Neues aus Hohentrutz - Wahrhaft wehrhaft: Unterschied zwischen den Versionen

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„Die Piken hoch! Hoch, sag ich!“<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Robans]] Stimme schwang irgendwo zwischen Wut und Resignation. Die ersten Übungen der „[[Hohentrutz|Hohentrutzer]] Landwehr“ gestalteten sich als ein Debakel allerersten Ranges.<br.>Trotz der kompetenten Anleitung von [[Rondred Brotbäck]] stellten sich seine Siedler so dumm an, dass der Ritter abwechselnd hätte fluchen und heulen können.<br.>Oder dem Aves-Geweihten nachlaufen, der die letzte Nacht in [[Hohentrutz]] verbracht und den staunenden Siedlern einiges aus fernen Landen erzählt hatten. [[Salwine Zwingler|Salwine]] hatte sich um ihn gekümmert und ihm den Weg nach Norden erklärt. Geleitschutz hatte er abgelehnt, und [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] hatte ihn nicht weiter bedrängt – dieser...dieser...er kam auf nicht mehr auf den Namen. Glaskanni? Wardanie? Egal! Irgendwas Außerkoscheres! Auf jeden Fall hatte er Erfahrung mit Reisen und konnte wohl auch das Risiko allein abwägen.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] zwang seine Gedanken wieder in die traurige Realität, respektive zu dem traurigen Haufen, aus dem er eine Landwehr formen wollte.<br.>Wirkliche Waffen hatte man nicht, aber einige geschälte Birkenstämme als „Übungs-Piken“ taten es auch. Und angesichts der desolaten Leistung konnte man beinahe froh sein, dass keine echten Waffen im Spiel waren.<br.>
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„Die Piken hoch! Hoch, sag ich!“<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Robans]] Stimme schwang irgendwo zwischen Wut und Resignation. Die ersten Übungen der „[[Hohentrutz|Hohentrutzer]] Landwehr“ gestalteten sich als ein Debakel allerersten Ranges.<br.>Trotz der kompetenten Anleitung von [[Rondred Brotbäck]] stellten sich seine Siedler so dumm an, dass der Ritter abwechselnd hätte fluchen und heulen können.<br.>Oder dem Aves-Geweihten nachlaufen, der die letzte Nacht in [[Hohentrutz]] verbracht und den staunenden Siedlern einiges aus fernen Landen erzählt hatten. [[Salwine Zwingler|Salwine]] hatte sich um ihn gekümmert und ihm den Weg nach Norden erklärt. Geleitschutz hatte er abgelehnt, und [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] hatte ihn nicht weiter bedrängt – dieser...dieser...er kam auf nicht mehr auf den Namen. Glaskanni? Wardanie? Egal! Irgendwas Außerkoscheres! Auf jeden Fall hatte er Erfahrung mit Reisen und konnte wohl auch das Risiko allein abwägen.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] zwang seine Gedanken wieder in die traurige Realität, respektive zu dem traurigen Haufen, aus dem er eine Landwehr formen wollte.<br.>Wirkliche Waffen hatte man nicht, aber einige geschälte Birkenstämme als „Übungs-Piken“ taten es auch. Und angesichts der desolaten Leistung konnte man beinahe froh sein, dass keine echten Waffen im Spiel waren.<br.>„[[Alphak Hasweiler|Hasweiler]]! Die Spitze hoch! Auf Brusthöhe!“ brüllte [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] ärgerlich. Der baumlange Hasenzüchter hob zaghaft seine Birke nach oben, und man sah ihm an, dass ihm die ganze Sache nicht behagte.<br.>„Brusthöhe, [[Sindar Goblindodt|Sindar]]!“ Die Birke des Abenteurers senkte sich ein wenig.<br.>„Oder willst du versuchen, eine Wolke anzustechen?“<br.>„Für die Ogerjagd an der Rakula musste ich höher halten, Wohlgeboren!“ gab der ehemalige Abenteurer zurück.<br.>„In etwa so!“<br.>Die Birkenspitze wanderte auf eine Höhe von weit über zwei Schritt.<br.>„Erzähl keinen Mist, [[Sindar Goblindodt|Goblindodt]], sonst halte ich die Pike gleich mal etwas tiefer und schiebe sie dir in den...“<br.>„Wohlgeboren! Nicht vor den Kindern!“ unterbrach [[Danja Salderken]] mit gespielter Empörung den Wutausbruch des Ritters. Sie hatte sich in einigem Abstand niedergelassen, schrieb in einem kleinen Buch und hatte der Übung bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] biss sich wütend auf die Lippen. Tatsächlich beobachtete gleich mehrere Kinder die wenig erfolgreiche Übung am Fuß des Hügels – und damit auch die Wutausbrüche ihres Lehnsherren. Immerhin hatte sich [[Sindar Goblindodt|Sindars]] Übungspike wieder auf akzeptable Höhe gesenkt.<br.>„Noch einmal das Vorstoßen üben!“ befahl [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]], wenngleich er wenig Hoffnung hatte, dass es dieses Mal besser aussehen würde als die Male zuvor.<br.>„Linken Fuß vor!“ kommandierte [[Rondred Brotbäck]], der wohl als einziger in [[Hohentrutz]] wirklich gelernt hatte, mit Pike und Partisane zu kämpfen – aber mit nur einem Arm würde er das nie wieder können, also musste er es den anderen beibringen.<br.>"Achtung – stoßt!“<br.>Was [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] zu sehen bekam, war ein Trauerspiel. Zaghaft die einen, krumm und schief bei den anderen – die einzige Chance war, dass ein Gegner seine Waffe fallen lassen musste, um sich vor Lachen den Bauch zu halten!
„[[Alphak Hasweiler|Hasweiler]]! Die Spitze hoch! Auf Brusthöhe!“ brüllte [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] ärgerlich. Der baumlange Hasenzüchter hob zaghaft seine Birke nach oben, und man sah ihm an, dass ihm die ganze Sache nicht behagte.<br.>„Brusthöhe, [[Sindar Goblindodt|Sindar]]!“ Die Birke des Abenteurers senkte sich ein wenig.<br.>„Oder willst du versuchen, eine Wolke anzustechen?“<br.>„Für die Ogerjagd an der Rakula musste ich höher halten, Wohlgeboren!“ gab der ehemalige Abenteurer zurück.<br.>„In etwa so!“<br.>Die Birkenspitze wanderte auf eine Höhe von weit über zwei Schritt.<br.>„Erzähl keinen Mist, [[Sindar Goblindodt|Goblindodt]], sonst halte ich die Pike gleich mal etwas tiefer und schiebe sie dir in den...“<br.>„Wohlgeboren! Nicht vor den Kindern!“ unterbrach [[Danja Salderken]] mit gespielter Empörung den Wutausbruch des Ritters. Sie hatte sich in einigem Abstand niedergelassen, schrieb in einem kleinen Buch und hatte der Übung bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] biss sich wütend auf die Lippen. Tatsächlich beobachtete gleich mehrere Kinder die wenig erfolgreiche Übung am Fuß des Hügels – und damit auch die Wutausbrüche ihres Lehnsherren. Immerhin hatte sich Sindars Übungspike wieder auf akzeptable Höhe gesenkt.<br.>„Noch einmal das Vorstoßen üben!“ befahl Roban, wenngleich er wenig Hoffnung hatte, dass es dieses Mal besser aussehen würde als die Male zuvor.
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Er rollte mit den Augen, und nur die interessierten Blicke der Kinder hielten ihn von einer Schimpftirade ab, bei denen jeder Thorwaler rote Ohren bekommen hätte.<br.>„Zustoßen sollt ihr!“ brüllte er wütend.<br.>„Nicht schubsen!“<br.>Er stürmte zu [[Arbel Schnirkefeld]], der ängstlich zurück wich, riss ihm den Birkenstamm aus der Hand und führt einen Stoß aus, der einen Feind glatt durchbohrt hätte.<br.>„So! Mit Schwung und Kraft! Die Pike muss rechtwinklig auftreffen, sonst gleitet die Spitze an einer Rüstung ab! Das kann doch nicht so schwer sein!“ wetterte er dabei.<br.>Seine „Landwehr“ scharrte verlegen mit den Füßen, druckste herum und schien nichts mehr herbei zu sehnen als das Ende der Übung.<br.>„Sin´ wir jetz fertich, Wohlgebor´n?“ fragte schließlich [[Runkel Sackfold]] nasebohrend.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] funkelte ihn wütend an. Hätte der Schweinehirte nur die halbe Hingabe bei der Übung gezeigt, mit der er jetzt in seinem Riechkolben wühlte, wäre alles in Ordnung gewesen!<br.>„Nein!“ fauchte er.<br.>„[[Rondred Brotbäck|Rondred]], mitkommen!“<br.>Mühsam beherrscht brachte er einige Schritt Abstand zwischen sich und seine Siedler. [[Rondred Brotbäck]] folgte mit betretener Miene.<br.>„Also – was schlägst du vor?“ fragte [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] außer Hörweite der Anderen.<br.>Der Einarmige hob die Schultern.<br.>„Tja, Wohlgeboren“, fing er schließlich an, „wären wir in [[Grantelweiher]] tät ich sagen, wir gehen in die „Auenweil“ und trinken uns den Haufen schön, aber hier...“, erneutes Schulterzucken.<br.>„Die Technik mögen sie wohl noch lernen, aber ob sie einem wirklichen Kampf gewachsen sind, wage ich zu bezweifeln. Es sind eben einfache Leute, keine Krieger, und ich glaube nicht, dass man welche aus ihnen machen kann. Wenn es hart auf hart kommt, werden sie davon laufen!“<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] nickte finster.<br.>„So, werden sie das?“ knurrte er dann böse.<br.>„Dann sag ihnen, dass jeder einen Heller bekommt, der bei der nächsten Übung auf seinem Posten bleibt!“<br.>Ohne ein weiteres Wort marschierte der Ritter von dannen, den Hügel hinauf, holte sein Zaumzeug und anschließend sein Pferd Girte, die wie üblich in der Nähe der Häuser gegrast hatte. Das Tier schien sichtlich froh darüber zu sein, wieder einen Reiter auf dem Rücken zu spüren, und trabte auch ungesattelt eilig den Hügel hinab.
„Linken Fuß vor!“ kommandierte Rondred Brotbäck, der wohl als einziger in Hohentrutz wirklich gelernt hatte, mit Pike und Partisane zu kämpfen – aber mit nur einem Arm würde er das nie wieder können, also musste er es den anderen beibringen. „Achtung – stoßt!“
 
Was Roban zu sehen bekam, war ein Trauerspiel. Zaghaft die einen, krumm und schief bei den anderen – die einzige Chance war, dass ein Gegner seine Waffe fallen lassen musste, um sich vor Lachen den Bauch zu halten!
 
Er rollte mit den Augen, und nur die interessierten Blicke der Kinder hielten ihn von einer Schimpftirade ab, bei denen jeder Thorwaler rote Ohren bekommen hätte.
 
„Zustoßen sollt ihr!“ brüllte er wütend. „Nicht schubsen!“
 
Er stürmte zu Arbel Schnirkefeld, der ängstlich zurück wich, riss ihm den Birkenstamm aus der Hand und führt einen Stoß aus, der einen Feind glatt durchbohrt hätte.
 
„So! Mit Schwung und Kraft! Die Pike muss rechtwinklig auftreffen, sonst gleitet die Spitze an einer Rüstung ab! Das kann doch nicht so schwer sein!“ wetterte er dabei.
 
Seine „Landwehr“ scharrte verlegen mit den Füßen, druckste herum und schien nichts mehr herbei zu sehnen als das Ende der Übung.
 
„Sin´ wir jetz fertich, Wohlgebor´n?“ fragte schließlich Runkel Sackfold nasebohrend.
 
Roban funkelte ihn wütend an. Hätte der Schweinehirte nur die halbe Hingabe bei der Übung gezeigt, mit der er jetzt in seinem Riechkolben wühlte, wäre alles in Ordnung gewesen!
 
„Nein!“ fauchte er. „Rondred, mitkommen!“
 
Mühsam beherrscht brachte er einige Schritt Abstand zwischen sich und seine Siedler. Rondred Brotbäck folgte mit betretener Miene.
 
„Also – was schlägst du vor?“ fragte Roban außer Hörweite der Anderen.
 
Der Einarmige hob die Schultern.
 
„Tja, Wohlgeboren“, fing er schließlich an, „wären wir in Grantelweiher tät ich sagen, wir gehen in die „Auenweil“ und trinken uns den Haufen schön, aber hier...“, erneutes Schulterzucken. „Die Technik mögen sie wohl noch lernen, aber ob sie einem wirklichen Kampf gewachsen sind, wage ich zu bezweifeln. Es sind eben einfache Leute, keine Krieger, und ich glaube nicht, dass man welche aus ihnen machen kann. Wenn es hart auf hart kommt, werden sie davon laufen!“
 
Roban nickte finster. „So, werden sie das?“ knurrte er dann böse. „Dann sag ihnen, dass jeder einen Heller bekommt, der bei der nächsten Übung auf seinem Posten bleibt!“
 
Ohne ein weiteres Wort marschierte der Ritter von dannen, den Hügel hinauf, holte sein Zaumzeug und anschließend sein Pferd Girte, die wie üblich in der Nähe der Häuser gegrast hatte. Das Tier schien sichtlich froh darüber zu sein, wieder einen Reiter auf dem Rücken zu spüren, und trabte auch ungesattelt eilig den Hügel hinab.
 
 
Rondred hatte mittlerweile die anderen wieder erreicht und die Ankündigung des Ritters weiter gegeben. Doch auch er verstand nicht ganz, worin die nächste Übung bestehen würde.
 
Rondred hatte mittlerweile die anderen wieder erreicht und die Ankündigung des Ritters weiter gegeben. Doch auch er verstand nicht ganz, worin die nächste Übung bestehen würde.
 
Roban trieb sein Pferd von ihnen weg, gerade so weit, wie es noch trockenen Boden unter den Hufen hatte, dann wendete er es und löste seinen Kriegshammer vom Gürtel.
 
Roban trieb sein Pferd von ihnen weg, gerade so weit, wie es noch trockenen Boden unter den Hufen hatte, dann wendete er es und löste seinen Kriegshammer vom Gürtel.

Version vom 1. Januar 2011, 20:14 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Neues aus Hohentrutz"