Der Kosch in fester Hand

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Ausgabe Nummer 42 - Tsa 1029 BF

Der Kosch in fester Hand

Der Fürst hat alle Lehenslücken geschlossen

Grausam wütete der zwölfmal verfluchte Flammenaar in unserer Heimat. Auch unter den Hohen und Höchsten des Landes fand er seine Opfer, viele — wie die Barone Alderan von Zweizwiebeln oder Alerich von Nadoret — tapfer im Kampf gefallen. So mancher Thron war verwaist. Nun aber, knapp ein Jahr nach jenem Todessturm, sind auch die letzten Vakanzen beendet. Ein ganzer Reigen hoffnungsvoller Edeldamen und Recken ersetzt künftig altgediente und vertraute Gestalten auf der Bühne der Koscher Geschichte. Sie werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten neue Seiten in der Chronik unserer Heimat füllen. Grund genug unsere wohlbekannte Adelsexpertin Elida von Cellastein zu bitten den geneigten Lesern die wichtigsten Persönlichkeiten vorzustellen.

Die Schriftleitung

Neues am Fürstenhofe

Ohne das bleibende Andenken an das Opfer des kleinen Prinzen Holduin Hal zu schmälern... Wer in der Schlacht wider den Alagrimm das lodernde Fürstenschloss Thalessia sah, weiß, welchen Dank wir den Zwölfen dafür schulden, dass neben einem großen Teil der Fürstenfamilie auch die meisten hohen Bediensteten des Hofes gerettet werden konnten. Nahezu alle weilen weiterhin an der Seite unseres Fürsten auf ihren bewährten Posten, nun eben auf der Feste Fürstenhort. Bewährte Hände, fürwahr — manche schon seit Jahrzehnten (einige Angroschim gar seit über hundert Jahren) getreu zu Diensten unserer Provinz.

Die einzige erwähnenswerte Veränderung betrifft allerdings ein bemerkenswertes und mächtiges Amt – jenes des Koscher Cantzlers. Nachdem Duridan von Sighelms Halm – für viele überraschend – nach dem Kongress von Elenvina in der Herzogenstadt verblieben war, bat Fürst Blasius keinen Geringeren als den Obersten Richter der Zwerge Nirwulf Sohn des Negromon die Nachfolge zu übernehmen. Der „Dicke König“ gilt weithin als schlauer und belesener Kopf der seinen Einfluss mit Bedacht und ohne Eigensinn nutzen wird. Gegenwind ist daher weniger von Hof und Adel, sondern von eher unerwarteter Seite zu erwarten — heißt es doch, dass der erzzwergische Bergkönig Gilemon die erstarkte Rolle des Hügelvolkes mit gewissem Groll betrachten soll. So jedenfalls ist das demonstrative Fernbleiben der Geheimen Greven (wie man die Gesandtschaften der Bergkönige im Koscherland nennt) von Koschim, Bonglorosch und Brombo, bei der Amtseinführung Nirwulfs zu werten. Anwesend waren hingegen die Gesandten des Hügelvolkes Bibrosch und Bromul (die diesen Posten nur noch nominell ausüben und sich künftig auf ihr Landgut bei Angbar zurückziehen wollen), Garbalda Tochter der Grabaxa, Sprecherin des weisen Waldwachter Königs Arombolosch, und Arbrom Sohn des Argaderim, der Garbaldas Stellung noch bis zum Rat von Ingrahall innehatte und seither das neu geschaffene Amt des Gesandten von Hochkönigs Albrax bekleidet.

Neues in den Hügellanden

Ganz abgesehen freilich vom neuen und ach so jungen Grafen, unter dem die Lehen von Angbarer See und Schetzeneck doch erst zu den Hügellanden zusammenfanden, sind auch in den Baronien bemerkenswerte Änderungen zu vermelden.

Oberangbar

Nach dem schmählichen Tod des Herrn Tradan von Unterangen, aufgeknüpft an der Blattlosen Eiche, wurde der wohlbekannte Edelmann Wolfhardt von der Wiesen zum neuen Baron von Oberangbar erhoben. Nicht nur weil sein vorheriges Lehen Toroschs Aue von den Flammen des Alagrimm verschlungen worden war, sondern vielmehr, weil der Falkenritter und weithin gerühmte Dichter dem Fürsten ebenso oft mit dem Schwert zur Seite stand, wie er ihn mit seinen Werken am heimischen Kamin erfreute, galt Herr Wolfhardt Seiner Durchlaucht als erste Wahl.

Birnbrosch und Sindelsaum (einstige Baronie Hügelland)

Das Umland Angbars lag in der Hand des Obersten Richters der Hügelzwerge Nirwulf Sohn des Negromon... und liegt es im Grunde noch immer. Da ihn seine Aufgabe als Cantzler künftig jedoch einen Gutteil der Zeit in Fürstenhort bindet, bat das Väterchen den Fürsten die Lande von Getreuen verwalten zu lassen. Es heißt Meister Nirwulf konnte sich nicht recht unter seinen beiden würdigsten Gefährten entscheiden, weshalb die Lande nun in jene zwei Lehen geteilt werden, aus denen sie schon vor vielen Jahren einmal bestanden.

Baron von Birnbrosch wird der „Dicke König“ nominell selbst, überlässt es jedoch Ubrima Silberhaar Tochter des Ubrom, der Mutter seines langjährigen Freundes Ubarosch, ein Auge auf das Land zu werfen. Die Zwergin macht ihrem Namen alle Ehre, fallen ihre Haare doch in silbernen Zöpfen bis an den Boden. Kein Wunder, hatten sie doch 286 Jahre Zeit um zu wachsen — ein Alter, das der bedächtigen Ubrima mütterliche Weisheit schenkt.

Baron von Sindelsaum wird ein leibhaftiger Ur-Enkel von Groinsa, die zu Rohals Tagen den Kosch als Kaiserliche Grevin so getreulich lenkte. Madrax Sternhagel gilt als ähnlich gebildet wie Nirwulf und führte bei einem Pfeifchen schon so manche fruchtbare Debatte. Dennoch betrachtet es mancher mit Argwohn, dass Meister Madrax gerüchteweise ein Geode oder gar Zwergenmagus sein soll — zumindest kleidet er sich gerne in lange, symbolbestickte Gewänder und gilt ebenso als Kenner alter Schriften, der Sternkunde und der Alchimie wie als Kundiger des Branntweins. Es heißt, er habe schon aus den merkwürdigsten Pflanzen einen Trank destilliert und die Wahl Nirwulfs läge wohl nicht zuletzt daran, dass Madrax ihn zuvor von seinen Wässerchen kosten ließ.

Zwischenwasser

Obschon Vogt Immo von Gôrmel vom Feuer des Alagrimm verschont ward und bei guter Gesundheit unter den Lebenden weilt, wurde sein Amt neu vergeben. Das fortgeschrittene Alter ließ ihn anlässlich seines 70. Tsatages im Praiosmond verkünden, dass er das Lehen in neue Hände zu legen gedenke, um sich künftig seinen Enkelkindern widmen zu können. Der Fürst entschied, dass die gräflichen Lande zwischen den Wassern künftig seinem treuen Herold Hernobert von Falkenhag in Obhut gegeben werden sollen — wohl auch eine Geste gegenüber dem Haus Falkenhag, das nach Orsinos Verrat den Grafensitz räumen muss und doch das Blut Jörchs von Falkenhag in sich trägt, der den Prinzen Holdwin vom Eberstamm dereinst das Leben rettete.

Fürstenhort

Burgsass Kuniswart vom Eberstamm fiel durch das finstere Wirken des Geistes von Thronräuber Porquid wie viele seiner Blutsverwandten auf der Angenburg in die Vorhallen Borons (der KK 40 berichtete). Nach seiner Errettung kehrte der alte Schlachtreiter nachdenklich zurück und ließ sich kürzlich gar der Herrin Rondra weihen. Vergeblich aber die Spekulation von Vogt Roban von Treublatt, der schon mit der Abdankung Kuniswarts rechnete und das Burgsassenamt von Fürstenhort nur zu gerne wiedererlangt hätte. „Es könne ja wahrlich kein Schaden sein, wenn der Herr einer Burg der Herrin Rondra nahe steht — und es mag auch dem Burgherren nicht von Übel sein ritterlich über eine Feste und ihren Fürsten zu wachen“, sprach Seine Durchlaucht, als er seinen Vetter darum bat sein Amt fortzuführen.

Drakfold

Noch am Abend ihres Verzichtes auf den Grafentitel erhob der Fürst Iralda Mechtessa von Bodrin zur Baronin von Drakfold — nicht mehr als ein Ehrentitel, begab sich die einstige Prinzessin doch nach Gôrmel in das Noviziat der Mutter TRAvia. An ihrer Statt waltet die altbekannte Jungfer Efferdane von Neuensteinigen, eine ehemalige Gardereiterin, als Erbvögtin über das Land am Sylbrigen See.

Koschgau

Die Nachfolge der zu Gareth umgekommenen Pfalzgräfin Ulinai tritt ihr langjähriger Vogt Wulfhelm von Rallerstein an, und damit gleichsam aus ihrem Schatten. Wie es heißt, ist der ehrgeizige Rallersteiner dennoch wenig glücklich über den Posten in der entlegenen und wenig gastlichen Asservatenfeste. Die Gelder aus Gareth fließen nurmehr spärlich, die KGIA selbst existiert nicht mehr... Es scheint, als wäre der neue Pfalzgraf bei der Wahrung der geheimnisvollen und gefährlichen Schätze künftig auf sich allein gestellt oder gar auf die Hilfe von fahrendem Abenteurervolk angewiesen.

Neues im Ferdoker Land

Stadt und Mark Ferdok

Nicht dem Alagrimm, nicht den Schwarzen Horden, ist der alte Vogt Ernbrecht von Plötzbogen erlegen. Erst vor wenigen Monden gab er sich einer seiner berüchtigten Zecherein hin, mit denen er stets seinen eigenen „in ihm lebenden Dämonen“ besänftigen wollte. Doch wehe, offenbar gelang es diesmal nicht, torkelte der alte Meister des Nachts auf der Suche nach seinem Heim doch geradewegs zum Großen Fluss und fiel in das Hafenbecken, wo man ihn nur noch tot bergen konnte.

Seine Nachfolge trat die gebürtige Tobrierin Dariana Malwine von Albersrode an, eine Wahl mit welcher der Graf wohl auch die wachsenden Probleme mit den vielen Flüchtlingen aus dem Osten besser in den Griff zu bekommen trachtet, die jedoch bei manchen einheimischen Ferdokern mit gemischten Gefühlen gesehen wird.

Nadoret

Bereits im voranstehenden Artikel ausführlich erwähnt wurde die Kür Neralda Cellas von Nadoret ä.H. zur neuen Baronin des wohlhabenden Landes, und Pervals von Nadoret j.H. zum Kastellan des Kaisergutes Brinstreuen.

Dunkelforst

Da Anghard, der Sohn des einstigen Barons Gundulf von Salmingen, nie mehr von der Trollpfortenschlacht zurückkehrte, erbte dessen Neffe Hagen von Sturmfels neben dem Ferdoker Lehen Dunkelforst auch die tobrische Baronie Baruns Pappel (letztere ist freilich vom Dunklen Reich besetzt). Seine Mutter Frylinde, die Schwester Gundulfs und Zwillingsschwester der verruchten Erzschurkin Charissia, verzichtete auf ihren Erbanspruch zugunsten ihres Sohnes. Gerade diese unrühmliche Verwandtschaft machte es dem jungen Recken anfangs sehr schwer bei den stolzen Dunkelforstern Respekt zu erlangen. Da half auch der gute Leumund seines Vaters, des Nordmärker Barons von Dohlenfelde, wenig. Erst die Kunde, dass er sich auf der Angenburg drei fürstlichen Herausforderungen (einem Biervergleich, Wettzechen und Axtkampf) auf recht koschere Weise gestellt habe, brach die Zweifel seiner Untertanen.

Hammerschlag

Kein Geringerer als der Hochkönig der Zwergenvölker, Albrax Sohn des Agam, trägt künftig den Titel des Barons von Hammerschlag. Freilich hält das hochwürdige Väterchen auf seiner Feste in den Trollzacken wacht, fernab der ferdokschen Lande. So fällt es einem Sproß des einstigen Baronshauses zu, über die Geschicke Hammerschlags zu wachen — einem kaum minder wackeren Streiter zudem: Thorben Raul Baduar von Hammerschlag, dem fürstlichen Wehrmeister. Wie seine Schwestern und Brüder im Amt zu Zwischenwasser und Drakfold trägt er nicht nur den Titel eines einfachen Vogts, sondern jenen eines Erbvogts, der wie jener eines Barons auf die Kinder folgen mag — ist er doch Statthalter eines Herren, welcher seinen Titel alleine der Ehre wegen trägt und wohl dauerhaft nicht ausüben wird.

Waldwacht

Da, wie bereits erwähnt, der bisherige Bergvogt Arbrom künftig auf Anraten des weisen Bergkönigs Arombolosch als Botschafter des Hochkönigs am Fürstenhofe weilt, nimmt dessen Aufgaben die junge Garbalda Tochter der Grabaxa wahr, eine Tochter des Drachentöters Gorobalosch, die dessen feuriges Blut geerbt haben soll und nicht zuletzt deshalb das Wohlwollen des Bergkönigs gewann. Die als hübsch gerühmte Angroscha mit saphirblauen Augen und kupferrotem, langen Schopf wurde auch ohne dieses Amt bereits von vielen Recken umworben — Avancen, welche die Ambosszwergin bisher stets auf recht resolute und unverblümte Art zurückgewiesen hat.

Drift

Lichthüter Tarjok Boquoi übergab Lehen und Titel zu Drift an seinen langjährig bewährten Vogt Narmur von Karma, um sich künftig ungeteilt seinen geistlichen Aufgaben zu Angbar und Greifenpass zu widmen. Der neue Baron war unter seinen Untertanen schon bisher für seine harte Hand bekannt, und die Zügel wird er wohl als alleiniger Lehensherr wenig lockern.

Neues in Wengenholm

In der nördlichen Grafschaft, die doch das meiste Blut wider den Feuervogel vergoss, bleiben viele alte Lehen auf Wunsch des Grafen Jallik vakant. An ihre Stelle trat der Schwurbund, auf dass die Aufgaben der gefallenen Herren von Albumin, Auersbrück, Wengenholm und Bärenklamm künftig von den verschiedenen Sendrinnen und Sendrichen erfüllt werden. Neben Twergentrutz und dem Greifenpass hat alleine die Geistmark als barönliches Lehen Bestand, die noch unter Graf Orsino zum Seeland gehörte, deren ehrbarer Baron Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm jedoch im Mond des Brandes dem Schwurbund die Treue schwor (und angesichts des Verrates des Falkenhagers seinen Schwur sogar bekräftigte). Für diesen Beistand erhob der Graf den Geistmärker zum Scharmeister — und damit zum Anführer der Schwurschar.

Dem neuen Schwurmeister Lucrann von Auersbrück obliegt die zeremonielle Leitung des jährlichen Schwurbundfestes, wohingegen die Hofhaltung dem Burgmeister Guldewart vom Berg, Sohn des gefallenen Vogts Ulfert des Jüngeren, untersteht.

Elida von Cellastein, nach Berichten vom fürstlichen Hofe