Vinansamter Baron verschollen?

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Ausgabe Nummer 1 - 1011 BF

Baron Merwerd Stoia, Herr von Vinansamt und seit Ende des Praiosmondes außer Lande, ist Gerüchten zufolge auf der Fahrt von Festum nach Süden verschollen. Der letzte öffentliche Auftritt Seiner Hochgeboren fand während des Abschlußbankettes einer anläßlich des Sieges über den Usurpator Answin und des 25. Geburtstages des Barons auf dessen Sitz Burg Flussfels bei Steinbrücken gegebenen Festes in der Nacht des 28. Praios statt. Mit wenigen Worten hatte sich der Baron von seinen Gästen verabschiedet - darunter Graf Growin zu Ferdok und mehrere Barone von Rang und Namen - und war noch in der selben Nacht mit nur zwei Begleitern überraschend abgereist.
"25 Jahre habe ich jetzt hinter mir - zwei davon als Baron. Land und Leute von Vinansamt sind mir in dieser Zeit ans Herz gewachsen wie wenig zuvor. Doch trotzdem: noch bin ich jung, und noch lockt das Abenteuer." hatte der Baron in seiner kurzen Ansprache zur Festgesellschaft gesagt und dann, nach einigen Hinweisen zur Verwaltung des Lehens während seiner Abwesenheit hinzugefügt: "Ich werde zurückkehren. Mögen in der Zwischenzeit die Zwölfe über jeden von uns wachen."
Seine Route führte Baron Merwerd Stoia zunächst in seine Geburtsstadt Festum, wo er am Rande eines Familienbesuchs auch am dort stattfindenden Grosturnier teilnahm. Keiner der ebenfalls teilnehmenden und inzwischen zurückgekehrten Edlen des Reiches konnte Auskunft über seine weiteren Verbleib geben, es gilt jedoch als sicher, dass der Baron in Belangen des väterlichen Handelshauses Zinz Stoia & Söhne (Festum) unterwegs ist.
Junker Kien vom Baum, Sohn des ehemaligen Barons von Vinansamt, wurde inzwischen mehrmalig am Hofe zu Angbar vorstellig, um die laut ihm "untragbaren Zustände in meines Vaters Lehen" anzuprangern. Allerdings befinden sich sowohl den entsprechenden Dokumenten als auch den zuständigen Stellen in Angbar nach die von Baron Merwerd vor seiner Abreise gemeinsam als Verwalter bestellten Ritter Willan von Ödenhof und Magista Sylva Ferrex vollkommen zu Recht in ihren Ämtern. Neutrale Beobachter wie Hochgeboren Birbart von Garnelhaun, Freiherr der Nachbarbaronie, bescheinigten den beiden außerdem eine "glückliche, fähige Hand".
Baron Stoia ist neben seinem persönlichen Einsatz im Befreiungskampf gegen den falschen Kaiser vor allem für seine weitreichenden kulturellen und wissenschaftlichen Interessen bekannt. Das von ihm tatkräftig unterstützte Projekt eines Baronienkompendiums steht zwar noch vor der Vollendung, wurde jedoch schon von Gelehrten wie auch Landesherrn als äußerst wertvoll anerkannt.