Unter Schurken - Ohne Schuhe: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Textersetzung - „Falk Barborn von Siebental“ durch „Falk Barborn zu Siebental“)
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Mühsam öffnete [[Briefspieltext mit::Merwerd Stoia von Vinansamt|Merwerd]] die schlafverklebten Augen. Bis ins Mark fühlte er die Müdigkeit, und bleischwer hing der Schlaf ihm in den Knochen. Die Schwertwunde vom Vortage pochte in seinem Waffenarm wie der Schmiedehammer eines [[Briefspieltext vielleicht mit::Zwerg|Angroscho]], und sein Kopf brummte, als habe er nicht nur ein Maß [[Briefspieltext vielleicht mit::Ferdoker Bier|Ferdoker]] zu viel getrunken.<br>Finster war’s, und durch die verhängten Fenster drang kaum einmal ein schmaler Streifen winterlichen Zwielichts. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und ließen ihn schemenhafte Umrisse des Kutscheninneren erkennen. Ritter [[Briefspieltext mit::Falk Barborn von Siebental|Falk]] war an die Kutschwand gesunken und brummte und rumpelte wie ein wilder [[Briefspieltext vielleicht mit::Hollerbär]] im Winter. Zweifaches leises Schnarchen kündete vom Verbleib [[Briefspieltext mit::Rena von Arbasien|Renas]] und [[Briefspieltext mit::Wolfhardt von der Wiesen|Wolfhardts]]. Sie waren auf ihrer Bank zusammengesunken; der Kopf des Edlen lehnte auf der Schulter der Ritterin, die mit wirrem Haar und entspanntem Gesicht ihrerseits an den Wiesener gesunken war. Warm war es geworden. Ein feiner Schweißfilm lag auf des Reichscammerrichters Nacken.<br>Was in der Zwölfe Namen aber hatte ihn aufgeweckt? Angestrengt lauschte er in die Dunkelheit. Nichts. Nicht einmal entferntes Wolfsgeheul.<br>Sein Herzschlag pochte in seinen Schläfen. Die Luft in der engen Kutsche war stickig und schwer. Er schluckte mit staubtrockenem Mund. Eine Gänsehaut kitzelte auf seinen Armen.
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Mühsam öffnete [[Briefspieltext mit::Merwerd Stoia von Vinansamt|Merwerd]] die schlafverklebten Augen. Bis ins Mark fühlte er die Müdigkeit, und bleischwer hing der Schlaf ihm in den Knochen. Die Schwertwunde vom Vortage pochte in seinem Waffenarm wie der Schmiedehammer eines [[Briefspieltext vielleicht mit::Zwerg|Angroscho]], und sein Kopf brummte, als habe er nicht nur ein Maß [[Briefspieltext vielleicht mit::Ferdoker Bier|Ferdoker]] zu viel getrunken.<br>Finster war’s, und durch die verhängten Fenster drang kaum einmal ein schmaler Streifen winterlichen Zwielichts. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und ließen ihn schemenhafte Umrisse des Kutscheninneren erkennen. Ritter [[Briefspieltext mit::Falk Barborn zu Siebental|Falk]] war an die Kutschwand gesunken und brummte und rumpelte wie ein wilder [[Briefspieltext vielleicht mit::Hollerbär]] im Winter. Zweifaches leises Schnarchen kündete vom Verbleib [[Briefspieltext mit::Rena von Arbasien|Renas]] und [[Briefspieltext mit::Wolfhardt von der Wiesen|Wolfhardts]]. Sie waren auf ihrer Bank zusammengesunken; der Kopf des Edlen lehnte auf der Schulter der Ritterin, die mit wirrem Haar und entspanntem Gesicht ihrerseits an den Wiesener gesunken war. Warm war es geworden. Ein feiner Schweißfilm lag auf des Reichscammerrichters Nacken.<br>Was in der Zwölfe Namen aber hatte ihn aufgeweckt? Angestrengt lauschte er in die Dunkelheit. Nichts. Nicht einmal entferntes Wolfsgeheul.<br>Sein Herzschlag pochte in seinen Schläfen. Die Luft in der engen Kutsche war stickig und schwer. Er schluckte mit staubtrockenem Mund. Eine Gänsehaut kitzelte auf seinen Armen.
 
Hinter der Kutsche, bei den Pferden, ein leises Rascheln. Und ein Schrei, als brächen die [[wikav:Niederhöllen|Niederhöllen]] über ihn herein. Hoch und schrill gellte er in seinen Ohren und wie von einer [[wikav:Maraskantarantel|Maraske]] gestochen fuhren auch die anderen Dreie auf. Die Kutsche ruckte und schaukelte, als sie einen mörderischen Stoß von außen empfing. Der [[Briefspieltext vielleicht mit::Vinansamt]]er keuchte, als er von einem erneuten Bocksprung der Kutsche auf seinen verletzten Arm geschleudert wurde.<br>Der gnädigen [[Briefspieltext vielleicht mit::Travia]] sei Dank, daß die Bremsen hielten!<br>Das Kreischen erreichte einen neuen Höhepunkt. Eisig fuhr es den Vieren bei diesem Schrei aus Todesangt über den Rücken.<br>Dann, urplötzlich, war Stille. Kein Geräusch mehr außer dem leisen Rieseln von Schnee, der vom [[Briefspieltext vielleicht mit::Firun]]swind übers Land getragen wird. Nicht mehr als einige Augenblicke lang hatte der Spuk gedauert, und doch sagten die verstörten Blicke aller Viere einander, daß dies alles, jedoch kein Traum gewesen sein mochte. Vorsichtig ergriffen sie ihre Waffen.
 
Hinter der Kutsche, bei den Pferden, ein leises Rascheln. Und ein Schrei, als brächen die [[wikav:Niederhöllen|Niederhöllen]] über ihn herein. Hoch und schrill gellte er in seinen Ohren und wie von einer [[wikav:Maraskantarantel|Maraske]] gestochen fuhren auch die anderen Dreie auf. Die Kutsche ruckte und schaukelte, als sie einen mörderischen Stoß von außen empfing. Der [[Briefspieltext vielleicht mit::Vinansamt]]er keuchte, als er von einem erneuten Bocksprung der Kutsche auf seinen verletzten Arm geschleudert wurde.<br>Der gnädigen [[Briefspieltext vielleicht mit::Travia]] sei Dank, daß die Bremsen hielten!<br>Das Kreischen erreichte einen neuen Höhepunkt. Eisig fuhr es den Vieren bei diesem Schrei aus Todesangt über den Rücken.<br>Dann, urplötzlich, war Stille. Kein Geräusch mehr außer dem leisen Rieseln von Schnee, der vom [[Briefspieltext vielleicht mit::Firun]]swind übers Land getragen wird. Nicht mehr als einige Augenblicke lang hatte der Spuk gedauert, und doch sagten die verstörten Blicke aller Viere einander, daß dies alles, jedoch kein Traum gewesen sein mochte. Vorsichtig ergriffen sie ihre Waffen.
 
Noch immer war alles ruhig.<br>Keine daimonischen Gegner erwarteten den Baron, als er vorsichtig durch die Fensterabdeckung seiner eigenen Kutsche spähte, die Tür einen Spalt öffnete und schließlich nach außen huschte. Auf der gegenüberliegenden Seite tat die Ritterin ein Gleiches.<br>“Um [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron]]s Willen!“<br>Mit einem entsetzten Keuchen betrachtete Merwerd den Ort, an dem vor kurzem noch die vier Zugpferde angebunden gestanden waren. Zerrissene Seile und zerwühlter Schnee kündeten von einem kurzen und um so heftigeren Kampf – und eine blutige Schleifspur nebst einigen Fellfetzen vom Schicksal zumindest eines Rosses. Zum nahegelegenen Wald hin zog sich die überdeutliche Fährte – die Hufspuren der anderen drei Tiere indes wild auseinander.<br>Doch an der Böschung, neben den grausigen Spuren im Schnee, fanden sich – banal genug – die Abdrücke von menschlichen Füßen. Indes, von kleinen, schmal-zierlichen und nackten Füßchen.<br>Ohne Schuhe.
 
Noch immer war alles ruhig.<br>Keine daimonischen Gegner erwarteten den Baron, als er vorsichtig durch die Fensterabdeckung seiner eigenen Kutsche spähte, die Tür einen Spalt öffnete und schließlich nach außen huschte. Auf der gegenüberliegenden Seite tat die Ritterin ein Gleiches.<br>“Um [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron]]s Willen!“<br>Mit einem entsetzten Keuchen betrachtete Merwerd den Ort, an dem vor kurzem noch die vier Zugpferde angebunden gestanden waren. Zerrissene Seile und zerwühlter Schnee kündeten von einem kurzen und um so heftigeren Kampf – und eine blutige Schleifspur nebst einigen Fellfetzen vom Schicksal zumindest eines Rosses. Zum nahegelegenen Wald hin zog sich die überdeutliche Fährte – die Hufspuren der anderen drei Tiere indes wild auseinander.<br>Doch an der Böschung, neben den grausigen Spuren im Schnee, fanden sich – banal genug – die Abdrücke von menschlichen Füßen. Indes, von kleinen, schmal-zierlichen und nackten Füßchen.<br>Ohne Schuhe.
  
 
[[Kategorie: Abenteuer]]
 
[[Kategorie: Abenteuer]]

Version vom 25. März 2019, 09:51 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte Unter Schurken