Weder alt noch treu

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Ausgabe Nummer 73 - Hesinde 1045 BF

Weder alt noch treu

Eine Begebenheit zu Kaiser Hals Tsatag

RAKULBRUCK, Boron 1045 BF. Ein kleines Erlebnis nahe der garetischen Grenze zeigt, wie unterschiedlich Mensch und Zwerg der jüngeren Koscher Historie gedenken.

Nachdem sich Mitglieder und Freunde des Bundes der Alttreuen bereits am 17. Rondra an der vom Adelsbund gestifteten Kaiser-Reto-Statue getroffen hatten, um am Tsatag des Kaisers einen Krug zu dessen Gedenken zu heben, versammelten sie sich am 23. Boron erneut, um dasselbe am Tsatag seines Sohnes zu tun. Doch als sie auf „die guten alten Zeiten“ anstießen, bemerkten sie einen Zwergen, der in der Nähe stand und sich ein gequältes Lächeln nicht verkneifen konnte. Während dieser in aller Ruhe an seiner Pfeife zog, beschlossen die Adligen, durch bereits reichlich konsumierte alkoholische Getränke ermutigt, den Angroscho zu umringen und zur Rede zu stellen. Was falle ihm ein, ein solches Gesicht zu ziehen, während sie Kaiser Hal ehren wollten? Sei ein menschlicher Herrscher den Kurzbeinigen nicht gut genug? Die Alttreuen hätten schon jeden Grund, den Zwergen zu misstrauen.

Da lächelte der Angroscho, der nicht gerade edel aussah mit seinem mit Schlammspuren bedeckten Ledermantel und dem Schlapphut. Es sei gute Sitte, sich zuerst vorzustellen. Sein Name sei Xandresch Sohn des Xologrim. Was nun die Treue angehe, die man gegenüber Hal, Retos Sohn, gehalten habe, so habe er seine eigenen Erinnerungen. Er zog einen Ärmel hoch und zeigte auf einige Narben. Die habe er sich zugezogen, „als die Krone wankte“ und so manch ein Adliger Answin von Rabenmund auf dem Thron habe sehen wollen. Kaisertreue Adlige wie Ardo vom Eberstamm hätten hingegen keinerlei Probleme mit Zwergen in ihren Reihen gehabt. Doch wolle er nun geduldig zuhören, wie die Anwesenden damals dem Kaiser die Treue gehalten hätten. Da schauten die meisten betreten zu Boden, denn sie waren offensichtlich zu jung, als dass sie seinerzeit schon ein Schwert hätten führen können. Manch einer wurde wütend und nahm einen kräftigen Schluck. War aus deren Familie etwa jemand für Answin gewesen und tat die Erinnerung daran nun weh? In jedem Fall beschloss die Gruppe, weiter in die Taverne „Zur Brücke“ zu ziehen, da man dort noch richtig zu feiern verstehe. Der Zwerg hingegen blieb ruhig stehen, sah ihnen nur nach und schüttelte dann den Kopf. Einen letzten Kommentar erlaubte er sich, bevor er seiner Wege zog: Diese Alttreuen schienen leicht zu vergessen und seien weder alt noch treu!

Gobrom Findling