Kampf um Burg Mackenstein

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 35 - 1027 BF

Kampf um Burg Mackenstein

Erbe des alten Edlengeschlechts nimmt Recht in eigene Hand

MACKENSTEIN/BAR. STANNIZ. Wie überall zu vernehmen, kam es auf Burg Mackenstein zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen dem aus der Fremde zurückgekehrten Eckbart von Mackenstein-Hammerschlag ä.H. und Burgbesitzer Dietrad von Tarnelfurt. Der Erbe der alten Burgherren soll im Handstreich und ohne Pardon die Burg seiner Ahnen eigenommen haben.

Das wolkenverhangene Madamal war gerade über dem Stannizer Land untergegangen und die frühlingshafte Luft hatte sich über Nacht merklich abgekühlt. Sanfter Nebel stieg vom Deresgrund auf, als in den frühen Morgenstunden, so wußte es ein Bauer zu berichten, eine Gruppe Schwergerüsteter in die Burg eindrang und sie besetzte. Im folgenden, so auch die Aussagen des Burggesindes, kam es zu einem heftigen Kampf, bei welchem der Burgherr, Ritter Dietrad von Tarnelfurt offenbar erschlagen wurde. Lediglich die Dienerschaft kam ungeschoren davon.

Unter den Angreifern befand sich kein offenbar geringerer als Eckbart von Mackenstein-Hammerschlag ä.H., dessen Familie ihre Stammburg wegen Answinistentums vor Jahren verlor! Unterstützt wurde der Zurückgekehrte, man höre und staune, von einigen Adeligen aus dem Hinterkosch, die ihrem Weggefährten Waffentreue geschworen hatten.

Es ist nicht auszumachen, wie die kleine Schar ungesehen in die gut gesicherte Burg konnte. Man geht aber im Allgemeinen davon aus, daß der Herr von Mackenstein mit seinen Waffengefährten den Geheimgang nutze, der seit frühesten Tagen der Junkerfamilie im Falle einer Belagerung als Fluchtweg bereit stand. Zudem ereignete sich der Angriff völlig unerwartet. Man hatte in Stanniz noch nicht einmal etwas davon vernommen, daß der der lange verschwundene Mackensteiner im Greifenfurtschen oder Weidenschen mit einem Mal zum Heerzug des Prinzen Edelbrecht gestoßen sei. Pikanterweise ist Herr Eckbart zudem ein Vetter des neu erhobenen provinziellen Wehrmeisters Torben von Hammerschlag.

Am folgenden Abend ward auf der Feste kurz, aber wild gefeiert. Wenig später verließ Mackenstein die Feste bereits wieder. Zu Fuß, wie zu hören war, um dem Volk von der frohen Kunde zu berichten, daß wieder ein Mackensteiner auf Burg Felsenried weilte, machte er sich mit seinen Gefährten auf den Weg nach Angbar, um dem Fürsten den Lehnseid zu schwören.

Baron Alrik Erzbart hat ob der Gewalttat in seinem Lehen eilends die Stannizer Wehr zusammengerufen und seiner Schwester den Befehl übertragen, derweil er selbst nach Ferdok eilte, dem Grafen zu berichten.

Das Haus Mackenstein

Ahnherr des Geschlechts war Ritter Baldur von Mackenstein, der auf Seiten Fürst Polters gegen thorwalsche Plünderer focht. Für seine Verdienste später zum Junker erhoben, zog der eigenbrötlerische Rittersmann in die Region des heutigen Stanniz. Hier erbaute er an einem steilen Ausläufer des Koschgebirges, eine in den Berg geschlagene Trutzburg. Es heißt, daß sieben Zwergensippen am Bau beteiligt waren. Die Familie Mackenstein, pflegt bis in unsere Tage beste Kontakte zum bärtigen Volk. So soll es heute noch ein Abkommen zwischen Zwergen und dem Haus Mackenstein geben, wonach dem Zwergenvolk ein gewisser Teil aus dem Steinbruch zusteht, aus dem dem Familie den Großteil ihres Einkomms bezog.

Eckbart von Mackenstein. Mit freundlicher Genehmigung von Ulisses und Caryad

Eckbart von Mackenstein-Hammerschlag ä.H. soll in den vergangenen Götterläufen fremde Lande bereist haben. Die einen sprechen von unbändiger Abenteuerlust die anderen von einem dunklen Geheimnis, welches Eckbart eifrig hüte. Böse Zungen behaupten gar, er wurde von seiner Familie verstoßen. Womöglich dürfte dies eher für ihn sprechen, da seine Eltern bekanntlich als answinistische Verräter entlarvt und ihr Junkergut dem Haus von Tarnelfurt übertragen wurde.

Wo sich Herr Eckbart in den vergangenen Götterläufen herumgetrieben hat, ist unbekannt. Man hört, daß er des öfteren in mißliche Situationen stolperte und gar ein jahrhundertaltes Familienschwert an die Orks verlor.

Da scheint es zu passen, daß es es ausgerechnet Herr Falk Barborn von Siebental war, der ihn zum Ritter schlug — erst kürzlich, wie man vernahm. Eine kleine Narbe an der rechten Schläfe des schon beinahe dreißigjährigen Mackenstein zeugt davon. Sein eigentlicher Ritter war just tags zuvor von herabstürzenden Mauerteilen erschlagen worden, doch fand sich in dem Siebentaler ein Ritter, der einzuspringen bereit war — ein Landsmann gar, denn all dies soll sich im Osten des Reiches ereignet haben.

Sonst weiß man wenig bis nichts über den Erben des Junkergeschlechts, von dem allein noch eine verarmte Tante in Stanniz lebt, die mit der Answinei nichts zu tun hatte. In seiner Jugend soll er aber ein Knabe von sonnigem Gemüt gewesen sein.

Tharin Bierscheidt