten im "Oberst Murgrim" ein. Garosch, der Dorfvorsteher und zugleich Oberwaibel der Barabeiner Gleventräger, tischte ihnen einen leckeren Linseneintopf auf, bevor er sie zur Burgruine selbst brachte.

Der Burggraben wirkte noch wie eh und je, aber die Mauern hatten sicherlich schon bessere Zeiten hinter sich gehabt. Zwar standen sie zum Großteil noch, waren aber nach wie vor von Ruß geschwärzt. Im Innenhof war das Bild einmal extremer. Der Bergfried war beim Brand eingestürzt und hatte damals Halmars Schwester Firuna unter sich begraben. Die traurigen Gedanken an seine Schwester waren wohl auch der Grund, warum Halmar die Burgruine bisher gemieden hatte. Auch die anderen Gebäude waren schwer beschädigt.

Aus der Ruine des Bergfrieds spazierte jedoch Roglom, der Burgvogt auf die beiden zu. Die vier Leute begrüßten sich auf Rogolan und dann brachte Roglom das junge Baronspaar ins Innere des verkohlten Bergfrieds und führte sie in den Keller. Es ging durch mehrere schwere Türen, die teilweise mit Schiesscharten versehen waren, dann standen sie im Keller des Bergfriedes, der den Brand offensichtlich unbeschadet überstanden hatte. "Ich habe die letzten Jahre über die kleinen Schäden am Keller ausgebessert. Er ist nach wie vor nutzbar, wäre im Notfall also auch als Rückzugsort oder zur Verteidigung nutzbar.", erklärte Roglom. "Selbst die Barabeiner wissen nicht, dass dem so ist. Sie denken, dass ich etwas verrückt geworden bin und dass die Burg von Geistern beseelt ist."

"Sagte da jemand Geist?", sprach eine durchscheinende Gestalt und stand plötzlich neben Halmar. Halmar kannte den Geist des Barons Streithelm noch aus früheren Jahren, aber trotzdem fuhr ihm der Schreck in die Knochen.

Der Geist lachte. "Falls sich manchmal jemand hierher verirrt, dann tobe ich mich aus. Habt ihr eigentlich immer noch die Probleme mit den Salzmärkern? Ich habe da ein paar Ideen."

Die nächste halbe Stunde brachte das Baronspaar damit zu, wie ihnen ein Geist erklärte, wie man auf überaus grausame und extreme Weise mit den Salzmärkern zu verfahren hätte. Derweil zeigte ihnen Roglom die Waffenkammer, den Brunnen und eine Vorratskammer, sowie einen Raum, in dem neben Roglom sicher noch etliche andere Leute übernachten könnten.

Dann öffnete Roglom eine Luke und führte das Baronspaar in einen unterirdischen Gang. "Den habe ich vor ein paar Jahren angefangen", erklärte der Zwerg. "Wird noch eine Weile dauern, bis er in dem kleinen Wäldchen vor dem Ort rauskommt, aber es geht ganz gut voran." Sie gingen eine ganze Weile durch den Gang, der allerdings eher für Zwerge ausgelegt war. Halmar war etwas klaustrophobisch zu Mute, vor allem weil der Geist nach wie vor resümierte, wie man mit den Salzmarkern zu verfahren habe. Ihnen sah er die Besatzung der Burg von 1035 BF offensichtlich nach wie vor nicht nach.

Halmar und Perainhild waren froh, als sie endlich wieder im Keller standen. Sie bedankten sich bei Roglom und versprachen seinen Sold natürlich weiterhin zu bezahlen. Der Zwerg nickte und nahm ihnen ein Versprechen ab, niemandem von diesem Geheimnis zu erzählen. "Wenn die Drachen kommen, wird es noch nützlich sein.", erklärte der Zwerg. Halmar und Perainhild waren sich mit den Drachen zwar nicht so sicher, aber nützlich konnte es dennoch nochmal werden.