Schwarzgebrannt - Korbrandes Rettung

◅ | Die 3 Aufgaben des Boldes |
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Die Erfüllung der Aufgaben | ▻ |
In Xannesruh im Baduarforst, 15. Ingerimm 1047 BF
Einige Stunden später waren Gamsbart und Arnulf, mit Brauwin, dem Hund und dem Maultier im Schlepptau wieder bei der Ruine angekommen. Während Korbrande sich über die Semmeln hermachte und Brauwin damit begann im Keller einen Schnaps zu brennen, gingen Arnulf und Gamsbart derweil mit einem großen Sack nach oben. Gamsbart war das Skelett etwas unheimlich. Wie lange der wohl schon hier lag? Das Buch war auf 915 datiert, falls das das Todesjahr des Mannes war, dann saß er schon über hundert Jahre am Tisch. Arnulf fasste die Schulter des Skelets und sogleich fiel der Arm ab. Die Muskeln und Sehnen waren schon lange nicht mehr vorhanden und so fiel das Skelet in sich zusammen, hatte es doch wohl nur seine Position zusammengehalten. Arnulf packte die Knochen in den Sack, Gamsbart murmelte derweil etwas und fegte lieber den Boden in einem anderen Raum. Es waren sicher einige Stunden vergangen, bis Gamsbart und Arnulf, das „dynamische Putzduo“, wie Arnulf sie nun nannte im Keller ankamen. Hier sahen sie den Bold der ganz verzückt am Destiliergerät schnupperte. „Das riecht schon viel besser.“, stellte er fest. „Eure erste Aufgabe habt ihr also geschafft.“
„Dann kommen wir mal zur Zweiten, ich habe eine Köstlichkeit mitgebracht.“, Gamsbart reichte dem Bold ein Stück der Kirschtorte. Dieser zögerte nicht lange und ließ sich das Stück schmecken. „Hmmm, die Kirschen sind mit der Sahne wunderbar kombiniert.“, stellte er fachmännisch fest. „Habt ihr noch mehr davon?“ Gamsbart hatte die anderen Stücke eigentlich für sich und die anderen Anwesenden gekauft, aber der Bold hatte offensichtlich Lust auf mehr, also überreichte Gamsbart die übrigen Stücke, schweren Herzens an den Bold. Dieser ließ es sich merklich schmecken. „Damit habt ihr zwei Aufgaben gelöst. Aber wie wollt ihr die Ruhestörer fernhalten?“
Gamsbart blickte Korbrande an. „Korbrande hier wird schwören nie mehr einen Fuß in die Nähe dieses Hauses zu setzen. Ich werde derweil im Dorf einen Aushang anschlagen lassen, der dieses Haus als persönlichen Besitz des Barons kennzeichnet und es jedermann verbietet es zu betreten Herr Zapfvisirix. Des Weiteren,“ und er überreichte dem erstaunten Feenwesen die Leine, „soll euch zukünftig dieser Wachhund Gesellschaft leisten. Sein Name ist Korbi, er ist noch jung, aber ich bin mir sicher, er wird einmal ein vorzüglicher Gefährte. Er wird für euch dieses Haus bewachen und sofort anschlagen, wenn sich jemand dem Gebäude unerlaubterweise nähert.“ Der Bold und das Tier blickten sich gegenseitig neugierig an. Der Hund kam etwas näher, schnupperte an dem Feenwesen und begann dann Zapfvisirix abzulecken, was dieser augenscheinlich recht lustig fand, aber vielleicht war es auch nur die raue Zunge, die ihn etwas kitzelte. Offensichtlich schien dem Bold die Gesellschaft eines Tieres weit mehr zuzusagen, als die von Menschen. Nachdem der Hund dann von dem Feenwesen abgelassen hatte, streichelte dieser das dunkle Fell. „Nun gut, ich sehe wenig, was dagegen spricht.“ Meinte Zapfvisirix. „Ein Haustier zu haben, gehört schließlich zu einem solchen Gebäude auch dazu, nicht wahr?“ Die Menschen nickten eifrig und Gamsbart fiel ein Stein vom Herzen.
„Ich werde Korbrande dann damit beauftragen monatlich neues Futter für den Hund zu bringen. Natürlich wird sie dabei das Haus nicht mehr betreten.“ Führte Gamsbart weiter aus und blickte zu Korbrande, die sogleich gehorsam nickte. Der Bold überlegte kurz und meinte dann feierlich, „In Ordnung. Damit habt ihr auch die dritte Aufgabe erfüllt.“ Anschließend schlug er seine Handflächen aufeinander, bunter Staub flog in die Luft und Arnulf war es kurz so, als hätte er Pfeiftöne gehört. Zapfvisirix sah zu Korbrande und meinte, „Du bist hiermit frei und darfst gehen wohin du willst. Aber ich hoffe, dass du unsere Vereinbarung auch achtest und niemanden hiervon erzählst.“ Die Frau war augenscheinlich sehr erfreut und meinte schnell, „Natürlich Herr Bold, ich schwöre, dass ich euch zukünftig nicht mehr in eurem Heim belästigen werde. Mögen alle 12 Götter diesen Schwur vernehmen und mich strafen, wenn ich dagegen verstoße. Habt Dank.“ Nach diesen Worten entließ Zapfvisirix die Menschen und die Gruppe machte sich an den Rückweg nach Hügelsaum.