Fürstliches Ritterturnier zu Angbar 1041 - Knappenglück und Knappenleid

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Brodilsgrund, 9. Rondra 1041, am Abend nach dem Ringstechen

„Ausgemacht ist ausgemacht – ich habe mehr Ringe als du getroffen! Und jetzt musst du mein Pferd striegeln, so war das abgemacht!“ Hadomar stampfte mit dem Fuß auf, dass Staub aufwirbelte und schaute den um mindestens einen Kopf größeren Travis mit vor Wut funkelnden Augen an. Warum musste der auch immer so blöd sein! Und abgemacht ist nun mal abgemacht. Travis hatte neun Ringe erwischt, eine ganz ordentliche Leistung – aber er, Hadomar, eben einen mehr! Und er war damit in die nächste Runde gekommen und nicht Travis! Zornig funkelte der Jüngere den Älteren an: „Und nur weil du älter und größer bist brauchst du gar nicht zu meinen, dass du immer Recht hast!“

Travis, der die Litaneien des Jüngeren schon gewöhnt war, zuckte die Schultern. „Ist ja gut, ich weiß gar nicht, warum du dich schon wieder so aufregst. Kannst du nicht einfach gewinnen und die Klappe halten? Ich striegele deinen Gaul, wie es abgemacht war – im Gegensatz zu dir kann ich auch mal verlieren. Kannst du dann aufhören, dich so aufzuplustern?“ Leicht genervt schnappte sich der Ältere ein Leinentuch und den Holzeimer mit dem Striegelzeug und ging dann in Richtung der Pferde.

Aedin, der den beiden grinsend zugehört hatte, während er das Langschwert seines Schwertvaters pflegte, hob den Kopf, als Travis außer Hörweite war: „Nur weil Travis heute deinen Gaul striegelt heißt das übrigens noch lange nicht, dass du von allen Aufgaben befreit bist. Das Pferd von Hochgeboren bedarf ebenfalls der Pflege und du kennst deine Aufgaben, oder?“

Hadomar sah Aedin daraufhin wütend, aber auch etwas irritiert an, dann erhob er sich murrend.

Aedin, der sich schon wieder dem Schwert zugewandt hatte, schaute noch einmal auf: „Hadomar! Herzlichen Glückwunsch übrigens, hast du gut gemacht! Unser Schwertvater freut sich über dein gutes Abschneiden. Aber Travis war nicht so viel schlechter als du, ihr wart beide gut, also hör auf, ihn zu ärgern.“

Der jüngere Knappe nickte und wandte sich dann in Richtung der Pferde. Als weder Travis noch Aedin ihn sehen konnten, stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht – natürlich freute er sich darüber, dass er eine Runde weiter war und es dem Älteren gezeigt hatte!