Wundersame Heilung: Unterschied zwischen den Versionen

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Einmal  war  [[Hauptdarsteller ist::Wilbur  Sumspflog]],  der  berühmte  Krambold,  unterwegs  im  [[Handlungsort ist::Gôrmel]]sche und hatte gute Aussicht, bald das Städtchen zu erreichen.  Wie  er  so  einher schritt,  sah  er  am Wegrand  ein  Mädchen  sitzen,  und  neben  dem diesem,  mit  dem  Rücken  an  einen  knorrigen Baum  gelehnt,  einen  Alten,  der  hatte  mehr Runzeln   im   Gesicht   als   das   Koschgebirge Schluchten   und   Schlüfte   hat.   Das   Mädchen aber  rief  verzweifelt  immer  wieder:  „Großvater,  Großvater,  steh  auf!  Wir  müssen  weiter nach  Gôrmel,  dort  wirst  du  Heilung  finden!“ Der Alte aber regte sich nicht. <br/>
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Einmal  war  [[Hauptdarsteller ist::Wilbur  Sumspflog]],  der  berühmte  Krambold,  unterwegs  im  [[Handlungsort ist::Gôrmel]]sche und hatte gute Aussicht, bald das Städtchen zu erreichen.  Wie  er  so  einher schritt,  sah  er  am Wegrand  ein  Mädchen  sitzen,  und  neben  dem diesem,  mit  dem  Rücken  an  einen  knorrigen Baum  gelehnt,  einen  Alten,  der  hatte  mehr Runzeln im Gesicht als das Koschgebirge Schluchten und Schlüfte hat. Das Mädchen aber  rief  verzweifelt  immer  wieder:  „Großvater,  Großvater,  steh  auf!  Wir  müssen  weiter nach  Gôrmel,  dort  wirst  du  Heilung  finden!“ Der Alte aber regte sich nicht. <br/>
 
Da trat Wilbur Sumspflog hinzu, zog seinen Hut  und  kniete  neben  dem  Greise  nieder.  Erfühlte  ihm  den  Puls,  er  fühlte  ihm  den  Herzschlag, und als er beides nicht fand, da hielt ereinen  kleinen  Kupferspiegel  –  denn  solcherlei Tand  hat  ein  Krambold  ja  meistens  in  seiner Kiepe – dem Alten unter die Nase. Und wie der Spiegel nicht beschlug, da sagte Wilbur zu dem Mägdlein:  „Den  weckst  du  nicht  mehr  auf,  derist  in  [[Akteursnennung ist::Boron]]s  Hallen  eingegangen  und  würde auch dann nicht mehr die Augen auftun, wenn ich  ihm  ein  [[Briefspieltext mit::Koschwasser]]  reichte,  so  gut,  alswie ich’s hier habe.“ <br/>
 
Da trat Wilbur Sumspflog hinzu, zog seinen Hut  und  kniete  neben  dem  Greise  nieder.  Erfühlte  ihm  den  Puls,  er  fühlte  ihm  den  Herzschlag, und als er beides nicht fand, da hielt ereinen  kleinen  Kupferspiegel  –  denn  solcherlei Tand  hat  ein  Krambold  ja  meistens  in  seiner Kiepe – dem Alten unter die Nase. Und wie der Spiegel nicht beschlug, da sagte Wilbur zu dem Mägdlein:  „Den  weckst  du  nicht  mehr  auf,  derist  in  [[Akteursnennung ist::Boron]]s  Hallen  eingegangen  und  würde auch dann nicht mehr die Augen auftun, wenn ich  ihm  ein  [[Briefspieltext mit::Koschwasser]]  reichte,  so  gut,  alswie ich’s hier habe.“ <br/>
Da  aber  tat  der  Alte  eben dies,  nämlich  die Augen auf, und sagte mit krächzender Stimme:„Ein  Koschwasser  würde  ich  gerne  noch  trinken, bevor mich Golgari holt.“ Verwundert  reichte  ihm  der  Krambold  einen  winzigkleinen  Becher, gefüllt  mit  dem  gewünschten Trank. Der Alte kiptte ihn herunter hinunter,  schnalzte  mit  der  Zunge  und  stand mit   knackenden   Knien   auf.   Dann   rief   er: „Kommst   du,   Kindchen,   wir   müssen   nach Gôrmel!“ und wackelte davon. <br/>
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Da  aber  tat  der  Alte  eben dies,  nämlich  die Augen auf, und sagte mit krächzender Stimme:„Ein  Koschwasser  würde  ich  gerne  noch  trinken, bevor mich Golgari holt.“ Verwundert  reichte  ihm  der  Krambold  einen  winzigkleinen  Becher, gefüllt  mit  dem  gewünschten Trank. Der Alte kiptte ihn herunter hinunter,  schnalzte  mit  der  Zunge  und  stand mit knackenden Knien auf. Dann rief er: „Kommst du, Kindchen, wir müssen nach Gôrmel!“ und wackelte davon. <br/>
 
Wilbur Sumspflog sah den beiden staunendnach. Er hatte gar nicht gewusst, was für einen Heiltrank er da in seinem Fläschchen hatte.
 
Wilbur Sumspflog sah den beiden staunendnach. Er hatte gar nicht gewusst, was für einen Heiltrank er da in seinem Fläschchen hatte.
  
 
[[Hauptdarsteller ist::Karolus Linneger]]
 
[[Hauptdarsteller ist::Karolus Linneger]]

Version vom 25. Mai 2020, 09:12 Uhr


Kosch-Kurier36-.gif

Ausgabe Nummer 63 - Rahja 1042 BF

Einmal war Wilbur Sumspflog, der berühmte Krambold, unterwegs im Gôrmelsche und hatte gute Aussicht, bald das Städtchen zu erreichen. Wie er so einher schritt, sah er am Wegrand ein Mädchen sitzen, und neben dem diesem, mit dem Rücken an einen knorrigen Baum gelehnt, einen Alten, der hatte mehr Runzeln im Gesicht als das Koschgebirge Schluchten und Schlüfte hat. Das Mädchen aber rief verzweifelt immer wieder: „Großvater, Großvater, steh auf! Wir müssen weiter nach Gôrmel, dort wirst du Heilung finden!“ Der Alte aber regte sich nicht.
Da trat Wilbur Sumspflog hinzu, zog seinen Hut und kniete neben dem Greise nieder. Erfühlte ihm den Puls, er fühlte ihm den Herzschlag, und als er beides nicht fand, da hielt ereinen kleinen Kupferspiegel – denn solcherlei Tand hat ein Krambold ja meistens in seiner Kiepe – dem Alten unter die Nase. Und wie der Spiegel nicht beschlug, da sagte Wilbur zu dem Mägdlein: „Den weckst du nicht mehr auf, derist in Borons Hallen eingegangen und würde auch dann nicht mehr die Augen auftun, wenn ich ihm ein Koschwasser reichte, so gut, alswie ich’s hier habe.“
Da aber tat der Alte eben dies, nämlich die Augen auf, und sagte mit krächzender Stimme:„Ein Koschwasser würde ich gerne noch trinken, bevor mich Golgari holt.“ Verwundert reichte ihm der Krambold einen winzigkleinen Becher, gefüllt mit dem gewünschten Trank. Der Alte kiptte ihn herunter hinunter, schnalzte mit der Zunge und stand mit knackenden Knien auf. Dann rief er: „Kommst du, Kindchen, wir müssen nach Gôrmel!“ und wackelte davon.
Wilbur Sumspflog sah den beiden staunendnach. Er hatte gar nicht gewusst, was für einen Heiltrank er da in seinem Fläschchen hatte.

Karolus Linneger