Angenfurten

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Seit langer Zeit schon liegen sich die beiden Lehen Angenfurten und Angenbrück am Oberlauf der Ange gegenüber, und jeder Bauer der Umgebung kennt die zwei trutzigen Türme, die sich an Süd- und Nordufer gegenüberstehen. Über Jahre hinweg war es die gemeinsame Aufgabe, den Reisenden eine sichere Querung der Furt zu sichern. Als jedoch kürzlich das Werben des Junkers Relf von Angenbrück um die Hand von Vieska von Angenfurten brüsk abgewiesen wurde, war es mit der Eintracht vorbei. Der junge Relf schmiedete den kühnen Plan eine Brücke unweit der Furt errichten zu lassen, deren Zoll er alleine für sich beanspruchen würde.

Den Schwestern Vieska und Dania von Angenfurten wurde bald klar, daß ihre durch eisiges und reißendes Wasser schwer zu überschreitende Furt, von deren Zins sie lebten, schon bald niemand mehr nutzen würde, wenn tatsächlich in der Nähe ein bequem zu benutzender Steg entstünde. In der Nacht vor der Einweihung der neuen hölzernen Angenbrücke aber – sie war bereits festlich mit Blumen und Girlanden geschmückt – schienen offenbar Biber die Pfeiler durchgenagt zu haben, so daß man am Morgen danach nurmehr Trümmer und spitz aus dem Fluß ragende Stümpfe vorfand… Pech für den Junker, so will man meinen, wollte nicht so mancher im Mondlicht die Schemen zweier weiblicher Gestalten gesehen haben, die aus Kisten Tiere ins Wasser ließen.

Bald darauf sollen die gesamten Biervorräte der Angenfurtener Schwestern auf unerklärliche Weise über Nacht verdorben sein – seltsamerweise just am Tag, nachdem ein Braumeister aus Junker Relfs Weiler Angenbrück ein neues Faß in ihren Lagerkeller gebracht hatte. So erzählt man sich mittlerweile fast monatlich eine neue Geschichte über die Streiche dieser drei koscher Niederadeligen, von verdrehten Wegweisern, zugenagelten Toren oder Steine legenden Hühnern.

Quelle: Kosch-Kurier