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„Tapfer wie eine Ferdokerin.“

Die Gräflichen Lanzenreiterinnen genießen nicht nur im Koscherland einen guten Ruf für ihre Tüchtigkeit auf dem Schlachtfeld. Die jungen Mädchen auf den Dörfern sehen die Reckinnen in den schimmernden Brünnen als Vorbilder und Idole, und wenn einmal eine Schar Ferdokerinnen über die Landstraßen reitet, reichen ihnen die Maiden nicht selten geflochtene Blütenkränze als Lanzenschmuck, die von den Kriegerinnen mit Stolz getragen werden.


„Das wiegt kein Nickel mehr auf.“

Dieser Spruch entstammt einer bekannten Passage aus der Lex Zwergia. Darin heißt es: „Eyn Zwergling jedoch, da er eynes Verbrechens verhafftet, werde escortiret in seyn Bergfreyheyt. Darselben werde er auffgewygeth, seyne Wichte in Eysenfeilspaenen, da er dem Handrechte entgehet, seyne Wichte in Nickeln, da er dem Halsrechte entgehet. So werde solch Losgeldt dem Keyser, dieweyl der Zwergling dem Bergkinig werde, mith ihm zu thun, wie im gefalleth.“ Zu diesem Behufe gibt es in den Bergstätten auch die großen Zwergenwaagen, die jedoch äußerst selten gebraucht werden. Eine Tat, die „kein Nickel mehr aufwiegen kann“, ist also ein besonders schlimmes, nicht wieder gut zu machendes Vergehen. Heute bezieht sich der Spruch nicht mehr alleine auf Angroschim, sondern – meist sogar viel öfter – auf menschliche Belange.


„Einen Eber geschossen haben“

Bekanntlich ist der Eber das Wappentier unseres ehrwürdigen Fürstenhauses, und die Jagd auf dieses Tier ein strenges Adelsprivileg. Der gefürchtete Raubritter Anger von Grimsau erklärte dem Fürsten 267 v.H. die Fehde, indem er – nach einem vielerorts bekannten Brauch – das verstümmelte Wappentier zur Schmähung nach Burg Fürstenhort schickte. Auch der lange vergeblich gesuchte Wilderer Bortosch Grünkapp soll zum Spott über die herrschaftlichen Wildhüter häufig Eber geschossen und sich mit den Trophäen geschmückt haben. Seither bezeichnet man mit „einen Eber abschießen“ eine Tat wieder die Obrigkeit oder, scherzhafter, eine sehr unüberlegte Tat, die ihre Folgen haben wird.


„Raufen wie die Wengenhoolmer“

Im Vergleich zu den Bewohnern der tieferen Lande gelten die Bergbauern und Hirten des Wengenholmer Berglandes als ruppig, rauh und zuweilen streitsüchtig. Da wundert es nicht, wenn es an den kalten Abenden in den rauchigen Schänken zuweilen zu einer zünftigen Prügelei kommt. Diese endet jedoch meist – und hier kommt der koscher Geist zum Vorschein – mit einigen versöhnlichen Humpen Warmbier, wenn’s nicht g’rad gegen die hinterkoscher Gratenfelser geht, die nach Meinung aller braven wengenholmer Landsassen um vielfaches ungehobelter und streitlustiger sind als sie selbst.


„Finster wie ein Magier.“

Kaum eine Provinz wurde von den Schlachten der Magierkriege so sehr gebeutelt wie der Kosch, ganze Landstriche voller unheimlicher Relikte jener finsteren Zeit (wie der Koschgau oder der Moorbrücker Sumpf) finden sich noch hier. Kein Wunder, daß den einfachen Koschern eine tiefe Abneigung gegen das Arcane innewohnt, zumal auch die vielen hier ansässigen Zwerge nichts vom Zauberhandwerk halten.


„Du kleiner Jergenquell!“

Schon nach wenigen Götterläufen galt der Sohn des ehemaligen Herrn zu Albumin, der sich dreisterweise selbst immer noch als Baron bezeichnen ließ, als Inbegriff des Aufrührers und Gesetzlosen (was der Schurke ja nun, praiosstrafihn!, im Gratenfels’schen erneut unter Beweis gestellt hat). Mit diesem Ausspruch pflegen gestrenge Eltern, ihre aufmüpfigen Sprößlinge zu rügen.


„Das ist nicht koscher!“ Das wohl bekannteste Sprichwort der koscher Mundart geht – wie so vieles – zurück auf den berühmten Krambold Wilbur Sumspflog, der vor acht Jahrhunderten viele Bräuche der Wandergesellen begründete. Einmal soll Wilbur auf seinen Reisen in den Außerkosch gekommen sein, wo man ihm in einem Gasthof ein gar befremdliches Mahl vorsetzte. Nach dem ersten überraschten Bissen habe Wilbur ausgerufen: „Ei, das ist aber nicht koscher!“

Das Sprichwort machte mit den lustigen Erzählungen von Wilburs Erlebnissen die Runde und alsbald wurde es auf alles angewandt, was dem braven Koscher fremd und seltsam vorkommt. So soll selbst der gute Fürst Blasius auf einem Bankett an Kaisers Hof einmal „Wenn das mal koscher ist“ gemurmelt haben, als man eine Vinsalter Minzwürfelpastete in Trüffelcreme servierte.


„Wohlan, ihr Koscher!“

... ist die Einleitung des koscher Heimatliedes, das ein jeder, stamme er aus dem Schetzeneck, aus Wengenholm, dem Hügelland oder der Ferdoker Mark, mit Stolz und Freude singt – und beileibe nicht nur beim Anstoßen mit den hölzernen Bierhumpen. Der Sage nach hat schon der große Baduar, der erste Fürst des Kosch, in der Schlacht von Brig-Lo die Seinen mit diesen Worten in den Kampf geführt.

„Bei Steinbrücken durch den Fluß waten“

Wie der Name des Ortes schon vermuten lässt, befindet sich dorten eine große und solide Brücke, über welche die Reichsstraße von Gareth nach Angbar verläuft. Wer also, wie anno 28 ein Greifenfurter Ochsentreiber, bei Steinbrücken durch den Fluß waten will, ist dumm wie Selemer Sauerbrot.


„Wer nichts wird, geht nach Gareth.“

Im langen Rohalsfrieden waren selbst die hochwertigen Angbarer Schmiedewaren wenig gefragt und so mancher Handwerkslehrling musste sein Gesellenglück in der fernen Kaiserstadt suchen.


„Fleißig wie ein Ferdoker“

Im Jahre 831 v.H. änderte der Große Fluß seinen Lauf, so daß Ferdok mit einem Male von seiner Lebensader abgeschnitten war und die Stadt immer mehr an Bedeutung verlor. Erst nach hundert Jahren voll Hunger und Not gelang es, die Stadt wieder an die Ufer des Stromes zu verlegen. Dabei soll die arbeitende Bevölkerung großartige Leistungen vollbracht haben und es heißt, daßdie Zunftmeister das Angebot einiger Magier, mit arkanen Kräften den Umbau zu erleichtern, empört zurückgewiesen hätten: „Mit Ingmaroschs1 Hülfe und fleißiger Hand will uns das Werk gelingen!“ – so der bekannte Spruch, der auch in goldenen Lettern in die Stadtrolle eingetragen wurde.


„Nur einen Bollenflug entfernt“

Bollen sind hühnerähnliche Vögel, die so dick und plump sind, dass sie sich kaum von Sumus Leib erheben können. Ein Bollenflug ist demnach eine wirklich sehr, sehr kurze Strecke. Bemerkenswerterweise sind die Bollen auf beiden Seiten des Koschgebirges heimisch und es ist bis heute ungeklärt, wie sie sich verbreitet haben. Das Gebirge zu überfliegen, ist ihnen nicht möglich, und daß sie alle im Watschelgang über den Greifenpaßgezogen sind, vermag man sich kaum ernsthaft vorzustellen …