Die Zweite Neufarnhainer Tafel - Neuankömmlinge: Unterschied zwischen den Versionen

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Schlagartig schoss die Maga hoch, blinzelte verwirrt in das Halbdunkel des Schankraums, und funkelte ihn dann ärgerlich an.<br.>"Was ist los? Greifen die Sumpfranzen an?” fragte sie erbost.<br.>”Zeit zum Aufstehen.”<br.>Roban deutete zu den geschlossenen Fensterläden, durch die dünne Sonnenstrahlen das Innere erhellten. Danja hantierte derweil an ihren Ohren.<br.>”Wie meinen?” sagte sie dann und zog einen Wachspropfen heraus. Roban starrte das kleine Ding an, zu dem sich jetzt noch ein zweites gesellte.<br.>”Seit wann stopfst du dir Wachs in die Ohren?” murmelte er verwirrt.<br.>”Seit ich in einem Haus wohne, in dem gleich mehrere Leute schlimmer schnarchen als eine Holzfällersäge”, entgegnete Danja ungerührt. ”Und auch die Schnarcher hier können sich sehen respektive hören lassen. Und da mir meine Nachtruhe heilig ist wie dir dein Hammer...”<br.>Kopfschüttelnd schlug Roban die Decke zurück, stand auf und streckte sich erst mal, dass die Gelenke bedenklich knackten, um anschließend in den frühen Morgen hinaus zu stapfen.<br.>Gleich hinter der Tür empfing ihn ziemlich lautes, ausgelassenes Rufen, denn Edelbrecht von Borking hatte in der Zwischenzeit seine Überraschung überwunden und hatte Kalmun Beutelsaum und Brauwin Bockbusch, den heutigen Palisadenwächtern, bedeutet das Tor zu öffnen.<br.>”Hier könnte ein ganzes [[Ork]]heer anrücken, ohne dass ihr es bemerken würdet”, zischte er dem Gerstenbauern zu, ”warum habt ihr die Neuankömmlinge denn nicht erspäht und mir gemeldet?”<br.>Noch ehe der Untergebene antworten konnte, traten [[Rainfried von Grimsau]] und seine Begleiter ein und wurden überschwänglich vom jungen Borkinger begrüßt.<br.>Aus zusammengekniffenen Augen blinzelte Roban in Richtung des Lärms, um dem Blick einige Schritte in gleicher Richtung folgen zu lassen.<br.>”Rainfried von Grimsau, Ihr seht so mies aus, wie ich mich fühle!” rief er schon von weitem. Der Angesprochene quittierte diese Begrüßung mit einem gequälten Grinsen.<br.>”Der Nebel hat uns aufgehalten. Unsere Reise durch den Sumpf verzögerte sich und zwang uns zu gleich zwei ungemütlichen Nächten – wie man uns wohl ansehen mag!”<br.>”Um in diesem Drecksloch sauber zu bleiben, müsstet Ihr fliegen können!” lachte Roban und reichte nacheinander Rainfried und seinen Begleitern die Hand.<br.>Wie es der Zufall so wollte, klopfte just in diesem Moment erneut jemand ans Tor im Nordwesten, das auf den Weg Richtung [[Donken]] führte. Eine tiefe Stimme dröhnte: "Im Namen Angroschs, öffnet uns! Wir kommen in friedlicher Absicht."<br.>”Hagelschlag und Wolkenbruch”, schimpfte Edelbrecht, der sich von Rainfried abgewandt hatte, auf die betreten dreinblickenden Torwachen.<br.>”Ihr seid ja wirklich zu nichts zu gebrauchen! Schon wieder ein Reisender, der eurem trüben Blick entgangen ist. Na wird’s bald öffnet das Tor oder ich mache euch Beine!”<br.>Etosch Gabelbart, der in der Zwischenzeit aus dem Haus seines Freundes getreten war, wurde hellhörig.<br.>"Täuschen mich meine Ohren, oder ist das da draußen... [[Olgosch Sohn des Ogrim|Olgosch]]?"<br.>Als Kalmun und Brauwin das Tor öffneten, stellte sich heraus, dass dem Angroscho sein Gehör tatsächlich keinen Streich gespielt hatte. Der Ambosszwerg, dessen Bart zu prächtigen Zöpfen zusammengebunden war, begrüßte zunächst seinen alten Freund mit einer herzlichen Umarmung.<br.>"Na also, kennt man mich also doch noch! Aber sag mal, Etosch, du sahst auch schon mal etwas frischer aus, wenn ich mir die Bemerkung gestatten darf!"<br.>"Du hingegen bist ganz der charmante Angroscho geblieben, als den ich dich kannte!" "Doch genug gescherzt. Wo ist der Herr von Neufarnhain?"<br.>Erst jetzt begann Olgosch, sich umzublicken.<br.>Edelbrecht war das Feixen am Tor nicht unbemerkt geblieben und so trat er vor, um den Zwergen zu begrüßen, den er vor fast genau einem Götterlauf fortgeschickt hatte, damit dieser seinen Freund Boromil unterstütze.<br.>"Seid gegrüßt, Olgosch Sohn des Ogrim! Welch unerwartete Freude, Euch wiederzusehen! Doch sagt, habt Ihr denn Boromil vom Kargen Land nicht mitgebracht?"<br.>Bei diesen Worten wich die Freude aus Olgoschs Antlitz.<br.>"Er bat mich, Euch diesen Brief zu übergeben."<br.>Mit diesen Worten förderte der Sohn des Ogrim ein Schriftstück aus der Tasche an seinem Gürtel.<br.>"Lest es am besten selbst!"<br.>Nachdem der Zwerg einige Blicke auf sich gezogen hatte, stellte er sich noch einmal offiziell allen vor. Dann präsentierte er seinen ebenfalls zwergischen Begleiter, der sich bisher zurückgehalten hatte und alles und jeden mit wachen Augen und voller Interesse angesehen hatte.<br.>"Das ist [[Ingramosch Grambart]]. Er stammt ursprünglich aus der Gegend von [[Skretin]] in der Baronie [[Rohalssteg]], wohnt aber jetzt in [[Neuvaloor]]."<br.>Der offensichtlich noch sehr junge Angroscho begrüßte nun freundlich die anwesenden Adeligen und Artgenossen. Als er die Magierin erblickte, die er ja bereits früher kennengelernt hatte, deutete er sogar eine galante Verbeugung an. Olgosch hätte am liebsten mit den Augen gerollt. Dieser junge Hügelzwerg würde nur Schwierigkeiten machen! Angrosch allein wusste, warum Ritter Boromil wohl einen Narren an ihm gefressen hatte und ihm erlaubte, einfach mitzureisen.<br.>”Seid mir alle aufs Herzlichste willkommen!” erhob Edelbrecht seine Stimme. ”Höchst unerfreulich, was Boromil hier schreibt.”<br.>Er schaute in die bestürzt blickende Menge der Versammelten und fügte erklärend hinzu: ”Er wird nicht kommen! Dringende private Angelegenheiten, die ihn von der Reise abhalten. Außerdem habe ich den Reichskongress in [[wikav:Perricum|Perricum]] nicht bedacht; wer kann denn auch schon ahnen, dass jemand von uns [[Moorbrück]]er Sumpftitanen dorthin reisen würde? Wirklich sehr bedauerlich! Allerdings vertritt Olgosch hier, Boromils Stellvertreter, die Würde Neuvaloors in unserem Kreise, so dass die Neusiedlungen fast komplett vertreten sind.<br.>Vielleicht kommen wir dann erst einmal zum Naheliegendsten – den Unterkünften. Ich denke, den Neueingetroffenen wird es Recht sein, wenn sie Gelegenheit dazu erhalten, sich erst einmal etwas frisch zu machen. Hernach treffen wir uns alle zum gemeinsamen Morgenmahl am Gedenkstein dort hinten.”<br.>Kurz wies der Borkinger auf den imposanten Findling, der nahe der Schenke lag. Danach bedeutete er Kalmun Beutelsaum herzukommen.<br.>”Nun, Kalmun, da du gezeigt hast, dass man dich als Torwache mehr schlecht als recht gebrauchen kann, führe den Herren von Grimsau und seine zwei Begleiter in deine Behausung und lass es ihnen an nichts fehlen. Olgosch und Ingramosch, zögert nicht an der Tür dort hinten zu klopfen. Dort lebt die Familie Sauerbrodt, bei der ihr unterkommen sollt. Zwar hätte ich euch gern bei den anderen Angroschim untergebracht, allein der Platz ist dort wohl schon recht begrenzt. Aber seid ohne Sorge, die Weberfamilie wird sich die größte Mühe geben, euch angemessen zu bewirten.”<br.><br.>
 
Schlagartig schoss die Maga hoch, blinzelte verwirrt in das Halbdunkel des Schankraums, und funkelte ihn dann ärgerlich an.<br.>"Was ist los? Greifen die Sumpfranzen an?” fragte sie erbost.<br.>”Zeit zum Aufstehen.”<br.>Roban deutete zu den geschlossenen Fensterläden, durch die dünne Sonnenstrahlen das Innere erhellten. Danja hantierte derweil an ihren Ohren.<br.>”Wie meinen?” sagte sie dann und zog einen Wachspropfen heraus. Roban starrte das kleine Ding an, zu dem sich jetzt noch ein zweites gesellte.<br.>”Seit wann stopfst du dir Wachs in die Ohren?” murmelte er verwirrt.<br.>”Seit ich in einem Haus wohne, in dem gleich mehrere Leute schlimmer schnarchen als eine Holzfällersäge”, entgegnete Danja ungerührt. ”Und auch die Schnarcher hier können sich sehen respektive hören lassen. Und da mir meine Nachtruhe heilig ist wie dir dein Hammer...”<br.>Kopfschüttelnd schlug Roban die Decke zurück, stand auf und streckte sich erst mal, dass die Gelenke bedenklich knackten, um anschließend in den frühen Morgen hinaus zu stapfen.<br.>Gleich hinter der Tür empfing ihn ziemlich lautes, ausgelassenes Rufen, denn Edelbrecht von Borking hatte in der Zwischenzeit seine Überraschung überwunden und hatte Kalmun Beutelsaum und Brauwin Bockbusch, den heutigen Palisadenwächtern, bedeutet das Tor zu öffnen.<br.>”Hier könnte ein ganzes [[Ork]]heer anrücken, ohne dass ihr es bemerken würdet”, zischte er dem Gerstenbauern zu, ”warum habt ihr die Neuankömmlinge denn nicht erspäht und mir gemeldet?”<br.>Noch ehe der Untergebene antworten konnte, traten [[Rainfried von Grimsau]] und seine Begleiter ein und wurden überschwänglich vom jungen Borkinger begrüßt.<br.>Aus zusammengekniffenen Augen blinzelte Roban in Richtung des Lärms, um dem Blick einige Schritte in gleicher Richtung folgen zu lassen.<br.>”Rainfried von Grimsau, Ihr seht so mies aus, wie ich mich fühle!” rief er schon von weitem. Der Angesprochene quittierte diese Begrüßung mit einem gequälten Grinsen.<br.>”Der Nebel hat uns aufgehalten. Unsere Reise durch den Sumpf verzögerte sich und zwang uns zu gleich zwei ungemütlichen Nächten – wie man uns wohl ansehen mag!”<br.>”Um in diesem Drecksloch sauber zu bleiben, müsstet Ihr fliegen können!” lachte Roban und reichte nacheinander Rainfried und seinen Begleitern die Hand.<br.>Wie es der Zufall so wollte, klopfte just in diesem Moment erneut jemand ans Tor im Nordwesten, das auf den Weg Richtung [[Donken]] führte. Eine tiefe Stimme dröhnte: "Im Namen Angroschs, öffnet uns! Wir kommen in friedlicher Absicht."<br.>”Hagelschlag und Wolkenbruch”, schimpfte Edelbrecht, der sich von Rainfried abgewandt hatte, auf die betreten dreinblickenden Torwachen.<br.>”Ihr seid ja wirklich zu nichts zu gebrauchen! Schon wieder ein Reisender, der eurem trüben Blick entgangen ist. Na wird’s bald öffnet das Tor oder ich mache euch Beine!”<br.>Etosch Gabelbart, der in der Zwischenzeit aus dem Haus seines Freundes getreten war, wurde hellhörig.<br.>"Täuschen mich meine Ohren, oder ist das da draußen... [[Olgosch Sohn des Ogrim|Olgosch]]?"<br.>Als Kalmun und Brauwin das Tor öffneten, stellte sich heraus, dass dem Angroscho sein Gehör tatsächlich keinen Streich gespielt hatte. Der Ambosszwerg, dessen Bart zu prächtigen Zöpfen zusammengebunden war, begrüßte zunächst seinen alten Freund mit einer herzlichen Umarmung.<br.>"Na also, kennt man mich also doch noch! Aber sag mal, Etosch, du sahst auch schon mal etwas frischer aus, wenn ich mir die Bemerkung gestatten darf!"<br.>"Du hingegen bist ganz der charmante Angroscho geblieben, als den ich dich kannte!" "Doch genug gescherzt. Wo ist der Herr von Neufarnhain?"<br.>Erst jetzt begann Olgosch, sich umzublicken.<br.>Edelbrecht war das Feixen am Tor nicht unbemerkt geblieben und so trat er vor, um den Zwergen zu begrüßen, den er vor fast genau einem Götterlauf fortgeschickt hatte, damit dieser seinen Freund Boromil unterstütze.<br.>"Seid gegrüßt, Olgosch Sohn des Ogrim! Welch unerwartete Freude, Euch wiederzusehen! Doch sagt, habt Ihr denn Boromil vom Kargen Land nicht mitgebracht?"<br.>Bei diesen Worten wich die Freude aus Olgoschs Antlitz.<br.>"Er bat mich, Euch diesen Brief zu übergeben."<br.>Mit diesen Worten förderte der Sohn des Ogrim ein Schriftstück aus der Tasche an seinem Gürtel.<br.>"Lest es am besten selbst!"<br.>Nachdem der Zwerg einige Blicke auf sich gezogen hatte, stellte er sich noch einmal offiziell allen vor. Dann präsentierte er seinen ebenfalls zwergischen Begleiter, der sich bisher zurückgehalten hatte und alles und jeden mit wachen Augen und voller Interesse angesehen hatte.<br.>"Das ist [[Ingramosch Grambart]]. Er stammt ursprünglich aus der Gegend von [[Skretin]] in der Baronie [[Rohalssteg]], wohnt aber jetzt in [[Neuvaloor]]."<br.>Der offensichtlich noch sehr junge Angroscho begrüßte nun freundlich die anwesenden Adeligen und Artgenossen. Als er die Magierin erblickte, die er ja bereits früher kennengelernt hatte, deutete er sogar eine galante Verbeugung an. Olgosch hätte am liebsten mit den Augen gerollt. Dieser junge Hügelzwerg würde nur Schwierigkeiten machen! Angrosch allein wusste, warum Ritter Boromil wohl einen Narren an ihm gefressen hatte und ihm erlaubte, einfach mitzureisen.<br.>”Seid mir alle aufs Herzlichste willkommen!” erhob Edelbrecht seine Stimme. ”Höchst unerfreulich, was Boromil hier schreibt.”<br.>Er schaute in die bestürzt blickende Menge der Versammelten und fügte erklärend hinzu: ”Er wird nicht kommen! Dringende private Angelegenheiten, die ihn von der Reise abhalten. Außerdem habe ich den Reichskongress in [[wikav:Perricum|Perricum]] nicht bedacht; wer kann denn auch schon ahnen, dass jemand von uns [[Moorbrück]]er Sumpftitanen dorthin reisen würde? Wirklich sehr bedauerlich! Allerdings vertritt Olgosch hier, Boromils Stellvertreter, die Würde Neuvaloors in unserem Kreise, so dass die Neusiedlungen fast komplett vertreten sind.<br.>Vielleicht kommen wir dann erst einmal zum Naheliegendsten – den Unterkünften. Ich denke, den Neueingetroffenen wird es Recht sein, wenn sie Gelegenheit dazu erhalten, sich erst einmal etwas frisch zu machen. Hernach treffen wir uns alle zum gemeinsamen Morgenmahl am Gedenkstein dort hinten.”<br.>Kurz wies der Borkinger auf den imposanten Findling, der nahe der Schenke lag. Danach bedeutete er Kalmun Beutelsaum herzukommen.<br.>”Nun, Kalmun, da du gezeigt hast, dass man dich als Torwache mehr schlecht als recht gebrauchen kann, führe den Herren von Grimsau und seine zwei Begleiter in deine Behausung und lass es ihnen an nichts fehlen. Olgosch und Ingramosch, zögert nicht an der Tür dort hinten zu klopfen. Dort lebt die Familie Sauerbrodt, bei der ihr unterkommen sollt. Zwar hätte ich euch gern bei den anderen Angroschim untergebracht, allein der Platz ist dort wohl schon recht begrenzt. Aber seid ohne Sorge, die Weberfamilie wird sich die größte Mühe geben, euch angemessen zu bewirten.”<br.><br.>
 
{{#set:Erstellt am=2012-09-24T18:18:22|Seitenersteller ist=Benutzer:BorkvonBorking}}
 
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[[Kategorie:Abenteuer]]

Version vom 25. September 2012, 21:15 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Die Zweite Neufarnhainer Tafel"