Die Abenteuer des Ritters Trotz von Butterbös

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Ausgabe Nummer 31 - 1024 BF

Die Abenteuer des Ritters Trotz von Butterbös

Großer Erfolg an der Angbarer Puppenbühne

ANGBAR. „Ein wenig eingerostet“, so bezeichnet manch einer die letzten Stücke der berühmten Angbarer Puppenkiste, die früher doch mit solchen Perlen wie Murmel der kleine Baumdrache oder Alrik Knüpf der Mohajunge die Bürgerschaft erfreute.

Nun aber kam vor kurzem frisches Blut in die kleine Schaustellertruppe am Südrand von Inglut, namentlich in Gestalt eines reisenden Schelmen mit Namen Baldur Staubgesicht. Dieser, ein gratenfelser Bursch aus dem tiefsten Hinterkosch, wollte seine Späße lieber auf der Bühne vor einem geneigten Publikum denn ungebeten wie nach Koboldsart ausleben (und man munkelte, daß noch anderes ihn aus dem Reich des grimmigen Jast Gorsam trieb.)

Binnen dreier Wochen entwarf Baldur kühn ein Lustspiel, dessen erste Vorstellung ein großer Erfolg und zum Gassengespräch in der Ehernen wurde.

Der Inhalt und Charakter dieses Stückes soll unseren Lesern keineswegs vorenthalten werden: In sechs heiteren, nur locker verknüpften Szenen wird der Werdegang des Ritters Trotz von Butterbös geschildert, der mit seinem gefräßigen Knappen Moppel durch die Koscherlande zieht und allerlei Abenteuer erlebt.

Die ersten Bewährungsproben für den kauzigen Helden sind der Kampf mit einem wilden Hollerbär sowie das „Ampfelmus-Duell“ gegen einen Vinsalter Stutzer. Unvergessen wird auch das Zankgespräch mit einem tobrischen Flüchtling bleiben, der von seinen hundertneununddreißig Schafen schwärmt, sowie die gefahrvolle Durchquerung des Großen Flusses bei Steinbrücken. Schließlich begegnet Ritter Trotz dem durchziehenden Nordmärker Heer und bietet an, es sicher durch den Kosch zu führen. Dies gelingt ihm, sieht man einmal davon ab, daß Tobrien nicht im Süden liegt. Die letzte Szene berichtet stolz von dem überragenden Sieg der Herzogentruppen, die keinen einzigen Schwertstreich führen mußten — der Feind war mittlerweile des Wartens überdrüssig geworden und hatte das Feld geräumt.

Vogt Nirwulf und sein Bruder Nirdamon, die der Erstaufführung beiwohnten, verließen das kleine Theater mit einem breiten Grinsen und wiederholten auf dem Weg in den Ratskeller lachend die köstlichsten Scherze. Auch wir können unsern Lesern den Besuch dieses amüsanten Stückes nur empfehlen!

Karolus Linneger