Unheiliges Unwetter

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Ausgabe Nummer 24 - Boron 1022 BF

Unheiliges Unwetter

Markinger arg verängstigt

MARKING/VINANSAMT. Mit uns die Zwölfe, so dachten die Bewohner von Marking und der angrenzenden Weiler. Denn während des ausgehenden Rondramondes wütete ein heftiges Gewitter über dem Oberwalde.

Der Donner dröhnte wie ehedem, als Ingerimms Schlag die Binge Koschim getroffen, und die Blitze und Wetterstrahlen waren gleißender als die Klinge der Göttin, deren Namen die Zeit trug. Es wird berichtet, daß die Viecher in den Ställen und die Schweine in den Koben mit den Augen rollten und die Nacht über angsterfüllt schrien, als ging’s vor Zeiten zum Schlachter; im Hause des Waldbauern Ollmütz soll seine Frau mit Zwillingen zu früh niedergekommen sein, und der Schulze von Marking will am Himmel sieben Windsbräute im schwarzblauen Mantel gesehen haben. Besonders arg ging’s über der Abtei von Leuwensteyn nieder, wo der Hagel etliche Dachschindeln zerschlug, obgleich man doch allerlei fromme Choräle sang.

Seinen Höhepunkt hatte das Wüten aber wohl überm Wolfsspalt, einer Klamm im Oberwalde, die von den Dörflern gemieden wird und der man allerlei Unheimliches zuspricht. Dorten hat der Blitz mehrere Bäume gespalten und umgehauen, und auf dem Grund der Klamm sollen mehrere Findlinge schwarz gezeichnet sein.