Im Schein des Alagrimm - Angbar unter Waffen

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23. Ing 1027 BF
Angbar unter Waffen


Kapitel 1

Für den Fürst und die Heimat!
Autor: Geron


Angbar, 23. Ingerimm 1027 BF

Lautlos flatterte die Fahne Angbars über dem Tor im Wind. Erlan von Sindelsaum wendete seinen Blick von dem Anblick ab und ließ seine Augen über das geschäftige Treiben gleiten. Seitdem die furchtbaren Nachrichten aus dem Norden Angbar erreicht hatten waren Menschen und Zwerge in eine erstaunliche Betriebsamkeit verfallen. In aller Eile wurden Waffen repariert, Übungen abgehalten und Munition an wichtige Orte transportiert. Auch Erlan war wegen des Anmarsches des Alagrimm hier. Sein Baron Nirwulf Sohn des Negromon hatte seine Vasallen zu den Waffen gerufen (zum ersten Mal!) und er war dem Ruf natürlich gefolgt.
Müde erhob er sich von der Bank auf der er gesessen hatte. Sorgen um die Zukunft seiner Familie und seiner Nachbarn machten ihm zu schaffen. Bisher hatte nichts und niemand den Alagrimm aufhalten können, doch hier musste es gelingen, sonst wäre es um Angbar und auch um alles umliegende Land geschehen. Erlan musste sich immer wieder zu Mut und Tapferkeit aufrufen. Zwar hatte er seinen Ritterschlag schon vor langer Zeit erhalten, doch heute würde er seine Kenntnisse zum ersten Mal im Ernst anwenden. Der gnadenlose Kampf Mann gegen Mann war ihm bisher erspart geblieben, aber nun war es an der Zeit seiner Pflicht nachzukommen.
Langsam aber beständig lenkte Erlan seine Schritte zum Haus seines Lehensherrn. Je näher er dem freundlichen Haus kam, desto mehr nahm die Geschäftigkeit zu. Der „dicke König“ wurde von seinem Volk um Rat ersucht.

Nach einer Weile fand der Baron der Hügellande endlich Zeit für seine Vasallen. Schnellen Schrittes führte der sonst so gemütliche Oberste Richter seine Lehnsleute in ein Nebenzimmer. Eine kleine Gruppe gewappneter Personen stand nun zusammen. Da war zum einen der besonnene, aber unerfahrene Erlan von Sindelsaum, ebenso wie seine heißspornige Frau. Dazu kam dann noch der Herr Rudegar von Entensteg. Ein wackerer Rittersmann, der lange Jahre dem Reich gedient hatte. Den Abschluss bildeten die Brüder Ungolf und Walbold von Bärenstieg zu Eulensang. Zwei schweigsame Burschen von hohem Wuchs, die in dem Ruf standen hervorragende Bogner zu sein. „Ihr werdet euch vielleicht fragen, warum nicht alle Ritter meines Lehens hier anwesend sind.“ Eröffnete Nirwulf das Gespräch. „Die Antwort kennt ihr vermutlich schon, aber ich möchte es noch einmal sagen. Keine Feigheit hält eurere Standesgenossen von hier fern, sondern mein Befehl. Ihre Aufgabe ist es die Bevölkerung meines Lehens zu schützen. Sollten wir diesen Kampf hier verlieren müssen sie der Schirm und Schutz meiner armen Hügelländer sein. Eine Aufgabe, die mit wenig Ruhm winkt, aber sie ist dennoch wichtig. Euch aber die ihr hier seit seid auserkoren die Verteidiger Angbars zu verstärken. Ich weis, dass ihr allesamt wackere Streiter für Kaiser und Fürst seid und daher seid ihr hier. Ich habe mich mit dem Wehrmeister beraten und ihr werdet als Reserve zurückgehalten werden. Ihr müsst dort zuschlagen, wo unsere Reihen zu wanken drohen. Den Alagrimm können wir mit Bolzen und Axt nicht bezwingen, aber Jergenquells Schergen sind verwundbar und sie müssen wir erschlagen, bevor sie Übles anrichten können.“

Etwas später
Ruhig saßen die Ritter und Knechte zusammen. Niemand sprach ein Wort, während ein jeder düster vor sich hin brütete. Sie alle warteten nun schon seit Stunden auf den Angriff des gefürchteten Feuervogels und bisher war nichts geschehen. Alle Arbeiten waren getan und so blieb nur noch das Warten. Erlan beobachtete einen Knecht des Entensteger der einen Riemen seiner Lederrüstung strammer zog. Wie auch der Knecht waren alle anderen der Anwesenden leicht gerüstet.
Als es zu dämmern begann stand Rudegar auf. Er war der älteste und erfahrenste der Gruppe und so war er ihr Anführer. „Wir sollten gemeinsam beten. Der Herr Ingerimm hat bisher seine schützende Hand stets über den Kosch gehalten und so soll es auch bleiben. Bedenkt, dass eine Schlacht im Monat des Ingerimm noch nie für den Kosch verloren ging.“ Und so knieten sie alle nieder und begannen zu beten.

Entsetze Rufe erschallen. Hörner wurden geblasen. Erlan blickte auf und erblickte das Ungeheuer, dass bereits den halben Kosch in Schutt und Asche gelegt hatte. Es kam nicht von Norden, sondern vom See und war um einiges erschreckender, als er es sich ausgemalt hatte. Schon raste das Ungetüm heran und entzündete Dächer und Menschen. Es dauerte nicht lange und schon ertönten weitere Hörner aus Barschensee. Der Feind war in den Mauern Angbars!
Rudegar zog sein Schwert: „Auf ihr Krieger! Für den Fürst und die Heimat!“
„Für den Fürsten!“ antwortete die kleine Schar, als sie sich in Bewegung setzten.