Schlacht von Angbar 1: Die Ruhe vor dem Sturm: Unterschied zwischen den Versionen

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Es war die Nacht vom 23. [[Ingerimm]]. Ich stand auf der Stadtmauer, beim Aufgebot der Schmiedezünfte, und schaute nach Norden. Boten hatten uns berichtet, dass der Feind nicht mehr weit entfernt war. Aber das wussten wir auch so: Der ganze Horizont war in ein rotes Licht getaucht, wie wenn der neue Tag anbricht. Nur war es mitten in der Nacht, und wir schauten nicht nach Osten, sondern nach Norden. Es war ein Feuer, ein großes Feuer – der Oberwald brannte, vielleicht schon die Dächer von [[Birnbrosch (Stadt)|Birnbrosch]] und [[Butterbös]].  
 
Es war die Nacht vom 23. [[Ingerimm]]. Ich stand auf der Stadtmauer, beim Aufgebot der Schmiedezünfte, und schaute nach Norden. Boten hatten uns berichtet, dass der Feind nicht mehr weit entfernt war. Aber das wussten wir auch so: Der ganze Horizont war in ein rotes Licht getaucht, wie wenn der neue Tag anbricht. Nur war es mitten in der Nacht, und wir schauten nicht nach Osten, sondern nach Norden. Es war ein Feuer, ein großes Feuer – der Oberwald brannte, vielleicht schon die Dächer von [[Birnbrosch (Stadt)|Birnbrosch]] und [[Butterbös]].  
Den ganzen Tag über waren Flüchtlinge in die Stadt geströmt, in den Schutz des Fürsten, in den Schoß der Ingerimmskirche. Aus ihren verstörten Schilderungen gewannen wir zwar ei-nen Eindruck von der Entsetzlichkeit des Feindes, aber kein genaues Bild von seiner Zahl und seinen Plänen. Von den Fremden, die noch in der Stadt weilten, beeilten sich die meisten, noch fortzukommen; sie hatten [[Angbar]] wohl schon aufgegeben. Dafür kam noch kurz vor Sonnenuntergang unerhoffte Hilfe: das [[Bärenfanger Bergbanner]] unter der Führung des Junkers von Schwertschluchtswacht. Wir schickten sie auf den Braxod zur Talerburg, wo nur die Schroffheit des Felsens, aber keine Befestigungsanlagen die Stadt schützen. Dort lagerte auch der Großteil der Waffenbrüder, die Väterchen [[Albrax]] herangeführt hatte. Dass unser Hochkönig persönlich unter uns weilte, gab manchen neue Hoffnung. Doch in den Gesichtern der meisten sah ich Sorge, Angst, nicht selten Hoffnungslosigkeit: [[wikav:Wehrheim|Wehrheim]], das stäh-lerne Herz des Reiches – dem Erdboden gleichgemacht. Gareth, die große [[Gareth|Kaiserstadt]] – in Trümmern. Das stolze Reichsheer mit all den Rittern und geübten Streitern – aufgerieben. Und da sollten wir, Bauersleute und Handwerker, dem Feind standhalten?
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Den ganzen Tag über waren Flüchtlinge in die Stadt geströmt, in den Schutz des Fürsten, in den Schoß der Ingerimmskirche. Aus ihren verstörten Schilderungen gewannen wir zwar ei-nen Eindruck von der Entsetzlichkeit des Feindes, aber kein genaues Bild von seiner Zahl und seinen Plänen. Von den Fremden, die noch in der Stadt weilten, beeilten sich die meisten, noch fortzukommen; sie hatten [[Angbar]] wohl schon aufgegeben. Dafür kam noch kurz vor Sonnenuntergang unerhoffte Hilfe: das [[Bärenfanger Bergbanner]] unter der Führung des Junkers von Schwertschluchtswacht. Wir schickten sie auf den Braxod zur Talerburg, wo nur die Schroffheit des Felsens, aber keine Befestigungsanlagen die Stadt schützen. Dort lagerte auch der Großteil der Waffenbrüder, die Väterchen [[Albrax Sohn des Agam|Albrax]] herangeführt hatte. Dass unser Hochkönig persönlich unter uns weilte, gab manchen neue Hoffnung. Doch in den Gesichtern der meisten sah ich Sorge, Angst, nicht selten Hoffnungslosigkeit: [[wikav:Wehrheim|Wehrheim]], das stäh-lerne Herz des Reiches – dem Erdboden gleichgemacht. Gareth, die große [[Gareth|Kaiserstadt]] – in Trümmern. Das stolze Reichsheer mit all den Rittern und geübten Streitern – aufgerieben. Und da sollten wir, Bauersleute und Handwerker, dem Feind standhalten?
 
Doch hier ging es nicht um [[wikav:Wehrheim|Wehrheim]], nicht um [[Gareth]]; um [[Angbar]] ging es, die Eherne, das Herz des Koscherlandes! Man sagt uns [[Hügelzwerge|Hügelzwergen]] nach, dass wir gemütlich sind und wenig kriegerisch. Das mag ja sein. Aber kein [[Hügelzwerg]] lässt sich sein Heim in Brand stecken. Dafür liegen Axt und Armbrust in der Kammer.
 
Doch hier ging es nicht um [[wikav:Wehrheim|Wehrheim]], nicht um [[Gareth]]; um [[Angbar]] ging es, die Eherne, das Herz des Koscherlandes! Man sagt uns [[Hügelzwerge|Hügelzwergen]] nach, dass wir gemütlich sind und wenig kriegerisch. Das mag ja sein. Aber kein [[Hügelzwerg]] lässt sich sein Heim in Brand stecken. Dafür liegen Axt und Armbrust in der Kammer.
  

Version vom 6. September 2018, 17:38 Uhr

Angbar zwischen Furcht und Trotz