Dohlenfelder Thronfolgestreit - Hagens Heer formiert sich

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Texte der Hauptreihe:
K28. Sieg
K95. Kajax
F25. Epilog
Autor: Reichskammerrichter, Geron, weitere


Nordmarken, 1033

Auf der Nordseite des Schönbunder Grüns hatte Hagens Heer Aufstellung genommen, die Streiter blickten den wohl geordnet aufziehenden Truppen Angronds entgegen. Kein Zeichen von Verrat war zu sehen, aber wer konnte das schon mit Sicherheit sagen. Das Schlachtfeld war fast eben und für eine Reiterschlacht ideal geeignet. Angesichts der Truppen Angronds ein klarer Vorteil für dessen Heer. Die Gerste auf den Feldern war bereits im Vorfeld niedergetrampelt worden und würde keines der Heere behindern. Zur Ostseite wurde das Schlachtfeld vom Darlin begrenzt, während im Westen der Schönbunder Hof lag. Selbst wenn Hagen dort Truppen versteckt hatte, konnten es nicht viele sein, denn der Hof war kaum der Rede wert.
Die zahlreichen Banner des Heeres flatterten kaum merklich im sachten Talwind, der aus dem Tal des Großen Flusses die Hänge des Eisenwalds emporkroch. Im Zentrum hatte die Kavallerie Hagens Aufstellung genommen. Hier schien Hagens selbst das Kommando zu führen, denn das Kriegsbanner der Baronie Dohlenfelde war dort zu sehen. Die Zahl der Fahnen und Banner dort war jedoch reichlich unübersichtlich, immerhin waren hier ungefähr fünfzig Ritter und viermal so viele Reisige aufgezogen. Pferde tänzelten nervös hin und her, während die Reiter, mit aufrechten Lanzen, zu Angronds Heer blickten. Immerhin war es ein bewölkter Tag. Es musste also keiner der Schwergerüsteten befürchten an einem Hitzeschlag zu sterben.
Die linke Flanke, zum Darlin hin, bildete ein etwa dreihundert Köpfe starker Haufen Fußvolk. Dort war das Banner der Baronie Eisenstein zu sehen, aber auch die Feldzeichen der herzoglichen Vogteien Arraned und Fuchsgau. Offensichtlich wollte kein nordmärkischer Baron unmittelbar an der Seite des Eisensteiners streiten, die Vögte schienen da weniger Bedenken zu haben. Die Truppen standen in guter Ordnung und waren gut gerüstet. Es musste sich hier um Söldner und andere professionelle Kämpfer handeln. Die Truppen standen in Reih und Glied und blickten starr gen Norden, zum aufmarschierenden Feind. Vom Flattern der Fahnen abgesehen war in dem starren Block aus Stahl, Leibern und Wappenröcken keine Bewegung auszumachen.
Ein wenig vor dem Haufen saßen drei Personen, in prunkvollen Rüstungen, auf angenehmen Lehnstühlen und blickten auf das aufziehende Heer. Pagen reichten Wein und andere Erfrischungen, während Diener hinter den Stühlen standen und die Pferde bereit hielten. Die drei Männer befanden sich anscheinend in einem angeregten Gespräch. Die Kaltblütigkeit des Eisensteiners, sowie der Vögte von Arraned und Fuchsgau löste bei so manchem Streiter in Angronds Heer Kopfschütteln, oder Bewunderung aus.
Die rechte Flanke des Heeres bildete ein weiterer Haufen Fußvolk. Die Truppen wirkten bunter gewandet, als dies bei der linken Flanke der Fall war, aber das mochte daran liegen, dass hier viele verschiedene Kontingente Aufstellung genommen hatten. Die Standarten der Baronien Galebquell und Orgils Heim zeigten, an dass die Barone Roklan von Leihenhof und Baron Ulfried von Streitzig hier das Kommando führten. Es waren aber auch Kontingente aus Salmingen, Tandosch und Rabenstein anwesend. Dazu kam noch die Erzweiler Landwehr, sowie ein Dutzend weiß-golden Gewandeter, die unter dem Banner der Baronie Metenar aufmarschiert waren. Der Bannstrahler und Baron Graphiel von Blauendorn stand wohl ebenfalls in Hagens Reihen.
Der Haufen zeigte keineswegs das Bild an Professionalität und Disziplin, welches die linke Flanke zur Schau stellte. Truppen unter dem Banner des Tandoschers fläzten sich auf den Boden und schienen Wein zu trinken. Kaum von ihnen entfernt knieten die golden berobten Begleiter des Barons von Metenar auf dem Boden und schienen innbrünstig zu beten. Die Erzweiler Landwehr hingegen bedachte die Dohlenfelder Landwehr auf Angronds Seite mit einer Vielzahl an Unflätigkeiten. Die Barone Roklan und Ulfried schienen alle Hände voll damit zu tun zu haben die rechte Flanke einigermaßen in Ordnung zu halten.
Auf einer kleinen Anhöhe hinter Hagens Heer standen ein paar Geschütze. Von der es möglich war, das Schlachtfeld zumindest leidlich zu überblicken. Um den Hügel herum war noch einmal eine etwa dreihundert Köpfe starke Reserve aufgezogen. Die Truppen unter dem Banner Sindelsaums erhoben sich gerade vom Boden. Es schien als hätte ein Ingerimmpriester soeben seine Messe beendet und die Truppen stimmten einen rauen Gesang an. Ein etwa Banner starkes Kontingent Zwerge schien den Rogolangesang der Reserve zu leiten. Sackpfeifen verstärkten den ungeheuren Lärm, den die Koscher Truppen verursachten. Vom Hügel herab betrachteten auch einige Reiter das Geschehen. Den Wimpeln und Schilden nach zu urteilen überblickte von hier aus Baronin Alvide zu Sindelsaum, gemeinsam mit ihrem ritterlichen Gefolge, das zukünftige Schlachtfeld.
Ob diese Koschbaronin die Truppen alle alleine aufgeboten hatte? Mit den Ressourcen einer Baronie, und mochte sie noch so wohlhabend sein, war das wohl kaum möglich. Es stand vielmehr zu vermuten, dass Koscher Unterstützer Hagens den Sindelsaumern bei der Aufstellung dieses Heeres unter die Arme gegriffen hatten.