Neues aus Hohentrutz - Winterreise: Unterschied zwischen den Versionen

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''[[Rahjawärts|Rahja]] der Siedlung [[Hohentrutz]] in [[Moorbrück]], im [[Efferd]] 1033 BF''
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''[[Rahja|Rahjawärts]] der Siedlung [[Hohentrutz]] in [[Moorbrück]], im [[Efferd]] 1033 BF''
 
<br.><br.>Dichter Schnee bedeckte den Sumpf.<br.>Wohin man blickte, eine einzige, weiße Schneefläche.<br.>Die einzige Erhebung weit und breit war die kleine Gesellschaft, die sich westwärts durch den tiefen Schnee voran arbeitete. Die Körper der Zugochsen dampften vor Anstrengung, denn sie zerrten Baumaterial auf zwei Schlitten hinter sich her, die man Rand des Sumpfes aus zwei normalen Fuhrwerken, vier langen Brettern und einem guten Dutzend Lederriemen improvisiert hatte.<br.>Wieder so eine merkwürdige Konstruktion, die [[Danja Salderken|Danja]] aus dem Bornland kannte, wo man winters wohl alle Kutschen und Fuhrwerke mit solchen Kufen ausstattete.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] war zunächst skeptisch gewesen, ebenso die anderen Siedler, die ihn begleiteten. Diese Idee war alles andere als koscher – trotzdem funktionierte sie tadellos und erleichterte das Vorankommen im Schnee.<br.>Seit ihrem Aufbruch aus [[Hammerschlag (Baronie)|Hammerschlag]] waren erst einige Stunden vergangen, und das verdankte man nicht zuletzt diesen improvisierten Schlitten. Wie hatte die Maga sie gleich genannt? Galoschka? Nein, Kaleschak. Wieder so was außerkoscheres, was sich kein Schwein merken konnte!<br.>Es knirschte vernehmlich.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] hatte Girte am Zügel hinter sich her geführt, sie bildeten die Spitze der kleinen Kolonne. Das Gewicht der Stute prüfte die Festigkeit des gefrorenen Bodens, und diese Stelle schien nicht besonders fest zu sein.<br.>Der Ritter hob die Hand und deutete nach links. Dort lag der Schnee noch tiefer, und glaubte man [[Danja Salderken|Danjas]] Worten, sprach das für hart gefrorenen Boden.<br.>Sie hatte versucht, ihm diesen Effekt zu erklären, mal wieder mit Worten, die [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] noch nie gehört hatte. „Exotherme Zerfallsprozesse“, wer konnte damit schon was anfangen? Und was das damit zu tun hatte, dass Schnee auch auf Komposthaufen nicht so schnell liegen blieb, leuchtete ihm auch nicht ganz ein.<br.>Doch was sollte es, denn bis jetzt stimmte das, was [[Danja Salderken|Danja]] behauptet hatte. Im tiefen Schnee kam man nicht besonders schnell, aber sicher voran, und bald würde man die ersten Pflöcke erreichen, die den Weg nach [[Hohentrutz]] kennzeichneten.<br.>Wenn [[Firun]] ihnen gnädig war, würde man die Siedlung zum Abend erreichen, mit zwei Fuhrwerken voll Baumaterial, aus dem man im Frühjahr das nächste Haus errichten konnte.<br.>Und bislang war der grimme Wintergott ihrem Vorhaben hold. Zwar trieb der Wind feinste Eiskristalle über das ebene Land, überzog Kleider, Haare und Bärte mit einer glitzernden Schicht, doch nach neuen Schneefällen sah es nicht aus. Dennoch, die Kälte war schneidend, biss den Wanderern ins Gesicht, ließ die Augen tränen und die Lippen rissig werden. Wangen und Hände wurden taub, und an den Beinen schienen Bleigewichte zu hängen.<br.>Stunde um Stunde schleppten sie sich dahin, schweigend zumeist, denn das Stapfen durch den Schnee verlangte ihnen alle Kräfte ab.
 
<br.><br.>Dichter Schnee bedeckte den Sumpf.<br.>Wohin man blickte, eine einzige, weiße Schneefläche.<br.>Die einzige Erhebung weit und breit war die kleine Gesellschaft, die sich westwärts durch den tiefen Schnee voran arbeitete. Die Körper der Zugochsen dampften vor Anstrengung, denn sie zerrten Baumaterial auf zwei Schlitten hinter sich her, die man Rand des Sumpfes aus zwei normalen Fuhrwerken, vier langen Brettern und einem guten Dutzend Lederriemen improvisiert hatte.<br.>Wieder so eine merkwürdige Konstruktion, die [[Danja Salderken|Danja]] aus dem Bornland kannte, wo man winters wohl alle Kutschen und Fuhrwerke mit solchen Kufen ausstattete.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] war zunächst skeptisch gewesen, ebenso die anderen Siedler, die ihn begleiteten. Diese Idee war alles andere als koscher – trotzdem funktionierte sie tadellos und erleichterte das Vorankommen im Schnee.<br.>Seit ihrem Aufbruch aus [[Hammerschlag (Baronie)|Hammerschlag]] waren erst einige Stunden vergangen, und das verdankte man nicht zuletzt diesen improvisierten Schlitten. Wie hatte die Maga sie gleich genannt? Galoschka? Nein, Kaleschak. Wieder so was außerkoscheres, was sich kein Schwein merken konnte!<br.>Es knirschte vernehmlich.<br.>[[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] hatte Girte am Zügel hinter sich her geführt, sie bildeten die Spitze der kleinen Kolonne. Das Gewicht der Stute prüfte die Festigkeit des gefrorenen Bodens, und diese Stelle schien nicht besonders fest zu sein.<br.>Der Ritter hob die Hand und deutete nach links. Dort lag der Schnee noch tiefer, und glaubte man [[Danja Salderken|Danjas]] Worten, sprach das für hart gefrorenen Boden.<br.>Sie hatte versucht, ihm diesen Effekt zu erklären, mal wieder mit Worten, die [[Roban Grobhand von Koschtal|Roban]] noch nie gehört hatte. „Exotherme Zerfallsprozesse“, wer konnte damit schon was anfangen? Und was das damit zu tun hatte, dass Schnee auch auf Komposthaufen nicht so schnell liegen blieb, leuchtete ihm auch nicht ganz ein.<br.>Doch was sollte es, denn bis jetzt stimmte das, was [[Danja Salderken|Danja]] behauptet hatte. Im tiefen Schnee kam man nicht besonders schnell, aber sicher voran, und bald würde man die ersten Pflöcke erreichen, die den Weg nach [[Hohentrutz]] kennzeichneten.<br.>Wenn [[Firun]] ihnen gnädig war, würde man die Siedlung zum Abend erreichen, mit zwei Fuhrwerken voll Baumaterial, aus dem man im Frühjahr das nächste Haus errichten konnte.<br.>Und bislang war der grimme Wintergott ihrem Vorhaben hold. Zwar trieb der Wind feinste Eiskristalle über das ebene Land, überzog Kleider, Haare und Bärte mit einer glitzernden Schicht, doch nach neuen Schneefällen sah es nicht aus. Dennoch, die Kälte war schneidend, biss den Wanderern ins Gesicht, ließ die Augen tränen und die Lippen rissig werden. Wangen und Hände wurden taub, und an den Beinen schienen Bleigewichte zu hängen.<br.>Stunde um Stunde schleppten sie sich dahin, schweigend zumeist, denn das Stapfen durch den Schnee verlangte ihnen alle Kräfte ab.
 
Dann plötzlich stieß Thurescha einen Warnruf aus.
 
Dann plötzlich stieß Thurescha einen Warnruf aus.

Version vom 20. März 2011, 20:13 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Neues aus Hohentrutz"