Porquid von Ferdok: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. Mai 2017, 20:31 Uhr

Porquid von Ferdok
Titel: Graf von Ferdok, (selbsternannter) Kaiser und Fürst von Kosch
Amtszeit: 896 - 934 Graf von Ferdok,
915 - 934 "Kaiser" und "Fürst"
Tsatag: 868 BF
Boronstag: 934 BF
Alter: 66 Jahre
Kurzcharakteristik: anfangs reichstreuer Patriot, schließlich skrupelloser Thronräuber
Wohnort: Dreikronenburg zu Ferdok
Status: NSC

Beschreibung

Graf von Ferdok, selbsternannter Fürst von Kosch und Kaiser in der Kaiserlosen Zeit.

Rottete beim Saustechen das Fürstenhaus vom Eberstamm fast völlig aus und gilt im Kosch bis heute als Inbegriff des blutrünstigen Thronräubers.

Werdegang

Porquid der junge Ritter

In jungen Jahren galt Porquid, der Erbprinz seiner gräflichen Mutter, als Träger großer Hoffnungen. Schon während seiner Knappschaft im Garetischen galt er als aufrechter Streiter mit feurigem Blut. Reichstreu, standhaft und klug vermochte er es rasch viele Freunde zu machen. In vielen Turnieren stritt er als erfolgreicher Rittersmann und nicht wenige Jungfrauen hätten sich von ihm gerne freien lassen. Doch in seiner frühen Zeit stand sein Sinn eher danach seine Lanze zu erproben als sich fest zu binden. Seine Mutter ließ ihn gewähren, bis sie 896 BF unerwartet starb und ihr junger Sohn auf den Grafenthron von Ferdok folgte. Auch hier erwies er sich als begabt und erwarb sich rasch die Achtung seines Volkes.

Porquid der reichstreue Rebell

Inmitten der Kaiserlosen Zeiten:

910 BF liegt das Reich schon seit acht langen Jahren ohne Kaiser brach. Tedesco von Perricum sollte als Reichsverweser in dieser Zeit die Lande einen und einen neuen Kaiser finden, doch scheint er selbst gefallen an der Macht gefunden zu haben. Es beginnt sich mehr und mehr Unmut auszubreiten. Porquid pflegt gute Kontakte zu garetischen Adeligen, die schon von Rebellion predigen und einen Umsturz im Sinn haben. Mit Eifer schließt er sich dieser Auffassung an und überzeugt auch seinen Freund Berndrich vom Eberstamm, den Erbprinzen des Kosch. Doch dessen Aufforderung an seinen Vater, Fürst Alphak bleibt fruchtlos - zu sehr fühlt dieser sich an seinen Eid an den Reichsverweser gebunden, so dass er jeglichen Aufstand verbietet. Pflichtschuldig übt sich Porquid in gehorsam und muss mit ansehen, wie derweil viele seiner garetischen Freunde durch Tedescos Getreue fallen.

Erst als auch Fürst Alphaks Freund und Vertrauter Hornbrecht zuerst unter Tedescos Befehl die Angenburg angreift und dann vom Reichsverweser in Gareth verhaftet wird, fällt der Widerstand des alten Fürsten. Er erlaubt seinem Sohn Berndrich und seinem Lehnsmann Porquid endlich ihren Willen. Sogleich schließen sie sich dem Landgrafen Wulfhas von Gratenfels an, dem hoffnungsvollsten Rebellen jener Tage.

Gemeinsam mit dem Landgrafen ziehen sie 914 BF gen Gareth. Doch der Versuch schlägt fehl, weil darpatische Truppen dem bedrängten Reichsverweser zu Hilfe eilen. Der Rückzug gerät zu heilloser Flucht - die Blutmeilen nach Ferdok. Auch der Erbprinz Berndrich, der mit seinen Leuten den Rückzug deckte, fällt in Sichtweite der Stadtmauern von Ferdok. Als sein Vater Fürst Alphak davon erfährt, macht er in bitterem Gram Porquid für den Tod seines Sohnes verantwortlich und zieht sich trauernd auf Fürstenhort zurück.

Der Bruch zwischen dem Fürsten und seinem Grafen

Zu Ferdok derweil war Herr Porquid von mancher Sorge geplagt. Noch standen die Rächer Tedescos vor seinen Toren, und machten sich daran, die Vorstadt Fährhafen zu plündern, die außerhalb der Befestigungen lag. Da musst der Graf Kriegsknechte des Gratenfelsers in seinen Sold nehmen, um die Gegner zu vertreiben, denn die Garde allein war nicht genug, da ein Großteil des Regimentes in der Ferne in Garnision lag. Zudem wollten die Reiterinnen ihm nicht recht gehorchen, da sie allein Fürst und Kaiser ergeben waren. Kaum war jedoch die Gefahr durch die Angreifer gebannt, bahnte sich neues Unheil an. Die Söldlinge nämlich benahmen sich gar ungenierlich und holten sich ihren Sold selbst in den Häusern der Bürger und auf den Feldern der Bauern, als der Graf mit ihren Hauptleuten in einen Streit geriet ob des Goldes, das zu zahlen war für die Waffenhilfe. So waren die Ferdoker nach ihrem Fürsten die ersten im Kosch, über die das Leid eines Reiches ohne Herrscher kam. Der Graf sandte einen Boten gen Fürstenhort, dass Herr Alphak den Reiterinnen strengen Befehl senden möge, ohne das je einen Antwort kam. Sei es, dass der Fürst nie den Wortlaut der Botschaft vernahm, sei es, dass er aus Zorn oder Trauer eine Antwort verwehrte – niemand vermag dies heute zu sagen. Graf Porquid war darob aufs äußerste erbost, doch kam er schließlich mit den Söldlingen überein, und nahm sie alle in seinen Dienst.

Porquid aber kam ins Grübeln, da er über so viele Söldinge gebot wie nie zuvor, und der Fürst tatenlos auf seiner Feste weilte. Mehr noch, von seinen garetischen Freunden hörte er Gerüchte, dass ein geheimer Pakt geschlossen ward zwischen Kunibrand von Ehrenstein und den Liebfeldern - der den Kosch dem Lieblichen Feld zuschlagen sollte. Mehr noch, die Untätigkeit Fürst Alphaks sah er als Zeichen, dass dieser dem Schandvertrag insgeheim zustimmte. Die alte Ordnung galt nicht mehr seit Kaiser Valpos Tod, und Aufruhr herrschte allerorten. So ward der Graf von verderbter Gier nach Macht ergriffen, und verschwor sich mit seinem Oheim, der der heil‘gen Halle des Praios zu Ferdok vorstand. Jener ward ebenso verblendet, denn auch ihn gelüstete es nach mehr. All seine heiligen Eide und Schwüre vergaß er, und ließ öffentlich kundtun, dass ein Fürst, der seine Lehnspflichten nicht erfülle und seinen Vasallen zur Seite stehe, wenn diese in Not gerieten oder Feinde sie bedrohten, all ihre Rechte verwirkt hätten, und Praios selbst jene schütze, die sich wider sie erheben. Der Eberstamm hätte eben dies getan, sei ein Tyrann der sein Volk und das Reich Rauls verrate und müsse gestürzt werden. Sodann rief Graf Porquid nach seinen Vasallen, und mit ihnen und seinem Söldlingsheer zog er auf Angbar, der Hauptstadt, zu. Und viele Ritter folgten ihm, die den Worten des Ferdokers Glauben schenkten oder denen der Sinn nach Kampf und Beute höher galt als die Treue zu ihrem Fürsten. So erschienen sie vor der Capitale zur Phexenzeit, und erstürmten das Garether Tor mit Waffengewalt. Manch Angbarer glaubte den Gerüchten vom Verrat des Fürsten, der den Kosch ans Liebliche Feld verschachern wollte und sah Porquid als Retter.


Nachdem sich Angbar Porquid nahezu kampflos unterwarf (was man bis heute als Tag der Schande in Angbar totschweigt), gab es kein Halten mehr: Porquid schlug ein kleines Heer fürstlicher Getreuer unter Prinz Answart vom Eberstamm bei Kargen und belagerte bald darauf Burg Fürstenhort. Die fürstliche Feste fiel schließlich durch Verrat und Zauberei. Dem später als "Saustechen" bekanntgewordenen Massaker an der Fürstenfamilie entkam einzig der spätere Fürst Holdwin vom Eberstamm (damals noch ein Kind). Von Größenwahn besessen, rief sich Porquid zum Fürsten aus und ließ sich gar von seinem Oheim in Ferdok zum Kaiser krönen - um das Reich vor der Teilung und den Kosch vor dem Fall ans Liebliche Feld zu bewahren.

Der falsche Kaiser

Seine Herrschaft blieb jedoch auf die heutigen Grafschaften Ferdok und Hügellande beschränkt, der Wengenholmer Graf Wendelhard konnte eine gewisse Unabhängigkeit bewahren. Die anfängliche Achtung vor Porquid und der Glaube an seine reichstreue Redlichkeit erlitt Narben, als die Einzelheiten des blutigen "Saustechens" bekannt wurden. Doch die wenigen, die sich so früh gegen ihn auflehnten, verloren ihr Lehen oder gar ihr Leben und wurden durch Gefolgsleute und Söldlinge Porquids ersetzt, die sich für ihn verdient gemacht hatten. Eine davon, die Söldnerführerin Niam ehelichte er gar um mit ihr eine "Kaiserdynastie" zu gründen.

Doch der Durst des Ferdokers nach Ruhm schien gerade erst geweckt worden zu sein. Rasch wollte er das "Reich retten" und jene Lande, die ans Liebliche Feld fallen sollten unter seine Herrschaft zwingen. Doch die am Quellpass (918 BF) ging an die überlegenen Nordmärkischen Truppen verloren. Porquid konnte seinen Rückzug am Quellpass nur durch die Geiselnahme Khoras von Albenhus, der Nichte der Albenhuser Gräfin, decken. Doch das erhoffte Lösegeld wurde ihm von der Gräfin verweigert - denn Khoras Mutter Rhondara von Albenhus galt als Bastardkind, wenngleich sie selbst behauptete die Tochter eines kaiserlichen Kronprinzen zu sein. Khora brach daraufhin mit ihrer Familie und schloss sich Porquid an, wurde gar dessen Geliebte - was auch seiner Gemahlin Niam nicht lange verborgen blieb.

Als Rhondara im Jahr 920 (ausgerechnet mit Unterstützung der Liebfelder) die Kaiserkrone beanspruchte und auf ihre Abstammung aus dem Haus der Eslamiden verwies, sah Porquid das als willkommene Gelegenheit seinen eigenen Anspruch auf die Kaiserkrone und das Albenhuser Land zu untermauern. Er inszinierte einen angeblichen Giftanschlag, den seine eifersüchtige Frau auf ihn hatte verüben wollen und ließ sie hinrichten. Dann nahm er Rhondaras Tochter und "Kronprinzessin", seine Geliebte Khora von Albenhus, zur Gattin.

Die Niederlagen auf Nordmärker Grund ließen derweil den Rückhalt unter dem koscher Adel weiter schwinden. Immer wieder standen Barone und Ritter gegen den selbsternannten Kaiser und Fürstenmörder auf. Doch zu spät - schon lange schlichen Willkür, Hunger und Tod über das Land. Machthungrige und goldgierige Handlanger Porquids warteten nur darauf, dass sie im Dienste Porquids eine alte Adelsfamilie auslöschen und ihre Ländereien übernehmen konnten - die sie dann zu ihrem Vorteil auspressten. Nur stille Unterwerfung oder beharrliche Tapferkeit bewahrte manch alter Familie ihr Lehen.

Der Anfang vom Ende

Nachdem der Zorn und das Misstrauen zwischen „Kaiserin“ Rhondara von Albenhus und ihrem Gegenkaiser (und Schwiegersohn) Porquid über Jahre geschwelt hatte, wollten sich beide 927 BF bei einem Treffen an der Zwergenpforte aussprechen. Zunächst tauschten sie freundliche Worte, dann Unflätigkeiten aus und forderten schließlich die Unterwerfung des jeweils anderen. Es begann eine Zeit mehrerer Scharmützel, die als Krieg am Großen Fluss in die Geschichte eingingen. Schließlich greift Rhondara mit einer großen Armee an, doch Porquid kann sie in einem letzten verzweifelten Kraftakt in der Schlacht an der Zwergenpforte abwehren. Danach ist seine Schatzkammer jedoch wie leergefegt und viele seiner Vasallen sind den Weg zu Boron angetreten. Porquid benötigte dringend neue Truppen. Als Gegenleistung für die Albuminer Abtretung erhielt Porquid vom Grafen von Thuranien die Andergaster Kerls zur Verfügung gestellt, eine Söldnertruppe, die zu seiner gefürchteten Leibgarde wurde. Zwar gelang es dem Heer der Albenhuserin zeitweise bis Angbar vorzudringen, doch die Gefechte forderten auf beiden Seiten hohen Blutzoll. Die im Lande eingefallenen Zorgan-Pocken taten ihr übriges zu Schwächung Porquids. Dass er sich aus Angst vor der Seuche in seine Kaiserliche Burg zurückzog, brachte selbst hartnäckige Unterstützer Porquids dazu ihren Eifer bei der Verteidigung seiner Herrschaft zu verlieren.

Als im Jahr 929 BF Prinz Holdwin vom Eberstamm - der einzige Spross des Grafenhauses, der das "Saustechen" überlebt hatte - mit Unterstützung von Barduron von Gareth und dessen Sohn Perval in den Kosch einzog, hatte er unerwartet leichtes Spiel. Angbar und das Gebiet nördlich der Reichsstraße III unterwarf sich geradezu ohne Gegenwehr dem Eberstammer und feierte seine Rückkehr als Befreiung ... als lange ersehnter Tag nach langer Nacht.

Die treuesten Verteidiger Porquids fanden sich noch im Ferdokschen (der Heimatgrafschaft) und dem Schetzeneck wo die meisten seiner Handlanger ihre Herrschaft nicht verlieren wollten. Doch alle Versuche den Nordkosch wieder zu erobern schlugen fehl. Porquids Marschallin Govena Schulterbreit von Vardock zog sich auf ihre Güter zurück und ließ den Dingen ihren Lauf.

Mit der Krönung Pervals zum neuen Kaiser, der Holdwin vom Eberstamm zum Fürsten des Kosch ernannte, brach Porquids Herrschaft im denkwürdigen Götterlauf 934 BF endgültig zusammen.

Porquid wurde auf der Flucht von seinen den Andergaster Kerls verraten und vor den Toren der Angenburg, wo er auf Unterstützung von Graf Wendelhard von Wengenholm hoffte, mit einigen seiner Begleiter aufgeknüpft. Man fand nach seinem Tod ein Testament, das jedoch nie vollstreckt wurde.

Nachklang

Sein ruheloser Geist kehrte kürzlich wieder und nahm die Seelen der Nachfahren Fürst Holdwins im Zwischenreich der Toten gefangen - er konnte jedoch mit Hilfe einiger mutiger Helden überwunden und die Seelen wieder befreit werden.

Umfeld

Familie: Haus Ferdok
Eltern: Gräfin Rondriane von Ferdok
Geschwister: Haén Forth von Ferdok (Baron von Bragahn), Alrike von Ferdok (Mutter des späteren Grafen Ugdan IV. von Ferdok)
Familienstand: verheiratet
Gattin/Gatte: Niam VI. von Ferdok (bis 921), Khora von Albenhus (bis 932)
Kinder: Porwin (zunächst "Kaiserlicher Kronprinz" - ab Eslams Geburt 921 nurmehr "Fürstlicher Erbprinz"), Niam ("Gräfliche Erbprinzessin"), aus 2. Ehe: Eslam ("Kaiserlicher Kronprinz"), Phexinda
Freunde: viele der Verschwörerbarone, Erbprinz Berndrich vom Eberstamm, Govena Schulterbreit von Vardock, teilweise garetischer Adel
Feinde: Fürst Alphak vom Eberstamm, Fürst Holdwin vom Eberstamm, Barduron von Gareth, Perval von Gareth, "Kaiser" Kunibrand von Ehrenstein (der den Kosch an das Liebliche Feld abtreten wollte), "Kaiserin" Rhondara von Albenhus


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