Perdita, die Verlorene - Nachricht aus Sancta Boronia

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Ing 1046 BF
Nachricht aus Sancta Boronia
Auf den Spuren einer Verlorenen


Kapitel 2

Autor: Kunar

Nachricht aus Sancta Boronia

An Gero vom Kargen Land
 
 
 
 
Burg Devendoch in der Rabenmark im Ingerimm 1046 BF

Werter Vater,

viel gäbe es zu erzählen vom 25. Jahrestag der Schlacht an der Trollpforte. Doch ist es nicht borongefällig, allzu viele Worte zu verlieren, so dass ich versuchen werde, mich so kurz wie möglich zu fassen.

Ich habe mit einigen Veteranen gesprochen, und auch die örtlichen Boroni gefragt, und keiner konnte mir etwas von Perdita erzählen. Einig ist man sich aber, dass sie, wenn sie vor 25 Jahren verschollen ist, mit Sicherheit nicht mehr lebt.

Umso wichtiger war es, eine würdige Zeremonie zum Gedenken an die Toten und zur Feier der Überlebenden vorzubereiten, weswegen ich mich gleich bereiterklärte, zu helfen, als es hieß, dass die Planungen ins Stocken gerieten. Ich möchte die Schilderungen der müßigen Details ersparen, aber zumindest erwähnen, dass ich mich mit Graf Growin Sohn des Gorbosch und Baron Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm in bester Koscher Gesellschaft befand und mit uns – ohne es vorher abgesprochen zu haben – sogar alle drei Grafschaften repräsentiert waren.

Schnell wurde klar, dass dem Garetier Leobrecht von Ochs, so wie der Graf ebenfalls ein Veteran der Schlacht, ebensowenig der Sinn nach viel langem Gerede war und er eine pragmatische Lösung anstrebte. Niemand Geringeres als mein Schwiegervater Walthari von Leufels schließlich pochte für Weiden auf eine Formulierung, die auch diejenigen mit einbezog, die nicht in der Schlacht selbst gefallen, aber im Kampf gegen die Schergen des Dämonenmeisters zu Boron gegangen waren. Dies war eine glückliche Fügung, denn damit war Perdita in jedem Fall mit einbezogen.

Am Ende wurde es eine kurze, aber sehr bewegende Feier, bei der selbst Vertreter des Al’Anfaner Kultes konzelebrierten. Sie waren zuvor ohne großes Aufsehen willkommen geheißen worden. Wer hätte das noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten? Ich muss dazu anmerken, dass ich mit einigen der Al’Anfaner Delegation, so ungewöhnlich und exotisch sie uns erscheinen, mehrfach das Gespräch gesucht und festgestellt habe, dass wir uns über bestimmte Themen erfrischend einfach austauschen können. Dieses friedliche Miteinander war eine von mehreren Erinnerungen daran, wie damals der Sieg errungen werden konnte: durch das Überwinden aller Unterschiede für ein gemeinsames Ziel.

Ich bereite mich nun darauf vor, zurück in die Heimat zu reisen, und bin sichtlich bewegt davon, wie hier in Sancta Boronia der guten Perdita würdevoll gedacht werden konnte. Ihr Opfer war nicht umsonst!
 
 
 
 
Dein Sohn Boromil

Irdischer Hinweis: Dieser Artikel ist im Nachgang des Allaventurischen Konvents 2024 entstanden.