Ein Fest voller Überraschungen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Handlungsort ist::Oberangbar (Stadt)|OBERANGBAR]], [[Akteursnennung ist::Rondra]] 1043 BF. Solch  ein  fröhliches  Treiben wie  zu  Beginn  des  Schwertmonds  hatte  das  Städtchen am [[Ortsnennung ist::Der Große Fluss|Großen Fluss]] schon lange nicht  mehr  erlebt.  Denn  am 5. Rondra feierte Baron [[Hauptdarsteller ist::Wolfhardt von der Wiesen]]  Hochzeit mit [[Hauptdarsteller ist::Nadyana von Garnelhaun]] – auf den Tag genau ein Jahr,  nachdem  die  beiden  einander  zum  ersten  Mal  begegnet waren.
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'''Ein Fest voller Überraschungen'''
  
Groß war die Zahl der Gäste, jedenfalls  viel  größer,  als  dassman  sie  im  „[[Ortsnennung ist::Dotterhaus]]“,  dem Sitz  des  Barons,  hätte  unterbringen  und  bewirten  können. Und so fanden die Feierlichkeiten  unter  freiem  Himmel  statt, der sich herrlich, weit und garnelblütenblau  über  dem  Land wölbte.  Die  himmlische  Leuin zeigte  sich  freundlich  und  ließ nur einmal von ferne ein leises Donnern  ertönen;  die  meisten deuteten  dies  als  gutes  Omen, obgleich  das  ganze  Fest  so  garnicht  im  Zeichen  der  Rondra stand. Nein, es waren eindeutig [[Akteursnennung ist::Rahja]]  und  [[Akteursnennung ist::Firun]],  die  heute  regierten. Denn niemand zweifelte  daran,  dass  die  Schöne  Göttin jene zarten Bande zwischen den  [[Nebendarsteller ist::Haus Garnelhaun|Häusern  Garnelhaun]]  und [[Nebendarsteller ist::Haus von der Wiesen|von der Wiesen]]  geknüpft  hatte,  und  selten  sah  man  so  ein glückliches  Brautpaar  vor  den Altar  schreiten  und  einander das  Ja-Wort  geben  wie  an  diesem Tag. Danach  war  Firuns  Zeit  gekommen,  und  das  mitten  im Sommer.  Denn  [[Nebendarsteller ist::Travian von Garnelhaun|Junker Travian]], der  Vater  der  Braut,  hatte  darauf  bestanden,  zur  Feier  des Tages  eine  Jagd  zu  veranstalten;  schließlich  waren  er  und sein  frisch  gebackener  Schwiegersohn  Mitglieder  im  [[Nebenakteure sind:: Orden der Hanghasenjagd]].  Ungünstig war nur, dass für Feldhasen, Federwild    und    anderes    Getier noch immer Schonzeit herrschte,  doch  Rehböcke  dürfe  man durchaus  erlegen,  auch  Schmaltiere  vom  Rotwild  und  noch manches  mehr.  So  jedenfalls erklärte es Junker Travian dem Verfasser    dieser    Zeilen,    auf dass  ja  nicht  der  Eindruck  entstehe,  man  stelle  das  Vergnügen über Firuns Gebote.
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'''Baron Wolfhardt feiert Hochzeit'''
  
Die  meisten  der  Anwesenden waren’s  zufrieden,   nur  einer zeigte  sich  maßlos  enttäuschtvon  dieser  »Lustbarkeit«.  Und das  war  niemand  anderes  als Ritter  [[Nebendarsteller ist::Falk Barborn zu Siebental]].   Noch    einmal,    vielleicht zum  allerletzten  Male,  hatte sich der nunmehr achtzigjährige  Greis auf  den Weg  gemacht, um  ritterlich  in  die  Schranken zu reiten und „den Grünschnäbeln  zu  zeigen,  wie ein  echter Recke    austeilt“.    Dass    weder sein  altersschwaches  Ross  ihn zu tragen  vermochte  noch  er selbst die Kraft besaß, eine Lanze  zu  halten,  ließ  er  als  Einwand  natürlich  nicht   gelten. Dass  aber  „auf  einer  Grafenhochzeit“  (er  schien  da  etwas zu  verwechseln)  gar  kein  Turnier  stattfand,  das  schockierte ihn  zutiefst  und  zeige  „den Verfall  der  allgemeinen  Sitten“. Dem  Herrn  Wolfhardt gelang  es  glücklicherweise,  ihn mit einem  Krüglein  Met  zu  beruhigen, bevor der aufgebrachte  Siebentaler  den  nächstbesten Gast zu einem „kleinen Gestech“  herausfordern  konnte. Bald  darauf  schlief  der  Alte brabbelnd ein und ließ ein lautes Schnarchen ertönen, das an einen  wilden  [[Briefspieltext mit::Hollerbär|Hollerbären]] erinnerte.  Man  ließ  ihn  gewährenund  betrachtete  ihn  mit  einem milden  Lächeln,   schien  dochder  kauzige  Kämpe  das  letzte Relikt der „guten alten Zeit“ zusein.
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[[Handlungsort ist::Oberangbar (Stadt)|OBERANGBAR]], [[Akteursnennung ist::Rondra]] 1043 BF. Solch ein fröhliches Treiben wie zu Beginn des Schwertmonds hatte das Städtchen am [[Ortsnennung ist::Der Große Fluss|Großen Fluss]] schon lange nicht mehr erlebt. Denn am 5. Rondra feierte Baron [[Hauptdarsteller ist::Wolfhardt von der Wiesen]] Hochzeit mit [[Hauptdarsteller ist::Nadyana von Garnelhaun]] – auf den Tag genau ein Jahr, nachdem die beiden einander zum ersten Mal begegnet waren.
  
Am  Abend  wurde  unter  freie mHimmel  üppig  getafelt.  Auch das  einfache  Volk  feierte  fröhlich  und  ließ  sich  Freibier  und Honigwein  schmecken.  Mit  einem  der Fässer,  und  zwar  einem  leeren,  bereits  an  den Rand des Platzes gerollten, hatte  es  eine besondere  Bewandtnis.  Denn  zu  vorgerückter  Stunde hörte man ein Rumpeln und Pumpeln  und  kurz  darauf  ein herzhaftes  Fluchen.  Das  Fass kippte um, bollerte in die Mitte des Platzes, dem Brautpaar fast vor  die  Füße,  der  Boden  flog krachend  heraus,  und  voraus  dem  Fasse  schlüpfte  ...  für-wahr,  wie  soll  man  es  nennen? Ein  [[Briefspieltext mit::Valpodinger|Valpoding]]  vielleicht?  Oder eher  ein  Dachsling?  Denn  so sah  es  aus,  das  Wesen:  wie  ein kleines, aufrecht gehendes Männlein  mit  dem  Kopf  eines Dachses.  Grunzend  blickte  es sich  um,  erkannte  schließlich den  Baron  und  vollführte  eine Verbeugung,  was  höchst  possierlich aussah. „Hm, hm“ machte  das  Wesen  „da  bin  ich ja  grade  noch  recht  gekommen.  Ich  soll  Euch  das  hier bringen mitsamt den allerfeinsten Grüßen von ... na, Ihr wisst ja sicher, von wem!“ Mit diesen Worten  zog  er  einen  Blütenkranz  hervor  und  reichte  ihn der  jungen  Braut,  die  mit  großen  Augen  und  offenem  Mund den  sonderbaren  Besucher  anstarrte.  Doch  dann  besann  sie sich,  setzte  jenes  warmherzige Lächeln  auf,  das  man  an  diesem Tage schon oft an ihr gesehen  hatte,  und  nahm  die  Gabe freundlich entgegen. Einige der Anwesenden zuckten  zusammen,  und  manch  einer wollte warnend Einhalt gebieten,  denn  jeder  rechte  Koscher  weiß  doch,  vor  Feengaben und Koboldgeschenken soll  man  sich  hüten!  Aber  da hatte die Braut sich den Blütenkranz  schon  auf  den  Kopf  gesetzt.  Einen  Kranz  aus Frühlingsblumen, wohlgemerkt, und das  im  hitzeflirrenden Rondra! Das  konnte  nicht  mit  rechten Dingen  zugehen!  Doch  was  immer  man  auch  befürchtet  haben  mochte,  es  trat  nicht  ein.
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'''Im Zeichen der Rahja'''
  
Nadyana   stand   nur   da,   lächelnd und strahlend, und der Baron konnte nicht anders, als ihr einen langen und leidenschaftlichen Kuss zu geben.„Hm, hm“, machte der Dachsling in dessen, „ich will ja nichts sagen, aber mein Weg war lang und weit. Gibt’s hier denn   nichts   zu   trinken?   Ich dachte, ich bin im Kosch!“ Da besann sich das Brautpaar auf seine Gastgeberpflicht und hieß einen Pagen, den Fremden zu bewirten sehr zum Unmut einiger Angroschim, die kopfschüttelnd die Szene mitansahen. Leider war es dem Verfasser   dieser   Zeilen   nicht   vergönnt,   mit   dem   sonderbaren Gast zu sprechen, und so bleibt es im Dunkeln, von wem Geschenk   und   Grüße   stammen. Wer jedoch weiß, dass der Herr Wolfhardt einige Zeit im [[Ortsnennung ist::Albernia|Albernischen]] weilte und dort auch der Fee [[wikav:Farindel|Farindel]] begegnet sein soll, der mag sich selbst etwas zusammenreimen. Man feierte noch bis in die Nacht   und   brachte   manchen schönen   Trinkspruch   auf   das Wohl des Brautpaars aus. Der KOSCH-KURIER   schließt   sichden  frommen Wünschen von Herzen an.
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Groß war die Zahl der Gäste, jedenfalls viel größer, als dass man sie im „[[Ortsnennung ist::Dotterhaus]]“, dem Sitz des Barons, hätte unterbringen und bewirten können. Und so fanden die Feierlichkeiten unter freiem Himmel statt, der sich herrlich, weit und garnelblütenblau über dem Land wölbte. Die himmlische Leuin zeigte sich freundlich und ließ nur einmal von ferne ein leises Donnern ertönen; die meisten deuteten dies als gutes Omen, obgleich das ganze Fest so gar nicht im Zeichen der Rondra stand. Nein, es waren eindeutig [[Akteursnennung ist::Rahja]] und [[Akteursnennung ist::Firun]], die heute regierten. Denn niemand zweifelte daran, dass die Schöne Göttin jene zarten Bande zwischen den [[Nebenakteure sind::Haus Garnelhaun|Häusern Garnelhaun]] und [[Nebendarsteller ist::Haus von der Wiesen|von der Wiesen]] geknüpft hatte, und selten sah man so ein glückliches Brautpaar vor den Altar schreiten und einander das Ja-Wort geben wie an diesem Tag.
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Danach war Firuns Zeit gekommen, und das mitten im Sommer. Denn [[Nebendarsteller ist::Travian von Garnelhaun|Junker Travian]], der Vater der Braut, hatte darauf bestanden, zur Feier des Tages eine Jagd zu veranstalten; schließlich waren er und sein frisch gebackener Schwiegersohn Mitglieder im [[Nebenakteure sind::Orden der Hanghasenjagd]]. Ungünstig war nur, dass für Feldhasen, Federwild und anderes Getier noch immer Schonzeit herrschte, doch Rehböcke dürfe man durchaus erlegen, auch Schmaltiere vom Rotwild und noch manches mehr. So jedenfalls erklärte es Junker Travian dem Verfasser dieser Zeilen, auf dass ja nicht der Eindruck entstehe, man stelle das Vergnügen über Firuns Gebote.
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'''Ein Relikt aus alten Zeiten'''
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Die meisten der Anwesenden waren’s zufrieden, nur einer zeigte sich maßlos enttäuscht von dieser »Lustbarkeit«. Und das war niemand anderes als Ritter [[Nebendarsteller ist::Falk Barborn zu Siebental]]. Noch einmal, vielleicht zum allerletzten Male, hatte sich der nunmehr achtzigjährige Greis auf den Weg gemacht, um ritterlich in die Schranken zu reiten und „den Grünschnäbeln zu zeigen, wie ein echter Recke austeilt“. Dass weder sein altersschwaches Ross ihn zu tragen vermochte noch er selbst die Kraft besaß, eine Lanze zu halten, ließ er als Einwand natürlich nicht gelten. Dass aber „auf einer Grafenhochzeit“ (er schien da etwas zu verwechseln) gar kein Turnier stattfand, das schockierte ihn zutiefst und zeige „den Verfall der allgemeinen Sitten“.
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Dem Herrn Wolfhardt gelang es glücklicherweise, ihn mit einem Krüglein Met zu beruhigen, bevor der aufgebrachte Siebentaler den nächstbesten Gast zu einem „kleinen Gestech“ herausfordern konnte. Bald darauf schlief der Alte brabbelnd ein und ließ ein lautes Schnarchen ertönen, das an einen wilden [[Briefspieltext mit::Hollerbär|Hollerbären]] erinnerte. Man ließ ihn gewähren und betrachtete ihn mit einem milden Lächeln, schien doch der kauzige Kämpe das letzte Relikt der „guten alten Zeit“ zu sein.
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'''Überraschung aus dem Fass'''
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Am Abend wurde unter freiem Himmel üppig getafelt. Auch das einfache Volk feierte fröhlich und ließ sich Freibier und Honigwein schmecken. Mit einem der Fässer, und zwar einem leeren, bereits an den Rand des Platzes gerollten, hatte es eine besondere Bewandtnis. Denn zu vorgerückter Stunde hörte man ein Rumpeln und Pumpeln und kurz darauf ein herzhaftes Fluchen. Das Fass kippte um, bollerte in die Mitte des Platzes, dem Brautpaar fast vor die Füße, der Boden flog krachend heraus, und voraus dem Fasse schlüpfte ... fürwahr, wie soll man es nennen? Ein [[Briefspieltext mit::Valpodinger|Valpoding]] vielleicht? Oder eher ein Dachsling? Denn so sah es aus, das Wesen: wie ein kleines, aufrecht gehendes Männlein mit dem Kopf eines Dachses. Grunzend blickte es sich um, erkannte schließlich den Baron und vollführte eine Verbeugung, was höchst possierlich aussah. „Hm, hm“ machte das Wesen „da bin ich ja grade noch recht gekommen. Ich soll Euch das hier bringen mitsamt den allerfeinsten Grüßen von ... na, Ihr wisst ja sicher, von wem!“ Mit diesen Worten zog er einen Blütenkranz hervor und reichte ihn der jungen Braut, die mit großen Augen und offenem Mund den sonderbaren Besucher anstarrte. Doch dann besann sie sich, setzte jenes warmherzige Lächeln auf, das man an diesem Tage schon oft an ihr gesehen hatte, und nahm die Gabe freundlich entgegen.
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Einige der Anwesenden zuckten zusammen, und manch einer wollte warnend Einhalt gebieten, denn jeder rechte Koscher weiß doch, vor Feengaben und [[Akteursnennung ist::Kobolde|Kobold]]geschenken soll man sich hüten! Aber da hatte die Braut sich den Blütenkranz schon auf den Kopf gesetzt. Einen Kranz aus Frühlingsblumen, wohlgemerkt, und das im hitzeflirrenden Rondra! Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen! Doch was immer man auch befürchtet haben mochte, es trat nicht ein. Nadyana stand nur da, lächelnd und strahlend, und der Baron konnte nicht anders, als ihr einen langen und leidenschaftlichen Kuss zu geben.  
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„Hm, hm“, machte der Dachsling indessen, „ich will ja nichts sagen, aber mein Weg war lang und weit. Gibt’s hier denn nichts zu trinken? Ich dachte, ich bin im Kosch!“ Da besann sich das Brautpaar auf seine Gastgeberpflicht und hieß einen Pagen, den Fremden zu bewirten – sehr zum Unmut einiger Angroschim, die kopfschüttelnd die Szene mitansahen.  
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Leider war es dem Verfasser dieser Zeilen nicht vergönnt, mit dem sonderbaren Gast zu sprechen, und so bleibt es im Dunkeln, von wem Geschenk und Grüße stammen. Wer jedoch weiß, dass der Herr Wolfhardt einige Zeit im [[Ortsnennung ist::Albernia|Albernischen]] weilte und dort auch der Fee [[wikav:Farindel|Farindel]] begegnet sein soll, der mag sich selbst etwas zusammenreimen.  
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Man feierte noch bis in die Nacht und brachte manchen schönen Trinkspruch auf das Wohl des Brautpaars aus. Der KOSCH-KURIER schließt sic hden frommen Wünschen von Herzen an.
  
 
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'''Stimmen aus dem Volke'''
 
'''Stimmen aus dem Volke'''
  
„Das wurde aber auch Zeit, dass der Baron sich wiedervermählt hat. Hoffentlich kommt nun bald ein Erbe.“ – [[Briefspieltext mit::Alerich Backenbart]], Wirt vom „Grünen Zweig“, der Schenke direkt am Markt, wo es sehr süffigen Met gibt
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„Das wurde aber auch Zeit, dass der Baron sich wieder vermählt hat. Hoffentlich kommt nun bald ein Erbe.“ – [[Briefspieltext mit::Alerich Backenbart]], Wirt vom „Grünen Zweig“, der Schenke direkt am Markt, wo es sehr süffigen Met gibt
  
„Nun ja, was soll ich sagen? So feiert eben ein Koschbaron. In [[Ortsnennung ist::Garetien]] geht es etwas anders zu bei einer Adelshochzeit.“ – Haldane Goldmund, Kauffrau aus Eslams-grund
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„Nun ja, was soll ich sagen? So feiert eben ein Koschbaron. In [[Ortsnennung ist::Garetien]] geht es etwas anders zu bei einer Adelshochzeit.“ – Haldane Goldmund, Kauffrau aus Eslamsgrund
  
„Also, ich gehöre ja nicht zu denen, die sich das Maul zerreißen und irgendwelchen Klatsch verbreiten, aber seien wir doch mal ehrlich: Wer nur ein bisschen rechnen kann, und das kann ich durchaus, der muss doch sehen, dass das nichts werden kann, bei diesem Altersunterschied! Ein Mann in seinen Jahren ... und dann so ein blutjunges Ding, das gestern noch mit Puppen gespielt hat. Also wirklich! – He, was kritzelt Ihr denn da? Das druckt Ihr aber nicht in Eurem Blatt ab, will ich hoffen! Ich habe schließlich gar nichts gesagt.“ – [[Briefspieltext mit::Alrike Wollweber]], Magd
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„Also, ich gehöre ja nicht zu denen, die sich das Maul zerreißen und irgendwelchen Klatsch verbreiten, aber seien wir doch mal ehrlich: Wer nur ein bisschen rechnen kann, und das kann ich durchaus, der muss doch sehen, dass das nichts werden kann, bei diesem Altersunterschied! Ein Mann in seinen Jahren ... und dann so ein blutjunges Ding, das gestern noch mit Puppen gespielt hat. Also wirklich! – He, was kritzelt Ihr denn da? Das druckt Ihr aber nicht in Eurem Blatt ab, will ich hoffen! Ich habe schließlich gar nichts gesagt.“ – [[Briefspieltext mit::Alrike Wollweber]], Magd
  
„Der Honigwein war wirklich lecker. Gerne mehr davon!“ – [[Briefspieltext mit::Ettel Schwarzhaar]], Schneidergeselle
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„Der Honigwein war wirklich lecker. Gerne mehr davon!“ – [[Briefspieltext mit::Ettel Schwarzhaar]], Schneidergeselle
  
„Ich verstehe ja nicht, warum er ausgerechnet diese Nadyana geheiratet hat. Die Familie ist weder einflussreich noch wohlhabend, und sooo hübsch ist sie auch nicht. Naja, wo die Liebe hinfällt.“ – [[Briefspieltext mit::Anselm Bollenflug]],Töpfermeister
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„Ich verstehe ja nicht, warum er ausgerechnet diese Nadyana geheiratet hat. Die Familie ist weder einflussreich noch wohlhabend, und sooo hübsch ist sie auch nicht. Naja, wo die Liebe hinfällt.“ – [[Briefspieltext mit::Anselm Bollenflug]], Töpfermeister
  
„Ich will auch mal einen Baron heiraten!“ – Travinchen,zehn Jahre
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„Ich will auch mal einen Baron heiraten!“ – Travinchen, zehn Jahre
  
„Den Blütenkranz hätte sie besser nicht genommen. Das ist doch sicher so ein Zauberdings, nicht wahr? Ich meine, da kommt ein sprechender Dachs aus einem leeren Fass gekrochen und reicht dir so ein Bündel Unkraut ... Da sagst du doch nicht danke und setzt dir das Dings auf den Kopf? Es würde mich nicht wundern, wenn bald die Medica ins Dotterhaus geholt wird ...oder ein Priester ... oder ein Magus. Naja.“ – [[Briefspieltext mit::Lobosch Sohn des Lorgrim]], Hufschmied
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„Den Blütenkranz hätte sie besser nicht genommen. Das ist doch sicher so ein Zauberdings, nicht wahr? Ich meine, da kommt ein sprechender Dachs aus einem leeren Fass gekrochen und reicht dir so ein Bündel Unkraut ... Da sagst du doch nicht danke und setzt dir das Dings auf den Kopf? Es würde mich nicht wundern, wenn bald die Medica ins Dotterhaus geholt wird ...oder ein Priester ... oder ein Magus. Naja.“ – [[Briefspieltext mit::Lobosch Sohn des Lorgrim]], Hufschmied

Aktuelle Version vom 15. Januar 2023, 17:51 Uhr


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Ausgabe Nummer 64 - Efferd 1043 BF

Ein Fest voller Überraschungen

Baron Wolfhardt feiert Hochzeit

OBERANGBAR, Rondra 1043 BF. Solch ein fröhliches Treiben wie zu Beginn des Schwertmonds hatte das Städtchen am Großen Fluss schon lange nicht mehr erlebt. Denn am 5. Rondra feierte Baron Wolfhardt von der Wiesen Hochzeit mit Nadyana von Garnelhaun – auf den Tag genau ein Jahr, nachdem die beiden einander zum ersten Mal begegnet waren.

Im Zeichen der Rahja

Groß war die Zahl der Gäste, jedenfalls viel größer, als dass man sie im „Dotterhaus“, dem Sitz des Barons, hätte unterbringen und bewirten können. Und so fanden die Feierlichkeiten unter freiem Himmel statt, der sich herrlich, weit und garnelblütenblau über dem Land wölbte. Die himmlische Leuin zeigte sich freundlich und ließ nur einmal von ferne ein leises Donnern ertönen; die meisten deuteten dies als gutes Omen, obgleich das ganze Fest so gar nicht im Zeichen der Rondra stand. Nein, es waren eindeutig Rahja und Firun, die heute regierten. Denn niemand zweifelte daran, dass die Schöne Göttin jene zarten Bande zwischen den Häusern Garnelhaun und von der Wiesen geknüpft hatte, und selten sah man so ein glückliches Brautpaar vor den Altar schreiten und einander das Ja-Wort geben wie an diesem Tag.

Danach war Firuns Zeit gekommen, und das mitten im Sommer. Denn Junker Travian, der Vater der Braut, hatte darauf bestanden, zur Feier des Tages eine Jagd zu veranstalten; schließlich waren er und sein frisch gebackener Schwiegersohn Mitglieder im Orden der Hanghasenjagd. Ungünstig war nur, dass für Feldhasen, Federwild und anderes Getier noch immer Schonzeit herrschte, doch Rehböcke dürfe man durchaus erlegen, auch Schmaltiere vom Rotwild und noch manches mehr. So jedenfalls erklärte es Junker Travian dem Verfasser dieser Zeilen, auf dass ja nicht der Eindruck entstehe, man stelle das Vergnügen über Firuns Gebote.

Ein Relikt aus alten Zeiten

Die meisten der Anwesenden waren’s zufrieden, nur einer zeigte sich maßlos enttäuscht von dieser »Lustbarkeit«. Und das war niemand anderes als Ritter Falk Barborn zu Siebental. Noch einmal, vielleicht zum allerletzten Male, hatte sich der nunmehr achtzigjährige Greis auf den Weg gemacht, um ritterlich in die Schranken zu reiten und „den Grünschnäbeln zu zeigen, wie ein echter Recke austeilt“. Dass weder sein altersschwaches Ross ihn zu tragen vermochte noch er selbst die Kraft besaß, eine Lanze zu halten, ließ er als Einwand natürlich nicht gelten. Dass aber „auf einer Grafenhochzeit“ (er schien da etwas zu verwechseln) gar kein Turnier stattfand, das schockierte ihn zutiefst und zeige „den Verfall der allgemeinen Sitten“.

Dem Herrn Wolfhardt gelang es glücklicherweise, ihn mit einem Krüglein Met zu beruhigen, bevor der aufgebrachte Siebentaler den nächstbesten Gast zu einem „kleinen Gestech“ herausfordern konnte. Bald darauf schlief der Alte brabbelnd ein und ließ ein lautes Schnarchen ertönen, das an einen wilden Hollerbären erinnerte. Man ließ ihn gewähren und betrachtete ihn mit einem milden Lächeln, schien doch der kauzige Kämpe das letzte Relikt der „guten alten Zeit“ zu sein.

Überraschung aus dem Fass

Am Abend wurde unter freiem Himmel üppig getafelt. Auch das einfache Volk feierte fröhlich und ließ sich Freibier und Honigwein schmecken. Mit einem der Fässer, und zwar einem leeren, bereits an den Rand des Platzes gerollten, hatte es eine besondere Bewandtnis. Denn zu vorgerückter Stunde hörte man ein Rumpeln und Pumpeln und kurz darauf ein herzhaftes Fluchen. Das Fass kippte um, bollerte in die Mitte des Platzes, dem Brautpaar fast vor die Füße, der Boden flog krachend heraus, und voraus dem Fasse schlüpfte ... fürwahr, wie soll man es nennen? Ein Valpoding vielleicht? Oder eher ein Dachsling? Denn so sah es aus, das Wesen: wie ein kleines, aufrecht gehendes Männlein mit dem Kopf eines Dachses. Grunzend blickte es sich um, erkannte schließlich den Baron und vollführte eine Verbeugung, was höchst possierlich aussah. „Hm, hm“ machte das Wesen „da bin ich ja grade noch recht gekommen. Ich soll Euch das hier bringen mitsamt den allerfeinsten Grüßen von ... na, Ihr wisst ja sicher, von wem!“ Mit diesen Worten zog er einen Blütenkranz hervor und reichte ihn der jungen Braut, die mit großen Augen und offenem Mund den sonderbaren Besucher anstarrte. Doch dann besann sie sich, setzte jenes warmherzige Lächeln auf, das man an diesem Tage schon oft an ihr gesehen hatte, und nahm die Gabe freundlich entgegen.

Einige der Anwesenden zuckten zusammen, und manch einer wollte warnend Einhalt gebieten, denn jeder rechte Koscher weiß doch, vor Feengaben und Koboldgeschenken soll man sich hüten! Aber da hatte die Braut sich den Blütenkranz schon auf den Kopf gesetzt. Einen Kranz aus Frühlingsblumen, wohlgemerkt, und das im hitzeflirrenden Rondra! Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen! Doch was immer man auch befürchtet haben mochte, es trat nicht ein. Nadyana stand nur da, lächelnd und strahlend, und der Baron konnte nicht anders, als ihr einen langen und leidenschaftlichen Kuss zu geben.

„Hm, hm“, machte der Dachsling indessen, „ich will ja nichts sagen, aber mein Weg war lang und weit. Gibt’s hier denn nichts zu trinken? Ich dachte, ich bin im Kosch!“ Da besann sich das Brautpaar auf seine Gastgeberpflicht und hieß einen Pagen, den Fremden zu bewirten – sehr zum Unmut einiger Angroschim, die kopfschüttelnd die Szene mitansahen.

Leider war es dem Verfasser dieser Zeilen nicht vergönnt, mit dem sonderbaren Gast zu sprechen, und so bleibt es im Dunkeln, von wem Geschenk und Grüße stammen. Wer jedoch weiß, dass der Herr Wolfhardt einige Zeit im Albernischen weilte und dort auch der Fee Farindel begegnet sein soll, der mag sich selbst etwas zusammenreimen.

Man feierte noch bis in die Nacht und brachte manchen schönen Trinkspruch auf das Wohl des Brautpaars aus. Der KOSCH-KURIER schließt sic hden frommen Wünschen von Herzen an.

Karolus Linneger

Stimmen aus dem Volke

„Das wurde aber auch Zeit, dass der Baron sich wieder vermählt hat. Hoffentlich kommt nun bald ein Erbe.“ – Alerich Backenbart, Wirt vom „Grünen Zweig“, der Schenke direkt am Markt, wo es sehr süffigen Met gibt

„Nun ja, was soll ich sagen? So feiert eben ein Koschbaron. In Garetien geht es etwas anders zu bei einer Adelshochzeit.“ – Haldane Goldmund, Kauffrau aus Eslamsgrund

„Also, ich gehöre ja nicht zu denen, die sich das Maul zerreißen und irgendwelchen Klatsch verbreiten, aber seien wir doch mal ehrlich: Wer nur ein bisschen rechnen kann, und das kann ich durchaus, der muss doch sehen, dass das nichts werden kann, bei diesem Altersunterschied! Ein Mann in seinen Jahren ... und dann so ein blutjunges Ding, das gestern noch mit Puppen gespielt hat. Also wirklich! – He, was kritzelt Ihr denn da? Das druckt Ihr aber nicht in Eurem Blatt ab, will ich hoffen! Ich habe schließlich gar nichts gesagt.“ – Alrike Wollweber, Magd

„Der Honigwein war wirklich lecker. Gerne mehr davon!“ – Ettel Schwarzhaar, Schneidergeselle

„Ich verstehe ja nicht, warum er ausgerechnet diese Nadyana geheiratet hat. Die Familie ist weder einflussreich noch wohlhabend, und sooo hübsch ist sie auch nicht. Naja, wo die Liebe hinfällt.“ – Anselm Bollenflug, Töpfermeister

„Ich will auch mal einen Baron heiraten!“ – Travinchen, zehn Jahre

„Den Blütenkranz hätte sie besser nicht genommen. Das ist doch sicher so ein Zauberdings, nicht wahr? Ich meine, da kommt ein sprechender Dachs aus einem leeren Fass gekrochen und reicht dir so ein Bündel Unkraut ... Da sagst du doch nicht danke und setzt dir das Dings auf den Kopf? Es würde mich nicht wundern, wenn bald die Medica ins Dotterhaus geholt wird ...oder ein Priester ... oder ein Magus. Naja.“ – Lobosch Sohn des Lorgrim, Hufschmied