Der Bund von Dachs und Einhorn - Andergaster Treue

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Zwingenberg, 1034
Epilog

Roban von Treublatt grinste hämisch, als er den Ausführungen seines Schreibers zuhörte.
„Der Sindelsaumer läßt also erneut fragen, wo denn das versprochene Gold sei?“ Der Schreiber nickte unsicher.
Roban brach in lauthalses Gelächter aus, was den jungen Schreiber mehr erschreckte, als wenn der Vogt mit einer Streitaxt auf ihn losgegangen wäre. Der Schreiber fasste seinen ganzen Mut zusammen und fuhr fort. „Auch läßt er mitteilen, dass das Handelshaus Beutelstein seinem rechtmäßigen Erben übergeben wurde und Ihr damit keine Anteile an dem Handelshaus erhalten könnt.“
„WAS?“ brüllte Roban. „DER HUND WAGT, ES MICH ZU BETRÜGEN.“ Roban sprang auf und lief wie Bär im Käfig im Zimmer auf und ab.
Der Schreiber wagte, einen Einwurf zu machen. „Aber wir haben unseren Teil der Abmachung doch auch nicht erfüllt.“
Roban blickte den Schreiber wütend an. „Unser Wechsel wurde von diesen Wegelagerern am Trolleck gestohlen, aber der Sindelsaumer meint, uns hier über den Tisch ziehen zu können, aber da hat er sich getäuscht.“
„Meint ihr nicht, dass er nur das Richtige getan hat? Außerdem können wir ihm doch einfach einen neuen Wechsel schicken. Die Räuber werden ihn ja kaum bei den Stippwitzens eingelöst haben.“ warf der Schreiber ein.
Verdutzt blickte Roban den Schreiber an: „Mir ist doch egal, ob das rechtlich so richtig ist. Ich will mein Gold.“ Den Hinweis zu dem Wechsel hatte Roban gänzlich übergangen. Er dachte ja gar nicht daran, seine Pläne mit diesem Wurm zu teilen. Nachdenklich studierte Roban das Gesicht des Schreibers. „Du bist nützlich. Aus dir spricht die Stimme der Einfalt.“
Roban hatte sich beruhigt. Es nutze nichts, durch das Zimmer zu toben und er war ja schließlich keine fünfzig mehr. Doch das würde er sich merken.
Damals, als sie die Truppen für Dohlenfelde geworben hatten, hatten Roban und Erlan ausgemacht, sich gegenseitig zu unterstützen. Roban hatte das Handelshaus Beutelstein ans Messer geliefert, Kontakte zu Söldnern spielen lassen und Gold versprochen, und alles was er dafür haben wollte, war ein Anteil an dem Handelshaus und einen Gefallen. Die Anteile waren nun weg, aber den Gefallen hatte er noch. Aber noch würde er ihn nicht verlangen. Dafür war es zu früh. Erst einmal galt es herauszufinden, was der Sindelsaumer plante.
„Ist ein Brief von „Wenzelaus“ dabei?“, erkundigte sich der Fürstenhorter Vogt.
Kurz blätterte der Schreiber, doch dann holte er einen Brief hervor. „Ja. Ich wollte ihn schon wegwerfen.“
„Wegwerfen?“, echote Roban „Bist du verrückt? Der ist von einem meiner Agenten. Gib her das Ding.“ Sprachs und riss dem Schreiber den Brief aus der Hand. Eilig überflog Roban die Zeilen und grinste dann. „Na also. Der Sindelsaumer tut sich mit den Kargenern zusammen, um Voltan im Amt zu halten. Sie glauben, das wäre besser für die Grafschaft. Das werden wir ja sehen.
Schreiber! Setz einen Brief nach Salzmarken auf und ladt Angbart ein, uns hier zu besuchen. Wollen doch mal sehen, ob wir den Falkenhager nicht loswerden können. Wäre ja gelacht!“