Das gar erschröckliche Geheimnis um Donken & den braven Koscher Landmann Dappert endlich geklärt?
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Das gar erschröckliche Geheimnis um Donken & den braven Koscher Landmann Dappert endlich geklärt?
DONKEN. Viele Monde sind vergangen, als die allseits bekannten schrecklichen Ereignisse das Dörfchen Donken im Moorbrücker Hinterlande heimsuchte. Viele ehrenwerte Magi — und manch zwielichtige Gestalten — lenkten seither ihre Schritte nach Donken, um Hesinde zum Gefallen — oder doch nur des schnöden Goldes wegen — jene absonderlichen Geschehnisse aufzuklären (der Kosch-Kurier berichtete).
So manch Theorie und manch zweifelhafter »Beweis« wurden vorgelegt, aber eine fundierte Aufklärung oder ein handfester Beweis zur Zufriedenheit aller blieb bis heute aus. Selbst die gewißlich anerkannteste Autorität, die sich mit dem Donkener Phänomen beschäftigte, der III. Garether Hofmagus Melwyn Stoerrebrandt konnte oder wollte bis vor kurzem seine Untersuchungsergebnisse nicht der Öffentlichkeit preisgeben. Nach vielen Monden hat man sich in Gareth jetzt doch endlich dazu durchgerungen, uns die amtliche Version der Geschehnisse kundzutun.
Nach intensiven Studien der noch aufspürbaren arkanen Muster bei dem Hause des Unglücks gelangte Magister Stoerrebrandt zu dem Ergebnis, daß die Wesenheit, die jenes Unheil über die Familie des Bauern Dappert brachte, keineswegs daimonidischen Ursprungs war, sondern es sich vielmehr um eine Kreatur handelte, die dem lebensfeindlichen Elemente des Eises entstammte.
Der Urheber, der jenes Wesen beschworen hatte, war vermutlich ein Waisenjunge, der früher in Donken lebte und den Namen Petter führte. Dieser Junge war mit der verschwundenen Braut Morena vor Jahren eng befreundet gewesen und eine alte Magd meinte gar, sie hätten sich als Kinder schon die Ehe versprochen. Doch natürlich wäre so etwas nicht möglich gewesen, denn Morena war die Tochter eines freien Bauern und Petter eine völlig mittellose Waise. Zudem schien er noch etwas eindeutig Unheimliches und Jähzorniges an sich zu haben und man sagte sich, es würde noch schlimm mit ihm enden.
So hatte es dann auch niemanden verwundert, daß Petter eines Tages aus dem Moorbrücker Sumpf, in dem er sich viel herumtrieb, nicht wieder zurückkehrte. Nur Morena bedauerte den Verlust. Es ist jetzt aber anzunehmen, daß jener Junge nicht gestorben ist, sondern bei einem Druiden Aufnahme fand.
Am Tage vor Morenas geplanter Hochzeit dann, soll ein dünner, junger Mann in einem groben Gewande in Donken aufgetaucht sein, der sich zunächst ausgiebig über Morenas Familie erkundigt hatte und dann — ohne einen erkennbaren Grund — mit Zornesröte davonging.
Am nächsten Tage muß sich dann folgendes zugetragen haben: Jener junge Mann begab sich zum Hause der Braut, wo er die gesamte Familie fröhlich beisammen fand. Mit der Macht seines Geistes befahl er der Braut, aus dem Haus herauszutreten. Noch bevor die übrigen nach ihr sehen konnten, wollte er die Hochzeitsgesellschaft in einen “frostigen“ Tiefschlaf versetzen — vielleicht sogar töten. In seinem Zorn ist ihm der Zauber aber außer Kontrolle geraten, denn alle Personen in dem Raume wurden steifgefroren bis ins Mark.
Er wollte dann wohl noch eine Lehmgestalt mit der Illusion Morenas versehen, aber auch dieser Zauber schlug offensichtlich fehl. So ist es danach anzunehmen, daß er dann mit der willenlosen Braut in die Moorbrücker Sümpfe geflohen ist und somit tatsächlich die Hoffnung besteht, daß Morena noch lebte, würde man sie aufspüren.
Gewiß, diese Begebenheiten sind schreckenerregend, muß man doch jetzt davon ausgehen, daß ein bösartiger Druide, der viel Unheil bringen kann in dem ohnehin schon verfluchten Moorbrücker Sumpf — oder hat er sich indessen woandershin begeben ? — umherstreift.
Vielmehr jedoch muß uns ein anderer Bericht beunruhigen, dessen Inhalt dem Kosch-Kurier durch einen glücklichen Zufall zuteil wurde. Es sind dies die Ergebnisse des angesehenen, Heiligen Ordens der Draconiter, beurteilt von Seiner Eminenz, Abtprimas Elbereth Quendan Eternenwacht darselbst.
Laut den Ergebnissen der Draconiter, Magister Rallion und Initiatin Cheriwen handele es sich bei jenem tragischen Vorfall mitnichten um schwarzmagisches oder druidisches Wirken, sondern allein um das höchst unheilige Werk von Daimoniden. All dies sei nur eine “geringe“ Auswirkung des Bruderkrieges zweier Daimonen, deren Namen wir hier nicht zu nennen wagen. Mögen uns die Heiligen Zwölfe beschützen!
Laut den Aufzeichungen der Draconiter hat es sich so begeben:
„(...) die finstere Daimonenheit, ist schon lange ungebunden und vermag nicht recht in seine eigene Sphäre zurückkehren, weil sein Bruder ihm den Weg verschlossen hat. Doch fand (der Dämon) dieser Tage eine günstige Sternenkonstellation zusammen mit den günstigen Voraussetzungen, seinen Bruder ebenfalls in die derische Sphäre zu pressen.
Und genau dieses geschah in Donken. Und als die Brüder sich gegenüber standen, fochten sie einen Kampfe mit unheiligen Mitteln, der beide zurückschleuderte in die Niederhöllen, aus denen er entstiegen, doch währte der Kampf wohl lange und blieb nicht auf das Bauernhaus begrenzt. Die traurige Jungfrau allerdings war ohne Leben, denn das, was die Zwölfe ihr bei der Geburt gegeben, entfloh in Borons Reich, als der dunkle (...) sich in ihr manifestierte. Die Lehmgestalt, die Ihr für einen Golem hieltet, ist also nichts anderes als der Überrest des blühenden Lebens, welches Morena einst erfüllte. (...) warum Dappert überlebte, so ist dies ganz einfach. Sein Geist flüchtete sich in die Obhut einer starken Hand, die der heiligen Frau Noiona, und war so nahe an Borons Reich, daß kein Daimon wagte, ihn anzutasten, nicht den Zorn des Dunklen Raben zu erwecken.“
Wir wollen diese Zeilen nicht kommentieren und weiter zu Praios beten, daß er uns vor solchen Dingen beschütze, woher sie auch entstammen, denn unheilig sind sie gewiß. Den allermeisten von uns ist derartiges magisches Wirken fremd und wir gemeine Sterbliche werden es wohl nie richtig deuten können oder die ganze Wahrheit erfahren, aber dieses ist auch gut und rechtens!